Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
Crackers in den Mund.
„Es tut mir leid, falls ich dich störe, Nate. Aber mit Lucy stimmte etwas nicht, und ich hielt es für besser, wenn du sie dir einmal anschaust.“ Plötzlich erscholl ein mehrstimmiges Gebell aus dem Inneren des Hauses, und drei flauschige schwarzweiße Hündchen rasten mit gespitzten Ohren in die Küche. „Uih“, sagte Noah.
„Die Teufelskerle“, meinte Nate lachend. „Überwiegend Border Collie, glauben wir.“
„Donner, Dasher und Blitzen“, sagte die Frau, die zu ihnen an die Hintertür trat. „Aber wir nennen sie Don, Dash und Blitz. Hallo, ich bin Annie, Nates Verlobte.“ Sie reichte ihm die Hand. „Ich habe schon von Ihnen gehört. Schön, Sie endlich einmal kennenzulernen.“
„Ganz meinerseits“, erklärte Noah. „Wir hatten ein kleines Problem. In der Kirche gab es eine kleine Auseinandersetzung. Es war nichts Ernstes, aber der andere Mann und ich kamen uns ins Gehege, und als wir uns gegenseitig am Kragen packten, hat Lucy ihn gebissen.“
„Lucy?“, fragte Nate und betrachtete den Hund. „Die ausgeglichene Lucy?“
Die drei fast ausgewachsenen Welpen beschnüffelten sie eifrig, und sie hielt still und ließ es über sich ergehen. Die Welpen tobten ein bisschen um sie herum, winselten, stolperten übereinander und drängten sich an Lucy.
„Die Situation muss sie nervös gemacht haben“, erklärte Noah. „Jedenfalls hat sie sich auf das Bein des Kerls gestürzt, und der Typ hat sie getreten und gegen eine Kirchenbank geschleudert. Sie kam nicht gleich wieder auf die Beine und …“
Aber Nate hörte ihm gar nicht richtig zu. Er kauerte, von wuselnden Welpen umringt, vor Lucy. Die Hündin legte sich hin, und die Welpen machten es ihr nach. Lucy begann sie zu beschnüffeln und abzulecken. Einer der Welpen rollte sich auf den Rücken und Lucy leckte ihm gründlich die geschlossenen Augen sauber.
„Ist das nicht wundervoll, wie sie das macht?“, fragte Noah. „Oder machen das alle Hündinnen so? Aus purem Instinkt? Ich dachte bis jetzt eigentlich, das sei typisch für Katzen. Sie hat das schon mal bei einem anderen Hund in der Stadt gemacht.“
Nate sah aus seiner gekauerten Position zu ihm hoch. „War das Comet? Der Welpe von Christopher?“
„Ja. Woher weißt du das?“
Nate erhob sich und griff nach Annies Hand. „Silas hat Lucy erzogen, und sie kamen gut miteinander aus, aber Silas hatte auch noch andere Hunde auf der Farm, die frei herumliefen – er hielt Kühe und andere Tiere. Ein paar der Hunde waren Border Collies. Ich glaube, wenn Lucy sich mit einem von ihnen eingelassen hat, könnten das hier ihre Welpen sein.“
„Du machst Witze, oder?“, fragte Noah. „Sie hatte doch diesen Unfall. Wann soll sie denn da Welpen bekommen haben?“
Nate schüttelte den Kopf. „Jack Sheridan hat letzten Dezember eine Kiste mit verlassenen Welpen unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Sie waren noch zu klein, um entwöhnt zu sein, aber sie hatten die Kälte überraschenderweise gut überstanden. Ich hatte sie auf ungefähr drei Wochen geschätzt. Sie mussten noch mit dem Fläschchen gefüttert und warm gehalten werden.“ Er lachte in sich hinein, aber es klang nicht fröhlich. „Ich würde es dem alten Silas durchaus zutrauen, sie auszusetzen. Er ist nicht der Typ, der sich um einen Haufen Welpen kümmert oder gar versucht, ein neues Zuhause für sie zu finden. Es überrascht mich, dass er sie nicht ertränkt hat.“
„Ach komm“, sagte Noah. „Hältst du das für möglich?“
Die drei Erwachsenen standen um Lucy und die verspielten Welpen herum. Obwohl die Kleinen beinahe schon so groß waren wie die Hündin, benahmen sie sich wie echte Welpen. Lucy schien sehr glücklich, unter diesen Fellbündeln zu liegen. Ab und zu knurrte sie warnend, stieß die Hündchen an, leckte sie und schubste sie mit der Schnauze herum.
„Die Stadt hat sie damals nach den Rentieren des Weihnachtsmannes benannt. In dem Wurf gab es vier weibliche Welpen – Dancer, Prancer, Vixen und Cupid. Und ich habe diese Jungs bekommen, weil sie übrig geblieben waren.“ Nate sah Noah in die Augen. „Lucy hat nicht versucht, ihren Nachhauseweg zu finden“, erklärte er. „Sie hat versucht, zu ihren Kindern zurückzukehren.“
18. KAPITEL
I m Haus der Fitchs herrschte Abendstimmung. Die Kinder lagen im Bett, und Ellie war in ihre Wohnung gegangen. Nick kam in die Küche, wo Jo sich gerade einen Tee aufbrühte.
„Meinst du, ich könnte auch eine Tasse bekommen?“,
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