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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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Zimmers.
    „Wenn du etwas brauchst, ruf einfach“, sagte Lillian und schloss die Tür.
    Mercy blinzelte in das helle Licht des Spiegels. Die zerzausten Haare oder die dunkle n Augenringe waren ihr egal. Was geschah hier? Dass sie ihr Leben lang davonlaufen musste, war ihr schon länger klar. Irgendjemand trachtete nach ihrer Freiheit oder sogar ihrem Leben. Fein , damit konnte sie leben. Aber jetzt wurde Max immer tiefer mit reingezogen, damit konnte sie nicht leben. Lillian und die zu groß geratenen Bodyguards hatten sie beide gerettet. Waren sie demnach die Feinde ihrer Feinde? Und somit Freunde?
    Ihre Knie fingen an zu zittern und ihr wurde schummrig. Zu viel für einen Tag. Sie ging zur Toilette und beschloss , sich wenigstens notdürftig zu waschen. Aber ihre Haut prickelte unter jedem Tropfen, den sie sich ins Gesicht spritzte. Offensichtlich war nicht nur ihr Geist überstrapaziert worden.
    Als sie ins Schlafzimmer trat, waren alle Augen gespannt auf sie geheftet. So schnell es ihre wackeligen Beine erlaubten , strauchelte sie zum Bett und legte sich wieder hin.
    „Was ist mit mir passiert?“ Mercy erinnerte sich nach ihrer Vorahnung an nichts mehr. Sie war in den schwarzen Nebeln untergetaucht.
    Lillians Lächeln verschwand und sie blickte nun sorgenvoll. „Ich hatte gehofft, das könntest du uns sagen. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Orakeln. Eigentlich gar keine.“
    „Womit?“
    Lillian runzelte ihre makellose Stirn und blickte zu Darian. Dieser erwiderte ihren Blick und schüttelte leicht den Kopf.
    „Was? Was ist los?“ Panik schlich sich in Mercy hoch.
    „Nun, vielleicht solltest du dich erst noch ein wenig ausruhen, bevor wir … “
    „Nein. Sagt mir, was hier gespielt wird.“
    Lillian holte tief Luft. „Du siehst Dinge, bevor sie geschehen, nicht wahr?“
    Eine Anstalt. Sie musste sich in einer Irrenanstalt befinden. In einer super luxuriösen. Noch nie hatte sie derartige Krankenzimmer gesehen. Das Bett war überirdisch groß, die Glasfenster erstreckten sich über die gesamte Wand und warme Farben leuchteten ihr entgegen. Kleine Schaltarmaturen blinkten neben der Tür. Alles in allem war es luxuriös aber auch gemütlich. Eines blieb aber Fakt. Sie würden ihr Max wegnehmen und sie für immer einsperren.
    „Blödsinn. Und ich weiß nicht , wovon Sie sprechen. Ich hatte wohl einen kleinen Schwächeanfall.“ Sie setzte ein künstliches Lächeln auf. „Ich habe viel gearbeitet. Es tut mir sehr leid, Ihre Zeit in Anspruch genommen zu haben.“ Mercy versuchte ruhig zu klingen. „Es ist alles in Ordnung, es gibt keinen Grund für mich hier zu bleiben.“
    „Du weißt also , wo du bist?“, fragte eine verwirrt dreinblickende Lillian. Für eine Ärztin war sie noch ziemlich jung.
    „Ja natürlich. Ich bin in einer Anstalt für geistig verwirrte Menschen. Aber ich versichere Ihnen , ich bin wirklich völlig … “
    Lillian lachte und sah erleichtert aus. „Nein. Du bist nicht in einer Anstalt.“
    „Wirklich nicht?“ Hoffnung keimte in ihr auf. Keine Anstalt bedeutete keine geistige Erkrankung. Konnten sie ihr also endlich Antworten auf die vielen Fragen geben?
    „Wie wäre es, wenn wir beiden nach unten in die Küche gehen und nachsehen , ob wir noch Eis haben?“, sagte Lillian zu Max. „Mercy, ich werde ihn nachher wieder hochbringen. Versprochen. Darian kann dir alles erklären. Das ist alles nicht so leicht und ich denke, dass Max nicht unbedingt dabei sein muss.“
    Max war begeistert und die beiden verließen den Raum. Mercy hörte, wie Lillian und Darian an der Tür noch schnell etwas flüsterten. „Du hast die ganze Nacht an ihrem Bett gesessen und über sie gewacht. Mir fällt niemand ein, der besser dafür geeignet wäre“, sagte Lillian und ging schließlich mit Max hinaus.
    Gewacht? Dieser Riese war die ganze Zeit bei ihr? Mit einem Mal fühlte sie sich unbehaglich und zog ihre Bettdecke höher. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Er stand nur da und schaute sie an. Sie räusperte sich und fragte mit betont lauter Stimme. „Also?“
     
    *
     
    Wie konnte Lillian ihn einfach so stehen lassen? Allem Anschein nach wusste Mercy überhaupt nichts von ihrer Welt, da sie ja nicht einmal wusste, was sie selbst war. Wo sollte er anfangen? Ihre Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen und er trat einige Schritt e näher, blieb allerdings stehen, als er sah , wie sie sich verkrampfte. „Du bist ein Orakel und lebst in einer Welt voller Halbwesen. Normale

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