Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
Mitarbeiter die Möglichkeit, seine Ansicht darzulegen und seinen Gefühlen Luft zu machen.
Gemeinsam Ursachen für Probleme erforschen und Lösungen suchen
3
Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Mitarbeiters einleiten
4
Dokumentation der vereinbarten Maßnahmen
5
Gesprächsabschluss
Unabdingbar: Lob und Anerkennung
Lob und Anerkennung gehören ebenso wie richtig ausgesprochene Kritik zu den täglichen Führungsaufgaben. Die Praxis zeigt jedoch, dass Lob und Anerkennung viel zu selten ausgesprochen werden, weil gute Leistungen zu oft als Selbstverständlichkeit hingenommen werden.
Auch auf Mitarbeiterseite wird Lob zwiespältig betrachtet. Mancher Mitarbeiter hat den Eindruck, der Vorgesetzte benutzt das Lob nur als Vehikel für eine negative Nachricht, z. B. um einen positiven Einstieg in ein Kritikgespräch zu finden oder um zur Übernahme unangenehmer Aufgaben zu motivieren. Lob ist in solchen Situationen nicht ehrlich gemeint und stößt daher auf Ablehnung.
Wichtig
Lob und Anerkennung müssen ehrlich gemeint und glaubwürdig sein. Nur dann wirken sie positiv und tragen zum Aufbau von Selbstbewusstsein bei.
Checkliste: „Lob und Anerkennung“
Behandeln Sie alle Mitarbeiter gleich; loben Sie auch gute Leistungen von Mitarbeitern, die Ihnen persönlich nicht so sympathisch sind.
Loben Sie nicht den Menschen, sondern seine Leistung.
Loben Sie rechtzeitig, d. h. direkt im Anschluss an die gute Leistung.
Vermeiden Sie Standardfloskeln; machen Sie deutlich, worin die Leistung bestanden hat.
Benutzen Sie Lob nicht als Mittel zum Zweck.
Überprüfen Sie insbesondere bei Teamarbeiten, wer an der guten Leistung beteiligt war und das Lob verdient hat.
Haben Sie selbst Freude am Loben.
Loben Sie auch Teilerfolge.
Maßstab für Lob und Anerkennung sind nicht die anderen Mitarbeiter, sondern die Leistung, die individuell von den Mitarbeitern erwartet wird und zu der sie in der Lage sind.
Geben Sie Lob von nächsthöheren Vorgesetzten, Kunden oder anderen Personen an Ihre Mitarbeiter direkt weiter.
Lob und Anerkennung können Sie nur persönlich aussprechen, eine Delegation ist nicht möglich.
Unter vier Augen oder in der Gruppe?
Während Kritik immer nur unter vier Augen erfolgen soll, kann Lob und Anerkennung mit Ausnahme der folgenden Situationen auch vor der Gruppe ausgesprochen werden.
Ein Vier-Augen-Gespräch bei der Anerkennung ist angebracht,
wenn Sie einen leistungsschwachen Mitarbeiter für eine eigentlich selbstverständliche Leistung loben wollen, um so zu seiner Entwicklung beizutragen;
wenn eine besonders gute Leistung auch einer besonderen Form des Lobes bedarf;
wenn Sie eine gute Leistung loben wollen, welche die anderen Mitarbeiter nie erreichen werden.
Schwierig: das Kritikgespräch
Noch schwieriger als die Aussprache von Anerkennung erscheint vielen Vorgesetzten das Kritikgespräch. Dabei müssen Probleme, Fehler und Schwachstellen angesprochen werden. Wer mit Kritik konfrontiert wird, reagiert in den meisten Fällen zunächst mit Ablehnung, Widerwillen und Verteidigung.
Die Chance eines solchen Gesprächs wird häufig verkannt. Es geht schließlich bei der Kritik nicht um ein vorsätzliches und unbegründetes Abkanzeln eines Mitarbeiters, sondern um den richtigen Umgang mit Fehlern oder Fehlverhalten. Ein Vorgesetzter, der aus Harmoniebedürfnis, fehlendem Selbstvertrauen oder mangelnder Konfliktbereitschaft Fehler seiner Mitarbeiter nicht anspricht, handelt verantwortungslos. Er gibt seinen Mitarbeitern keine Möglichkeit, fehlerhaftes Verhalten zu korrigieren.
Ein Kritikgespräch verlangt eine besonders gründliche Vorbereitung. Informieren Sie sich genau über den Kritikanlass, damit es nicht zu unberechtigter Kritik kommt. Fragen Sie sich vorab:
Was genau hat sich ereignet?
Welchen Anteil hat der betroffene Mitarbeiter an dieser Situation?
Haben auch andere Mitarbeiter einen Anteil an dieser Situation und wenn ja, in welchem Umfang?
Habe ich selbst durch mein Verhalten zu dieser Situation beigetragen?
Ist eine solche Situation schon öfter vorgekommen und welche Hintergründe hat es damals gegeben?
Regeln zum Kritikgespräch
Die Erfahrung aus vielen Führungsseminaren zeigt, dass das Kritikgespräch den Teilnehmern immer besonders schwer fällt. Damit Sie auch hier nicht in eine unangenehme Situation geraten, sollten Sie auf folgende Regeln achten:
Kritisieren Sie immer sachlich, taktvoll und unter vier Augen.
Benennen Sie zu Anfang des Gesprächs den Anlass.
Beschreiben Sie das
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