Gestaendnis im Palazzo der Traeume
hüllte sie sich in die Bettdecke, während sie voller Selbstverachtung überlegte, wozu Max sie gemacht hatte: zu seiner willigen Sexsklavin, nicht mehr und nicht weniger.
Traurig drückte sie das Gesicht ins Kissen. Die Tür schloss sich wieder, und alles war still. Wahrscheinlich hatte Max das Gästezimmer gefunden. Was hatte sie denn erwartet? Das musste sie aushalten.
„Sophie?“
Überrascht sah sie auf. Neben dem Bett stand Max, immer noch nackt, mit zwei Weingläsern in einer Hand und der Flasche Chardonnay in der anderen.
„Ein kleiner Schlummertrunk? Oder lieber ein Drink, bevor wir in die zweite Runde gehen?“, schlug er mit einem jungenhaften Grinsen vor. Und Sophie lächelte ihn unwillkürlich an.
Gähnend schlug Sophie die Augen auf. Die Sonne schien hell in ihr Zimmer. Doch plötzlich wurde das Licht durch einen dunklen Kopf verdeckt.
„Max?“, murmelte sie verschlafen und spürte deutlich die Wärme seines Körpers neben sich. „Du bist die ganze Nacht geblieben?“
„Wo hätte ich denn hingehen sollen?“ Er küsste sie zärtlich auf den Mund. „Leider haben wir jetzt keine Zeit mehr. Mein Pilot hat in achtzig Minuten eine Startgenehmigung.“ Mit einem bedauernden Blick stand er auf. „Komm, der Wagen wird jeden Moment hier sein.“
Nur zwanzig Minuten später stieg Sophie in die Limousine, bekleidet mit einem kurzen schwarzrot karierten, kiltartigen Rock, einem flauschigen schwarzen Mohairpullover und roten Pumps. Und als sie eine knappe Stunde darauf im seinem Privatjet saßen und der Steward ihnen das Frühstück servierte, war sich Sophie immer noch nicht sicher, was sie von Max’ unerwartet entspannter Laune halten sollte.
9. KAPITEL
Als sie gegen Mittag den Flughafen verließen, erwartete Diego sie bereits mit dem Motorboot und brachte sie schnell zum Palazzo zurück.
Zu Sophies Entsetzen hatten sich zu ihrer Begrüßung in der eleganten Eingangshalle vier Personen aufgereiht. Wie sie erst jetzt erstaunt feststellte, war Diego keineswegs der einzige Bedienstete in Max’ venezianischem Haushalt. Seine Frau Maria war die Köchin, ihre verheiratete Tochter Tessa das Hausmädchen und ihr Ehemann Luke der Gärtner – ein reines Familienunternehmen also.
„Ich hatte keine Ahnung, dass es hier überhaupt einen Garten gibt“, meinte Sophie, nachdem die Angestellten sich wieder zurückgezogen hatten.
„Ganz offensichtlich brauchst du eine Führung. Diego wird dein Gepäck nach oben bringen, während ich dir alles zeige.“ Max deutete auf die Türen. „Esszimmer, Arbeitszimmer, Frühstückszimmer und der Große Salon. Darunter liegen die Küche, der Wirtschaftsraum und Diegos Wohnung. Und darunter der Keller.“
Seine Erklärungen machten Sophie zum ersten Mal richtig bewusst, dass die massive Eingangstreppe über die Tatsache hinwegtäuschte, dass sie sich tatsächlich im ersten Stock des Palazzo befanden. Neugierig folgte sie Max um die Treppe herum zu einer großen Doppeltür. Dahinter verbarg sich zu ihrem Erstaunen ein bestens ausgestattetes Sport- und Fitnessstudio samt Swimmingpool, der zur Hälfte im Stil eines Wintergartens mit Glaswänden und einem Glasdach ins Freie gebaut worden war. Vom Wintergarten führten einige Stufen in einen von hohen Mauern umgebenen mediterranen Garten.
„Nutze alles nach Lust und Laune“, bat Max und wandte sich ab. „Ich muss jetzt noch etwas arbeiten und überlasse dich also dir selbst. Aber vergiss nicht, dass um halb zwei das Mittagessen serviert wird.“
Sie salutierte. „Ja, mein Herr und Gebieter.“
Was ihn überhaupt nicht amüsierte. Der Max, der letzte Nacht mit ihr im Bett Wein getrunken und gescherzt hatte, war wieder verschwunden. Zurück war der Tyrann. „Genau das bin ich. Vergiss es nicht“, erwiderte er schroff und verschwand in sein Arbeitszimmer.
Um auszupacken, ging Sophie nach oben in ihr Schlafzimmer. Das junge Hausmädchen Tessa trug gerade ihren kleinsten Koffer in das Ankleidezimmer.
„Nein, bitte, das kann ich selbst tun“, meinte Sophie lächelnd. Wie es aussah, gab es hier für sie sowieso nicht viel zu tun – einmal abgesehen davon, auf den Ruf ihres Herrn und Meisters zu warten.
Doch Tessa war schon fast fertig. Nachdem das Hausmädchen gegangen war, stellte Sophie noch einige persönliche Dinge auf den kunstvoll verzierten antiken Frisiertisch: Make-up, Schmuckschatulle und Parfüm. Natürlich nur zur Schau, denn sie hatte nicht vor, das Ankleidezimmer für irgendetwas anderes zu
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