Geliebter Fremder
mit dir anzufangen. In jeder Hinsicht. Ich werde unsere Liebe mit keinerlei Bürden aus der Vergangenheit belasten.«
»In jeder Hinsicht?«
»Ja. Ich schwöre, ich werde nichts zurückhalten. Aber im Gegenzug musst du dieses Bild dort abhängen. Du musst außerdem akzeptieren, dass du einfach perfekt bist. Es gibt nichts –« Ihm brach die Stimme. Er schloss die Augen und holte bebend Luft.
Gerard teilte ihren Morgenmantel, schmiegte seine Wange an ihren samtig weichen Oberschenkel und atmete ihren Duft ein, um seinen inneren Aufruhr zu dämpfen.
Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und streichelte ihn schweigend.
»Es gibt nichts, was ich an dir ändern wollte, Isabel«, flüsterte er und nahm ihr Bild von reifer Schönheit und innerer Stärke in sich auf, das sie ausmachte. Sie war einzigartig und kostbar. »Und schon gar nicht dein Alter. Nur eine erfahrene Frau kann mit einem derart dominanten Mann wie mir umgehen.«
»Gerard.« Sie glitt neben ihm zu Boden, zog ihn an ihre Brust und drückte ihn an ihr Herz. »Ich muss wohl davon ausgehen, dass sich mein Leben jedes Mal drastisch ändern wird, wenn du Steinchen an mein Fenster wirfst, oder?«
»Ja, das ist wohl wahr.«
»Böser Junge.« Er spürte, wie sich ihre Lippen an seiner Stirn zu einem Lächeln verzogen.
»Ja, aber ich bin deinböser Junge.«
»Ja.« Sie lachte leise. »Das stimmt. Du bist längst nicht mehr der Mann, den ich geheiratet habe, aber deine Jungenhaftigkeit hast du glücklicherweise nicht abgelegt. Du bist genau so, wie ich dich haben will.«
Er drückte sie langsam zu Boden und strich ihr dabei über den Rücken. »Ich will dich auch.«
Isabel blickte zu ihm auf. Ihre Haare umgaben sie wie ein feuriges Banner, und ihre Haut schimmerte elfenbeinfarben, wo ihr Morgenmantel sich teilte. Er schob den lästigen Stoff beiseite und liebkoste ihre vollen Brüste und ihre sinnlichen Kurven. Anschließend griff er in seine Hosentasche und holte den Rubinring hervor, den er für sie gekauft hatte. Mit zitternden Fingern streifte er ihn ihr über, küsste den Stein und drückte einen Kuss auf ihre Handfläche.
Hitze fegte wie ein heißer Wind über seine Haut, Nervenenden erwachten, Wasser lief ihm im Mund zusammen. Er neigte seinen Kopf über ihren Busen und leckte erst an einer und dann an der anderen ihrer weichen Brustwarzen, bevor er den Mund weiter öffnete und an ihr saugte. Als sie die Augen schloss, spürte er, wie sich vor Liebe und Lust sein Blut verdickte, und er sog ihr Aroma in sich ein.
»Ja …«, hauchte sie, als er sanft an ihr knabberte, und genoss wie immer die wilde Leidenschaft, mit der er sie ganz verschlingen wollte.
Sie ließen sich Zeit und bewegten sich träge. Jede Berührung, jede Liebkosung, jedes gemurmelte Wort war ein Versprechen, allen anderen zu entsagen. Einander zu lieben, sich zu vertrauen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie hatten sich aus den falschen Gründen miteinander verbunden, aber am Ende gab es diesen einen, richtigen Grund, gegen den alles andere verblasste.
Ein Kleidungsstück nach dem anderen fiel, bis sie ganz nackt aneinandergeschmiegt dalagen und er ihre Schenkel spreizte und sein hartes Glied in ihre enge, heiße Scham sinken ließ. Dies war ein weitaus bedeutsameres Symbol für ihre Vereinigung, als ihre Eheringe es jemals sein konnten.
Gerard hob den Kopf und blickte Isabel ins Gesicht, während er in sie hineinstieß. Als er ihr leises Wimmern hörte, zogen sich seine Hoden zusammen und seine Arme, auf die er sich, halb aufgerichtet, stützte, zitterten. Sie warf wild den Kopf hin und her und drückte ihre Fersen in seinen Rücken, ihre Nägel in seine Unterarme. Ihre Haare loderten wie dunkle Flammen auf dem Aubusson-Teppich und gaben ihren schweren, berauschenden Duft frei.
Gott, wie er das liebte! Wahrscheinlich würde er niemals genug davon haben, sie in hilflosem Verlangen zu sehen oder ihre enge, feuchte Spalte zu spüren.
»Süße Isabel«, hauchte er, zum ersten Mal befreit von der Verzweiflung, die ihre frühere Beziehung verdunkelt hatte.
»Gerard.«
Er stöhnte. Wenn sie seinen Namen mit dieser kehligen Stimme sagte, war es wie eine Liebkosung. Er senkte sich über sie, drückte seinen Mund auf ihren und sog ihren keuchenden Atem ein, während er sich mit seinem Schwanz genau so in ihr bewegte, wie sie es mochte. Mit langsamen, langen und tiefen Schüben streichelte er sie.
»Oh Gott!«, keuchte sie irgendwann, ganz dicht an seinem Ohr und
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