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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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verlangenden Leuten auf einer täglichen Basis verkehrte, musste sie sich auf jeden Fall eine dickere Haut zulegen.

    Auf der anderen Seite der Terrasse brach ein Tumult aus, und Amy blickte hinüber. Offenbar hatte die Braut sich entschlossen, ihren Strauß schon früher in die Menge zu werden. Amy kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, und stöhnte laut auf.
    Amys Mutter Rose und Tante Darla waren beide nach der Trophäe gesprungen und wälzten sich nun über den Rasen, jede fest entschlossen, die Blumen zu ergattern. Mit dem traditionellen Symbolgehalt, der dem Strauß anhaftete, wollte keine der beiden etwas zu tun haben, denn sie hatten sich geschworen, nie wieder zu heiraten. Sie interessierten nicht die Blumen, sondern lediglich die Aufmerksamkeit, die sie mit ihrem Fang erringen konnten.
    Auf der einen Seite des Hauses waren John und sein Date, auf der anderen Seite die durchgeknallten rothaarigen Schwestern, die jemanden brauchten, der sie trennte und beide für eine Weile ruhig stellte.
    Schlimmer konnte dieser Tag gar nicht mehr werden.
    Aber wenn das neue Jahr anbrach und mit ihm ihr neues Leben, dann – so schwor Amy sich – würde ihre Konzentration völlig darauf gerichtet sein, es nicht nur zu schaffen, sondern richtig Erfolg zu haben.

1
    Einen Monat später …
     
     
    SPORTAGENT YANK MORGAN saß im Fond seines Lincoln und strich sich mit einer Hand über seinen ungepflegten Stoppelbart. Seit seine Frau Lola sein Rasiermesser aussortiert hatte, damit er sich nicht versehentlich die Kehle durchschnitt, wurden die Stoppeln noch seltener gekürzt. Dieses verfluchte Frauenzimmer hatte irgendwie sogar herausgefunden, wo er seinen Ersatzapparat versteckt hatte. Anscheinend war ein fast blinder Mann nicht einmal in seinem eigenen Badezimmer sein eigener Herr.
    Normalerweise wäre er wütend gewesen, aber da seine Sehkraft tatsächlich stark abgenommen hatte, musste er zugeben, dass Lolas Standpunkt durchaus begründet war. Die Makuladegeneration, die ihn erblinden ließ, begann das Kräftegleichgewicht in seiner Ehe zu beeinträchtigen. Einer Frau, insbesondere seiner Frau, einzugestehen, dass sie recht hatte, käme einer Aufgabe seines Throns gleich. Und dazu würde es weder zu Hause noch in der Firma je kommen.

    »Wir sind da, Mr. Morgan«, sagte der ehemalige Footballspieler J.D., den er als Fahrer engagiert hatte. »Wollen Sie, dass ich Ihnen bis ins Haus helfe?«
    Yank schüttelte den Kopf. »Nein danke. Schon schlimm genug, dass du mich herfahren musst. Als Führer brauch ich dich nicht. Dafür hab ich Noodle.« Sein Labradoodle saß neben ihm, und Yank tätschelte dessen wuschligen Kopf. Er hatte den Hund schon als Welpen bekommen, aber inzwischen war er zur Größe einer normalen Pudeldame herangewachsen.
    »Seien Sie vorsichtig. Ich möchte Sie nicht wieder in die Notaufnahme fahren müssen, weil Sie über etwas stolpern, das weder Sie noch die Promenadenmischung gesehen haben.«
    »Sie ist keine Promenadenmischung. Sie ist eine Kreuzung aus zwei reinrassigen Linien«, erklärte Yank, während er die Wagentür öffnete.
    »Ich bin noch immer der Meinung, Sie hätten sich einen richtigen Blindenhund besorgen sollen und kein Schoßtier.« J.D. trat zu ihm und stützte ihn beim Aussteigen aus dem Wagen in die kalte Winterluft.
    Yank verzog das Gesicht. »Hör dich bloß weiter wie meine Frau an und du kannst dir schon bald einen neuen Job suchen.«
    J.D. lachte nur. »Das sagen Sie jeden Tag«, meinte er, während er Yank auf den Bürgersteig half.
    Yank tat sein Bestes, die Demütigung, schon bei den alltäglichsten Aufgaben auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, zu ignorieren. Ein Mann nahm hin, was er
hinnehmen musste. »Erinnere deinen Vater daran, dass wir heute Abend Poker spielen«, sagte Yank.
    Keiner fragte, wie Yank zu spielen in der Lage war, ohne die Karten erkennen zu können, und Yank weigerte sich, darüber zu sprechen. Lieber verlor er jeden Monat Geld, als auf die Dinge zu verzichten, die er liebte. Und J.D.s Vater gehörte Yanks Pokerrunde bereits seit der Zeit an, als man diesem die Pflegschaft für seine Nichten, die damals noch kleine Mädchen waren, übertragen hatte.
    J. D. kraulte Noodles flauschiges Fell und half Yank, den Hund aus dem Wagen zu ziehen. »Glauben Sie wirklich, ich muss meinen Dad an etwas erinnern, das er die längste Zeit seines Lebens jeden Monat getan hat? Immerhin habe ich jetzt, da Lola dabei ist, die Gewissheit, dass er nicht rauchen

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