Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
Vom Netzwerk:
in der betreffenden Nacht bloß nicht für angebracht, zu erwähnen, dass sie da schon nicht mehr seine Ex war.«
    Yank gluckste. »Darüber sollte er ja hinwegkommen.«
    »Sie ist inzwischen seine Frau«, sagte Roper.
    »Scheiße.«
    »Yeah«, stimmte Roper zu. »Wenn das ein kleinerer
Markt wäre hier, dann würde kein Hahn danach krähen, was Buckley erzählt, das ist dir doch auch klar, oder?«
    Yank schüttelte den Kopf. »Aber das ist kein kleiner Markt hier. Das ist New York.« Und das sagte alles.
    Sportler wurden hier wie Filmstars behandelt, lieferten Meldungen für die Titelseite genauso wie für die letzte Seite und boten ständigen Stoff für Klatsch. »Früher hat dir die Aufmerksamkeit gefallen«, erinnerte Yank ihn.
    Vor diesem Hänger war Roper als storyträchtiger Outfielder bekannt. Bei ESports-TV, Zeitschriften und Radiosendern hatte er auf der Liste der metrosexuellen Sportler des Jahres regelmäßig ganz oben rangiert. Yank konnte zwar nicht nachvollziehen, warum erwachsene Männer wie Roper so viel Geld für die angesagtesten Klubs, Fitnesscenter und Friseure ausgaben. Welcher normale Mann ließ sich schon den Rücken mit Wachs enthaaren? Yank hatte keine Ahnung und fuhr sich mit der Hand über seinen struppigen Bart. Aber sie hatten beide mit Ropers Illustriertengesicht einen Haufen Geld verdient, weshalb sich Yank auch keineswegs beschwerte.
    »Mir hat die Aufmerksamkeit gefallen«, sagte Roper und setzte sich wieder auf die Bank. »Bis meine Leistungen in den Keller gingen.« Roper lehnte sich nach vorn, stützte die Ellbogen auf die Knie und starrte ins Leere. »Und weshalb bist du nun wirklich gekommen? «, fragte er dann.

    »Ich bin gekommen, um dich aufzuheitern. Ich will nicht, dass die Presse dich so niedergeschlagen erlebt, und ich kann vor allem darauf verzichten, dass du einem von ihnen an die Gurgel gehst, wie stark auch immer er dich provozieren sollte.«
    »Klingt wie eine Nachricht von Micki.«
    Yanks Nichte Michelle war eine enge Freundin Ropers und außerdem seine Werbeagentin. Sie galt bei Hot Zone als hauseigene Expertin, wenn es darum ging, ihren umtriebigen Mandanten aus Schwierigkeiten und Schlagzeilen herauszuhalten.
    Heute aber lag der Fall anders. Vielleicht waren heute ein paar amüsante Meldungen über ihn genau, was Roper brauchte. »Ich habe ein Geschenk für dich. Hier ist ein Gutschein.« Yank zog ein Stück Papier aus seiner Gesäßtasche. »Kannst du dir umsonst eine Massage und eine Maniküre verpassen lassen.«
    »Keine Lust.«
    Yank wusste nicht, was er sonst noch tun konnte, um seinen deprimierten Mandanten aufzumuntern. »Willst du denn nicht für die alljährliche Neujahrsparty von Hot Zone top aussehen?«
    »Ich komme nicht.«
    Yank schlug ihm auf den Kopf. »Und ob du kommen wirst. Du wirst dich aufrappeln und erhobenen Hauptes so tun, als wäre das Leben super. Haltung ist alles, und deine ist im Augenblick unter aller Sau.«
    Yank konnte nicht viel sehen, vermutete aber, dass Roper ihn inzwischen finster anstarrte. »Du machst
nach dieser Finalserie eine harte Zeit durch, da bin ich mir sicher, aber offenbar frisst doch sonst noch irgendwas an dir, denn der fröhliche, unbekümmerte Sonnyboy, den ich kenne, würde hier nicht wie ein Weichei rumschmollen.«
    Roper erhob sich, und Yank spürte die Größe des Mannes, der dicht neben ihm stand.
    »Willst du wirklich wissen, was mir zu schaffen macht? Wo soll ich anfangen? Ich könnte mich mit dem letztjährigen Desaster abfinden, wenn ich das Gefühl hätte, diese Saison auf jeden Fall wieder voll angreifen zu können, aber wie wir beide wissen, heilt die Schulter nach der Verletzung nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Das bedeutet, dass meine Karriere kürzer ausfallen könnte, als wir gedacht haben. Kein finanzielles Problem angesichts meines fetten Vertrags, richtig?«
    »Wenn du nicht alles auf den Kopf gehauen hast …«, sagte Yank, ohne es ernst zu meinen.
    »Dafür kennst du mich zu gut. Aber meine Familie tut ihr Bestes, das für mich zu erledigen.«
    Yank kniff die Augen zusammen. »Schon mal was von Neinsagen gehört?«
    »Versuch das denen mal beizubringen.«
    Yank machte sich um Ropers Zukunft eigentlich keine Sorgen. Der junge Mann hatte ihn einst um Anlagetipps gebeten, und Yank wusste, er hatte seine Investitionen geschickt gestreut. Sollte seine Karriere jetzt jedoch durch eine Verletzung vorzeitig zu Ende
gehen und seine Familie zugleich das Geld mit vollen Händen aus dem

Weitere Kostenlose Bücher