Gestaendnis im Palazzo der Traeume
benutzen, als zur Aufbewahrung ihrer Kleidung, nachdem sie wusste, dass sie es mit Max teilte.
In diesem Moment kam er auch schon herein. „Ich habe ganz vergessen, dir das zu geben …“ Er blieb neben ihr stehen und warf etwas auf den Frisiertisch. „Wie vereinbart habe ich bei einer italienischen Bank ein Konto für dich eingerichtet, und das ist deine Kreditkarte. Nach dem Mittagessen gehen wir übrigens aus, und sosehr mir dieser kurze sexy Rock gefällt, möchte ich doch, dass du dich umziehst.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er kehrt und verschwand.
Was sollte sie seiner Ansicht nach denn tragen? Sack und Asche? Wütend zog Sophie sich erst einmal aus und ging ins Bad. Sie war zu lange ihr eigener Herr gewesen, um jetzt vor einem dominanten Kerl wie Max zu Kreuze zu kriechen!
Die ausgiebige warme Dusche wirkte beruhigend und entspannend. Unter dem warmen Wasserstrahl überdachte Sophie ihre Lage. Natürlich war sie eigentlich überhaupt nicht der Typ für eine Geliebte. Ihr freier Geist sträubte sich gegen jegliche Form von Abhängigkeit. Nur hatte sie leider keine Wahl, bis die Finanzen ihres Vaters wieder in Ordnung waren.
Nachdenklich ging sie aus dem Bad ins Ankleidezimmer. Zuerst einmal brauchte sie dringend eine Strategie, die es ihr ermöglichte, die Zeit mit Max zu überstehen, ohne dabei emotional zugrunde zu gehen. In einem Punkt hatte Max zweifellos recht: In sexueller Hinsicht passten sie sehr gut zusammen, gefährlich gut. Gerade deshalb musste sie sich dagegen wappnen, abhängig von ihm zu werden.
Sophie zog sich einen weißen Slip und einen dazu passenden BH an und griff dann ganz automatisch nach einer Jeans, als sie innehielt. Sie war nicht zu Hause. Niemals würde der Palazzo ihr Zuhause sein. Außerdem hatte Max ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass eine Geliebte sich in allem nach den Wünschen ihres Liebhabers zu richten habe. Und plötzlich kam ihr eine Idee, die ihr das Leben vielleicht erträglicher machen würde.
Eine halbe Stunde später betrat Sophie das Esszimmer, bekleidet mit einem graugrünen Blazer, unter dem sie nur einen BH trug, kombiniert mit einem farblich dazu passenden engen Rock, der kurz über dem Knie endete. Ihr seidiges blondes Haar trug sie offen bis auf die Seitenpartien, die sie lose zurückgesteckt hatte. Auch das Make-up war perfekt, wenngleich etwas kräftiger als normalerweise, und ihre Füße steckten in Stiletto-Pumps mit einem zehn Zentimeter hohen Absatz.
Max stand neben dem Servierwagen mit den Drinks, ein Glas in der Hand. Langsam musterte er sie, dabei verweilte sein Blick ausgiebig auf dem tiefen Dekolleté ihres Blazers und auf ihren langen schönen Beinen. Wie ein Händler auf dem Sklavenmarkt begutachtete er sie, aber sie schaffte es, nicht zu erröten.
„Wie ich sehe, hast du meinen Rat befolgt. Möchtest du einen Drink?“
„Ja, bitte.“ Fast hätte sie Nein gesagt, allein um seiner Arroganz einen Dämpfer zu erteilen, aber dann fiel ihr ein, welche Rolle sie spielen wollte. Hatte Max nicht behauptet, eine Geliebte würde immer Ja sagen? Ein kleines Lächeln zuckte um ihre Lippen. Die Sache fing an, ihr richtig Spaß zu machen.
„Isst du immer hier?“, fragte sie, während sie lächelnd ein Glas Wein von ihm entgegennahm. Es war ein großer eleganter Raum, aber sie hätte es lieber nicht ganz so förmlich gehabt.
„Ja, wenn ich in Venedig bin, was aber nicht so oft der Fall ist.“
„Nun, wenn es dir recht ist, würde ich gern an einem zwangloseren Ort essen, wenn ich allein hier bin – vielleicht in der Küche?“
„Wie du willst.“ Max rückte ihr einen Stuhl zurecht, als Diego mit dem ersten Gang hereinkam, und nahm ebenfalls Platz.
Während des Essens geriet Max zunehmend ins Grübeln. Sophie war zwar seiner Bitte gefolgt und hatte sich umgezogen, aber geholfen hatte ihm das wenig. Zwar trug sie jetzt ein elegantes Kostüm, aber der Rock gab immer noch mehr von ihren hinreißenden Beinen frei, als für seinen Seelenfrieden gut war. Und wenn er in ihren tiefen Ausschnitt blickte, ahnte er, dass sie nichts unter ihrer Kostümjacke trug. Das herrliche Haar trug sie offen, wie er es liebte, dazu begegnete sie ihm mit perfekter Höflichkeit und stimmte allem zu, was er sagte. Warum also hatte er das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte?
„Also schön, wohin nimmst du mich denn heute Nachmittag mit?“, fragte sie, als sie nach dem Essen noch einen Kaffee tranken.
Max wusste genau, wohin er sie am liebsten
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