Gespräche mit Gott - Band 3
auf welche vielfältige Weise ihr euren Heimatplaneten schädigt, und enthält Möglichkeiten, wie ihr diesem Ruin ein Ende setzen könnt.
Das Tun der Menschheit auf diesem Planeten war bislang nicht gerade sehr intelligent. Und du hast ja auch im Verlauf dieses Gesprächs unsere Spezies immer wieder als »primitiv« bezeichnet. Ich habe mich, seit du das zum erstenmal gesagt hast, immer wieder gefragt, wie es wäre, in einer nicht primitiven Gesellschaft zu leben. Du sagst, es gibt im Universum viele solcher fortgeschrittenen Gesellschaften oder Kulturen.
J A.
Wie viele?
S EHR VIELE.
Dutzende? Hunderte?
T AUSENDE.
Tausende? Es gibt Tausende von fortgeschrittenen Zivilisationen?
J A. UND ES gibt andere Kulturen, die primitiver als die eure sind.
Was kennzeichnet noch einmal eine Gesellschaft als »primitiv« oder aber als »fortgeschritten«?
D AS MASS, IN dem sie ihre eigenen höchsten Erkenntnisse umsetzt.
Das unterscheidet sich von eurer Anschauung. Ihr glaubt, eine Gesellschaft sollte aufgrund der Höhe ihres theoretischen Erkenntnisstands als primitiv oder fortgeschritten bezeichnet werden. Aber was nützt ein hoher Erkenntnisstand, wenn er nicht umgesetzt wird? Die Antwort ist, er nützt gar nichts. Ja, er ist sogar gefährlich.
Es ist das Merkmal einer primitiven Gesellschaft, daß sie Regression als Fortschritt bezeichnet. Eure Gesellschaft hat sich rückläufig, nicht nach vorn entwickelt. In eurer Welt gab es noch vor siebzig Jahren sehr viel mehr Mitgefühl als heute.
Einige Leute werden sich schwertun, wenn sie das hören. Du sagst, daß du kein richtender Gott bist, doch so manche mögen sich hier ganz schön verurteilt und angeprangert vorkommen.
D AS HABEN WIR schon gehabt. Kann man von Kritik sprechen, wenn du deiner Aussage nach nach Seattle willst, tatsächlich aber nach San Jose fährst, und eine Person, die du nach dem Weg fragst, dir sagt, daß du auf diesem Weg nicht nach Seattle gelangst?
Uns als primitiv zu bezeichnen ist etwas anderes, als uns nur einfach den Weg zu weisen. »Primitiv« ist ein abschätziges Wort.
T ATSÄCHLICH? UND DOCH sagt ihr, daß ihr »primitive« Kunst bewundert. Und eine bestimmte Art von Musik wird gerade wegen ihrer »primitiven« Qualitäten geschätzt – von einer bestimmten Art von Frauen ganz zu schweigen.
Jetzt drehst du mir das Wort im Munde herum.
Ü BERHAUPT NICHT. ICH zeige dir nur, daß »primitiv« nicht unbedingt ein abschätziges Wort ist. Dein Urteil macht es dazu.
»Primitiv« ist nur ein beschreibendes Wort. Es drückt einfach die Wahrheit aus: Ein bestimmtes Ding befindet sich im sehr frühen Entwicklungsstadium. Mehr sagt es nicht. Es sagt nichts über »richtig« und »falsch« aus. Du fügst diese Bedeutungen hinzu.
Ich habe euch hier nicht angeprangert. Ich habe nur eure Kultur als primitiv beschrieben. Und das hört sich für euch nur dann falsch an, wenn ihr ein Urteil über das Primitivsein fällt.
Ich fälle kein Urteil darüber.
Versteh doch: Eine Feststellung ist kein Urteil. Sie ist bloß eine Beobachtung dessen, was ist.
Ich möchte, daß ihr wißt, daß ich euch liebe. Ich fälle kein Urteil über euch. Ich schaue euch an und sehe nur Schönheit und Wunder.
So wie bei der primitiven Kunst.
G ENAU. ICH HÖRE eure Melodie und fühle nur Erregung.
So wie bei der primitiven Musik.
D U VERSTEHST JETZT. Ich fühle die Energie eurer Rasse, wie ihr die Energie eines Mannes oder einer Frau von »primitiver Sinnlichkeit« spüren würdet. Und das erregt mich – nicht anders, als es euch erregt.
Nun, das ist die Wahrheit über euch und mich. Ihr widert mich nicht an, ihr verstört mich nicht, ja ihr enttäuscht mich nicht einmal.
Ihr erregt mich.
Daraus entstehen neue Möglichkeiten, künftige neue Erfahrungen. Durch euch werde ich zu neuen Abenteuern animiert, ich bewege mich so zu neuen Ebenen der Großartigkeit.
Weit davon entfernt, mich zu enttäuschen, begeistert ihr mich! Ich bin vom Wunder, das ihr seid, begeistert! Ihr denkt, ihr seid auf dem Gipfelpunkt menschlicher Entwicklung angelangt, und ich sage euch, ihr steht erst am Anfang. Ihr habt mit der Erfahrung eurer glanzvollen Größe erst begonnen!
Eure großartigsten Ideen sind noch nicht zum Ausdruck gebracht worden, und ihr habt eure großartigste Vision noch nicht gelebt!
Aber wartet! Schaut! Seht! Die Tage eures Erblühens nahen.
Der Stengel ist nun kraftvoll, und die Blütenblätter werden sich bald öffnen. Und ich sage euch: Das Land wird von
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