Gespräche mit Gott - Band 3
daß du mit Gott ein Gespräch führst, ist es nicht leicht, sich bedeckt zu halten.
W IE AUCH SCHON andere entdeckt haben.
Was ein guter Grund sein könnte, meinen Mund zu halten.
D AFÜR IST ES ein bißchen spät.
Und wessen Schuld ist das?
I CH VERSTEHE, WAS du meinst.
Ist schon okay. Ich vergebe dir.
T ATSÄCHLICH?
Ja.
W IE KANNST DU mir vergeben?
Weil ich verstehen kann, warum du das getan hast. Ich verstehe, warum du zu mir kamst und dieses Gespräch angefangen hast. Und wenn ich verstehe, warum etwas getan wurde, kann ich alle dadurch verursachten oder entstandenen Komplikationen verzeihen.
H MMM. DAS IST ja interessant. Könnte das heißen, daß du Gott für so großartig hältst wie dich selbst?
Touché.
D U HAST EINE ungewöhnliche Beziehung zu mir. In mancher Hinsicht denkst du, daß du nie so großartig sein könntest, wie ich es bin, und in anderer Hinsicht denkst du, ich kann nicht so großartig sein, wie du es bist.
Findest du das nicht interessant?
Faszinierend.
D AS KOMMT DAHER, daß du denkst, wir seien voneinander getrennt. Du würdest dir das alles nicht mehr vorstellen, wenn du dächtest, daß wir eins sind.
Das ist der Hauptunterschied zwischen eurer Kultur – die im Grunde eine »Babykultur», eine primitive Kultur ist – und den hochentwickelten Kulturen des Universums: In den hochentwickelten Kulturen sind sich alle fühlenden Wesen darüber klar, daß es zwischen ihnen und dem, was ihr »Gott« nennt, keine Trennung gibt.
Und sie sind sich auch darüber im klaren, daß es zwischen ihnen selbst und anderen keine Trennung gibt. Sie wissen, daß ein jedes Wesen eine ganz persönliche Erfahrung vom Ganzen macht.
Gut. Jetzt kommst du auf die hochentwickelten Gesellschaften im Universum zu sprechen. Darauf habe ich gewartet.
J A, ICH DENKE, es ist Zeit, daß wir uns mit diesem Thema beschäftigen.
Aber zuvor muß ich einfach noch ein letztes Mal auf das Abtreibungsthema zurückkommen. Du meinst doch nicht, daß es, da einer menschlichen Seele nichts gegen ihren Willen zu stoßen kann, okay ist, Leute zu töten, oder? Du entschuldigst doch nicht die Abtreibung oder läßt uns in dieser Sache ein »Schlupfloch«?
W EDER ENTSCHULDIGE NOCH verdamme ich die Abtreibung, genausowenig wie ich den Krieg entschuldige oder verdamme.
In jedem Land denken die Menschen, daß ich den von ihnen geführten Krieg entschuldige und den, den ihre Gegner führen, verdamme. In jeder Nation glauben die Leute, daß sie »Gott auf ihrer Seite« haben. Jede Sache, für die gekämpft wird, nimmt dasselbe für sich in Anspruch. Ja, jede Person fühlt dasselbe oder hofft zumindest, daß es so ist, wenn irgendeine Entscheidung oder Wahl getroffen wird.
Und weißt du, warum alle Geschöpfe glauben, daß Gott auf ihrer Seite ist? Weil ich es bin. Und alle Geschöpfe wissen das intuitiv.
Das heißt nichts anderes als: »Dein Wille für dich ist mein Wille für dich … Und das wiederum bedeutet, daß ich euch allen einen freien Willen gegeben habe.
Es gibt keinen freien Willen, wenn seine Ausübung Bestrafung nach sich zieht. Das macht den freien Willen zu einem Witz, das ist kein echter freier Wille.
Was also die Abtreibung oder den Krieg angeht, den Kauf dieses Autos oder die Ehelichung jener Person, Sex haben oder nicht haben, »deine Pflicht tun« oder »sie nicht tun«, gibt es kein »Richtig« und »Falsch«.
Ihr befindet euch alle in einem Prozeß, in dem ihr euch selbst definiert. Jeder Akt ist ein Akt der Selbstdefinition.
Wenn es euch gefällt, wie ihr euch selbst erschaffen habt, wenn es euch dienlich ist, dann werdet ihr die Dinge weiterhin in dieser Weise tun. Wenn nicht, werdet ihr damit aufhören. Das nennt man Evolution.
Es ist ein langsamer Prozeß, weil ihr in seinem Verlauf eure Ideen in bezug auf das, was euch dienlich ist, ständig ändert; ihr verändert dauernd eure Vorstellungen von »Vergnügungen«.
Denk an das, was ich an früherer Stelle sagte. Ihr könnt an dem, was eine Person oder eine Gesellschaft als »Vergnügen« bezeichnen, ablesen, wie hoch diese entwickelt sind. Und ich möchte hier hinzufügen: auch an dem, von dem sie sagt, daß es ihr dienlich ist.
Wenn es euch nützt, in den Krieg zu ziehen und andere Wesen zu töten, dann werdet ihr das tun. Wenn es euch dienlich ist, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, werdet ihr das tun. Das einzige, was sich im Verlauf eurer Entwicklung ändert, sind eure Gedanken darüber, was euch dienlich ist. Und diese
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