Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
einmal in eigene Worte fassen (dazu mehr im nächsten Abschnitt) und durch gezieltes Nachfragen.
Das Gespräch verschieben
Wer unter Zeitdruck steht, sollte kein Pseudo-Gespräch führen, also so tun, als hörte er zu und setzte sich mit der Frage auseinander, während er in Wirklichkeit innerlich ganz woanders ist. Merken Sie, dass Sie sich nicht auf die Person oder das Gespräch konzentrieren können, weil Ihnen zu viele andere Dinge durch den Kopf gehen oder die Zeit drängt,dann treffen Sie eine Entscheidung. Wenn es sich um ein wichtiges Thema handelt, dann vereinbaren Sie einen günstigeren Zeitpunkt. Sagen Sie beispielsweise: „Das Thema ist mir einfach zu wichtig, ich würde gerne mit weniger Zeitdruck darüber sprechen. Können wir einen anderen Termin vereinbaren?“
Verständigung sichern durch Paraphrasierung
Die Paraphrase ist ein Mittel, das man vor allem aus technischen, militärischen und aus therapeutischen Zusammenhängen kennt. Man fasst dabei mit eigenen Worten zusammen, was man von der Äußerung des anderen verstanden hat. Dabei muss nichts hinzugefügt, nichts kommentiert und auch nichts erweitert werden. Es wird einfach das wiedergegeben, was man gerade gehört hat. Beim Militär z. B. ist das der Befehl, bei einer Kunden-Hotline die Störungsbeschreibung des Kunden.
In beruflichen Gesprächen ist die Paraphrase als Gestaltungsmittel selbstverständlich keine Wiederholung vonBefehlen. Sie fassen vielmehr mit eigenen Worten zusammen, was Sie bisher wahrgenommen haben.
Beispiel: In eigene Worte fassen
„Wir haben vor, die Marketing-Abteilung personell aufstocken …“
Paraphrase: „Sie wollen im Marketing zusätzliche Mitarbeiter einstellen.“
Wichtig
Die Paraphrase ist, wie das aufmerksame Zuhören, eher eine nicht oder nur wenig lenkende Form der aktiven Gesprächsgestaltung.
Die Vorteile der Paraphrase
Ähnlich wie das aufmerksame Zuhören signalisiert die Paraphrase Aufmerksamkeit und Wertschätzung, sie geht jedoch in ihrer Wirkung und ihren Anwendungsmöglichkeiten weit darüber hinaus.
Verständnis sichern
Indem Sie wiedergeben, was Sie verstanden haben, können beide Seiten überprüfen, ob das Verständnis gelungen ist. Ihr Gegenüber merkt, ob er alle wesentlichen Aspekte genannt hat, ob die Gewichtung stimmt, ob vielleicht etwas falsch rübergekommen ist. Als Mittel der Verständnissicherung ist die Paraphrase unschlagbar und in professionellen Gesprächen unverzichtbar. Kommunikation ist ein störanfälliger Prozess und häufig leben wir in der Illusion, wir hätten den anderen verstanden. Erst Stunden, Tage oder sogar Wochen später offenbart sich, dass dies eben nicht der Fall war. Die Paraphrase ist ein einfaches, ökonomisches Mittel, das eigene Verständnis zu überprüfen.
Beispiel: Die Hauptaussage herausfiltern
„Also, ich finde sowieso, dass das alles viel zu lange dauert an der Uni. Die verbringen da Jahre ihres Lebens und wenn sie dann in die Firmen kommen, haben sie nur Theorie im Kopf. Von der Praxis haben die doch keinen Schimmer.“
Paraphrase: „Sie meinen, dass die Ausbildungszeiten an den Universitäten zu lang und die Ausbildung zu praxisfern ist.“
Die Beziehung gestalten
Zu paraphrasieren, was jemand anderes gesagt hat, ist ein Akt der Zuwendung. Es ist ein sehr deutliches Signal dafür, dass Sie sich ernsthaft mit der Sicht Ihres Gegenübers auseinandersetzen, und damit ein Signal der Wertschätzung. Dies hat eine positive Auswirkung auf die Beziehung. Umgekehrt strahlt diese Wertschätzung auf Sie zurück. Wenn Sie sich mit Ihrem Gesprächspartner auseinandersetzen, ist dessen Bereitschaft, sich auch auf Ihre Sichtweise einzulassen, deutlich größer.
Das Gespräch versachlichen
Wenn Sie sehr emotionale Gesprächsbeiträge ruhig und sachlich paraphrasieren und dabei auch Verständnis für die Gefühle des Gesprächspartners signalisieren, machen Sie durch die Paraphrase deutlich: „Ich verstehe Sie.“ Durch dieses Signal des Verstehens wirken Sie beruhigend auf die andere Person ein. Sie erkennt, dass Sie das Wesentliche verstanden haben und sie nicht noch deutlicher werden muss. So gesehen ist die Paraphrase auch ein Mittel, um zu verhindern, dass die Situation verbal und emotional eskaliert.
Beispiel: Auf Inhalt und Emotion reagieren
„Das ist ja wohl eine Unverschämtheit. Erst sagt er, er liefert am 13., nichts kommt, ich rufe am 14. an, er sagt, es ist unterwegs, am 15. ist immer noch nichts da. Das ist doch ein Saftladen.
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