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Gehetzte Uhrmacher

Titel: Gehetzte Uhrmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Deaver
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ab.«
    »Art! Lass sie rein.«
    Er seufzte, ging hinein und überließ es Sachs, ihm zu folgen und die Tür zu schließen. Sie legte ihren Mantel auf einen Stuhl.
    Snyders Frau gesellte sich zu ihnen und begrüßte Sachs mit Handschlag. »Überlass ihr den bequemen Sessel, Art«, tadelte sie.
    Sachs nahm auf dem abgenutzten Ruhesessel Platz. Snyder setzte sich auf das Sofa, das unter seinem Gewicht ächzte, drehte den Ton des Fernsehers aber nicht leiser. Auf dem hochauflösenden Flachbildschirm lief ein hektisches Basketballspiel.
    Snyders Frau brachte zwei Tassen Kaffee.
    »Ich will keinen«, sagte er mit Blick auf seinen Becher.
    »Ich hab ihn aber schon eingeschenkt. Soll ich ihn etwa wegschütten? Den guten Kaffee?« Sie stellte die Tasse neben ihn auf den Tisch und kehrte in die Küche zurück, wo sie gerade Knoblauch anbriet.
    Sachs nippte schweigend an dem starken Gebräu. Snyder starrte auf den Sportkanal. Sein Blick folgte dem Ball, der in diesem Moment von jenseits der 3-Punkte-Linie geworfen wurde; als er durch den Ring fiel, ballte Snyder kurz die Faust.
    Es folgte ein Werbespot. Snyder schaltete zu einem Pokerturnier um.
    Sachs erinnerte sich daran, was Kathryn Dance über die Macht der Stille gesagt hatte, mit der man jemanden zum Reden brachte.
Also saß sie einfach da, trank hin und wieder einen Schluck, sah den Mann an und sprach kein Wort.
    »Diese St.-James-Sache«, sagte Snyder schließlich ungehalten.
    »Ja?«
    »Ich habe gelesen, dass Dennis Baker dahintergesteckt hat. Und der stellvertretende Bürgermeister.«
    »Stimmt.«
    »Ich hab Baker ein paarmal getroffen. Er schien ganz okay zu sein. Dass er korrupt war, hat mich wirklich überrascht.« Seine Miene verfinsterte sich. »Und gemordet hat er auch? Sarkowski und diesen anderen Kerl?«
    Sie nickte. »Plus ein Mordversuch.« Wobei sie verschwieg, dass sie selbst das potenzielle Opfer gewesen war.
    Er schüttelte den Kopf. »Geld ist eine Sache. Aber jemanden zu töten... so tief muss man erst mal sinken.«
    Amen.
    »War einer der Täter der Typ, von dem ich Ihnen erzählt habe?«, fragte Snyder. »Der irgendwas mit Maryland zu tun hatte?«
    Sachs war der Meinung, dass Snyder etwas Anerkennung verdiente. »Das war Wallace. Aber es ging nicht um einen Ort, sondern um ein Boot.« Sie schilderte ihm die Einzelheiten.
    Er lachte verbittert auf. »Im Ernst? Die Maryland Monroe ? Was für ein Blödsinn.«
    »Ohne Ihre Hilfe hätten wir es vielleicht nicht geschafft«, sagte Sachs.
    Snyder sah für den Bruchteil einer Sekunde sehr zufrieden aus. Dann fiel ihm ein, dass er ja eigentlich wütend war. Er erhob sich theatralisch seufzend von seinem Platz und goss sich Whiskey nach. Dann setzte er sich wieder. Den Kaffee rührte er nicht an. Er schaltete noch ein paar Fernsehkanäle durch.
    »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Kann ich Sie davon abhalten?«, murmelte er.
    »Sie haben gesagt, Sie hätten meinen Vater gekannt. Davon gibt es nicht mehr allzu viele Leute. Ich möchte Sie etwas über ihn fragen.«
    »Über den Sechzehnte-Avenue-Club?«
    »Nein, der interessiert mich nicht.«
    »Ihr Vater hat damals mächtig viel Glück gehabt«, sagte Snyder.

    »Manchmal schafft man noch rechtzeitig den Absprung.«
    »Wenigstens hat er sich später nichts mehr zuschulden kommen lassen. Ich hab gehört, er hat danach nie wieder Schwierigkeiten gehabt.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten mit ihm zusammengearbeitet. Er hat nie viel von seiner Arbeit erzählt. Ich habe mich immer gefragt, wie es damals wohl gewesen ist. Ich wollte das eine oder andere aufschreiben.«
    »Für seine Enkelkinder?«
    »So ungefähr.«
    »Wir waren nie Partner«, sagte Snyder zögernd.
    »Aber Sie haben ihn gekannt.«
    Eine kurze Pause. »Ja.«
    »Dann sagen Sie mal, was war da los mit diesem Revierleiter... dem Verrückten? Das wollte ich schon immer gern wissen.«
    »Welchen der vielen Verrückten meinen Sie?«, fragte Snyder.
    »Ich meine den, der ein Zugriffteam in eine falsche Wohnung geschickt hat.«
    »Oh. Caruthers?«
    »Kann sein. Dad war einer der Streifenbeamten, die den Geiselnehmer in Schach gehalten haben, bis die ESU endlich am richtigen Ort eingetroffen ist.«
    »Ja, ja. Da war ich dabei. Caruthers, was für ein Arschloch. Dieser Mistkerl... Gott sei Dank wurde niemand verletzt. Oh, und das war am selben Tag, an dem er die Batterien für sein Megaphon vergessen hatte... Und noch etwas: Er hat sich die Schuhe putzen lassen. Sie wissen schon, von den Neulingen. Und dann hat

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