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Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Titel: Gesucht - Ein Lord zum heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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freute sich darauf, ihr zu beweisen, dass er keineswegs der gelangweilte Mann von Welt war, für den sie ihn offenbar hielt. Im Augenblick allerdings schien ihm die Aussicht auf den Nachmittag nicht mehr so verlockend.
    Als Chloe sich wieder an den Frühstückstisch setzte, überschlugen sich ihre Gedanken. Was war da gerade geschehen? Für einen kurzen Moment, als ihre Blicke sich trafen, hatte sie ganz genau gewusst, was Brandt dachte und was er fühlte. Sie hatte eine verletzliche Seite an ihm gesehen, die ihn rührend menschlich machte. Allerdings war sie bereits völlig aus dem Gleichgewicht geraten, als er Julian das zweite Mal auf den Arm genommen hatte. Der arrogante, kühle Viscount war plötzlich wie ausgewechselt gewesen. Als sein Gesichtsausdruck beim Anblick des Kleinen weich geworden war und er verkündet hatte, der Junge sei entzückend, war ihre Abneigung gegen ihn geschwunden.
    „Chloe?“
    Ihr wurde bewusst, dass sie den Toast auf ihrem Teller angestarrt hatte. „Ich … ich fürchte, ich war in Gedanken versunken, Belle.“
    „Das sehe ich. Bist du noch wegen gestern Abend beunruhigt? Oder hat Brandt etwas gesagt, das dich beschäftigt?“
    „Er war nur besorgt, weil er Julian auf dem Arm hatte.“
    Belle lächelte. „So ist das bei Männern. Ich habe Brandt nie zuvor so bestürzt gesehen wie in dem Moment, als ich ihn bat, Julian zu halten, während ich mit Mrs. Keith spreche. Ich war überrascht, dass er ihn auf dem Arm behalten hat, bis ich zurückkam. Ich war sicher, er würde ihn dir sofort geben.“
    „Das tat er, doch Julian hat ihm unmissverständlich klargemacht, dass er wieder zu ihm wollte.“
    Belle lachte. Sie goss sich Kaffee nach und warf Chloe einen Blick zu. „Das klingt nicht danach, als ob ihr auf dem Kriegsfuß gestanden hättet.“
    „Ausnahmsweise nicht.“
    „Gut. Ich hoffe nämlich, ihr könnt Freunde werden.“
    „Das bezweifle ich. Wir kommen nicht gut miteinander aus.“
    „Bist du sicher? Ich habe das Gefühl, die Abneigung geht hauptsächlich von dir aus. Allerdings weiß ich nicht recht, was du gegen ihn hast.“
    „Er ist mir zu arrogant. Solche Männer kann ich nicht leiden.“ Chloe senkte den Blick.
    „Das ist schade, denn ich glaube, er mag dich“, sagte Belle sanft.
    Chloes Kopf ruckte hoch. „Das bezweifle ich. Er neckt mich gnadenlos, und es scheint ihn zu freuen, dass ich mich darüber ärgere.“
    „Ich denke eher, er tut das, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Sonst neigst du nämlich dazu, ihn zu schneiden.“
    Chloes Wangen röteten sich. Es lag nicht in ihrer Natur, jemanden zu kränken, und sie hatte ihre Unhöflichkeit Brandt gegenüber damit entschuldigt, dass er wahrscheinlich ohnehin keine Gefühle habe, die sie verletzen könnte. „Ich nehme an, ich kann ihm einfach nicht verzeihen, wie er dich zu Anfang behandelt hat. Wie konnte er glauben, dass du irgendetwas mit Luciens Plan zu tun hattest, Justin zu vernichten.“ Sie würde niemals vergessen, wie kaltherzig Brandt sich Belle gegenüber verhalten hatte, als sie ihm zum ersten Mal bei einer Soiree begegnet war. Schon allein deswegen hatte sie sofort eine Abneigung gegen ihn gefasst.
    „Das ist Vergangenheit. Und du mochtest Justin zunächst auch nicht, doch jetzt scheinst du nichts mehr gegen ihn zu haben. Wenn überhaupt, dann war er derjenige, der die Absicht hatte, mich zu verletzen, während Brandt einzig seinen Cousin beschützen wollte. Genau wie du versucht hast, mich zu beschützen.“
    „Ich weiß.“ Ihre Gefühle waren sicherlich unvernünftig. Als Justin nach England zurückgekehrt war, hatte er allen Grund gehabt, zu glauben, dass Belle Luciens Komplizin war. Lucien hatte geplant, Justins Vater zu zerstören, indem er Justin in einem Duell tötete. Stattdessen war Lucien verwundet und Justin auf den Kontinent verbannt worden. Justin war darauf versessen gewesen, sich zu rächen, und hatte sich zum Ziel gesetzt, Belle zu seiner Mätresse zu machen. Wenn überhaupt, hätte sie, Chloe, Justin verabscheuen müssen, doch wie konnte sie das, wenn er Belle und nun Julian so offensichtlich liebte? Außerdem hatte er sie so freundlich bei sich aufgenommen, obwohl er sie ebenso gut hätte hassen können, weil sie Luciens Halbschwester war.
    „Es gibt einen weiteren Grund, weshalb ich hoffe, dass du Brandt mit der Zeit besser leiden kannst“, fuhr Belle fort. „Er wird unser Nachbar.“
    Resigniert erkannte Chloe, dass Mr. Rushton recht gehabt hatte. „Er hat also

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