Gespräche mit Gott - Band 3
in separaten Gemeinden oder Staaten, zusammengefaßt in einzelnen Nationen oder Ländern, die insgesamt eine separate Welt oder einen einzelnen Planeten bilden.
Ihr bildet euch ein, eure Welt sei die einzig bewohnte Welt im Universum. Ihr bildet euch ein, eure Nation sei die beste Nation auf Erden. Ihr bildet euch ein, euer Staat sei der beste Staat der Nation und eure Familie die wundervollste im Staat.
Und schließlich denkt ihr, daß ihr besser als irgend jemand anders in eurer Familie seid.
Oh, ihr behauptet, daß ihr das alles nicht denkt. Aber ihr handelt so, als dächtet ihr es.
Eure wahren Gedanken spiegeln sich jeden Tag in euren gesellschaftlichen Urteilen, politischen Beschlüssen, religiösen Bestimmungen, ökonomischen Entscheidungen und eurer individuellen Wahl in allen Dingen, von euren Freunden über eure Glaubenssysteme bis hin zu eurer Beziehung zu Gott – also mit mir – wider.
Ihr fühlt euch von mir so sehr getrennt, daß ihr euch einbildet, ich würde nicht einmal mit euch sprechen. Und so seid ihr gezwungen, die Wahrheit eurer eigenen Erfahrungen zu leugnen. Ihr macht die Erfahrung, daß ihr und ich eins sind, aber ihr weigert euch, es zu glauben. Und somit seid ihr nicht nur voneinander, sondern auch von eurer eigenen Wahrheit getrennt.
Wie kann denn eine Person von ihrer eigenen Wahrheit getrennt sein?
I NDEM SIE SIE ignoriert. Indem sie sie sieht und leugnet. Oder indem sie sie verändert, verdreht und verzerrt, damit sie in eine vorgefaßte Meinung über das, was so sein muß, paßt.
Nehmen wir die Frage, die du hier zu Anfang gestellt hast. Du fragtest, ob es auch auf anderen Planeten Leben gibt. Ich antwortete: »Natürlich.« Und das sagte ich, weil es so offensichtliche Beweise dafür gibt. Sie sind so augenfällig, daß es mich überrascht hat, daß du diese Frage überhaupt gestellt hast.
Doch das zeigt, auf welche Weise eine Person »von ihrer eigenen Wahrheit getrennt sein« kann. Sie schaut ihr so direkt ins Auge, daß sie ihr gar nicht entgehen kann – und leugnet dann ab, was sie sieht.
Verleugnung ist ein sehr wirksamer Mechanismus. Und es gibt keine heimtückischere Verleugnung als die Selbstverleugnung.
Ihr habt ein ganzes Leben damit verbracht, zu leugnen, wer und was ihr wirklich seid.
Es wäre schon traurig genug, wenn ihr eure Verleugnungsmechanismen auf die weniger persönlichen Dinge beschränken würdet wie zum Beispiel die Zerstörung eurer Ozonschicht, den Raubbau an uralten Wäldern, die grauenhafte Behandlung eurer Kinder. Aber ihr seid nicht damit zufrieden, alles zu leugnen, was ihr um euch seht. Ihr ruht erst, bis ihr auch alles leugnet, was ihr in euch seht.
Ihr seht Güte und Mitgefühl in euch, aber ihr leugnet sie. Ihr seht Weisheit in euch, aber ihr leugnet sie. Ihr seht unendliche Möglichkeiten in euch, aber ihr leugnet sie. Und ihr seht und erfahrt Gott in euch, aber ihr leugnet ihn.
Ihr leugnet, daß ich in euch bin – ich bin ihr – und damit verwehrt ihr mir meinen rechtmäßigen und so offensichtlichen Platz.
Ich verleugne dich nicht und habe dich nicht verleugnet.
G IBST DU zu, daß du Gott bist?
Nun, das würde ich nicht sagen …
G ENAU. UND ICH sage dir: »Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.«
Du wirst mich verleugnen durch deine Gedanken.
Du wirst mich verleugnen durch deine Worte.
Du wirst mich verleugnen durch deine Taten.
In deinem Herzen weißt du, daß ich bei dir, in dir bin; daß wir eins sind. Und doch verleugnest du mich.
Oh, manche von euch sagen, daß ich durchaus existiere. Aber fern von euch. Irgendwo ganz weit da draußen. Und je weiter entfernt ihr euch mich vorstellt, desto weiter entfernt ihr euch von eurer eigenen Wahrheit.
Und so verhält es sich auch mit vielen anderen Dingen im Leben – von der Ausbeutung eurer natürlichen Ressourcen bis hin zum Kindesmißbrauch in so vielen eurer Familien – ihr seht es, aber ihr glaubt es nicht.
Aber warum? Warum? Warum sehen wir, aber glauben nicht?
W EIL IHR so tief in der Illusion steckt, daß ihr nicht über sie hinaussehen könnt. Ja, ihr dürft es gar nicht, damit sich die Illusion fortsetzen kann. Das ist die göttliche Dichotomie. Ihr müßt mich verleugnen, damit ihr weiterhin danach streben könnt, ich zu werden. Und das ist es, was ihr wollt. Aber ihr könnt nicht werden, was ihr schon seid. Also ist die Verleugnung wichtig. Sie ist ein nützliches Werkzeug.
Bis sie es nicht mehr ist.
Die Meister und Meisterinnen wissen, daß
Weitere Kostenlose Bücher