Heißes Spiel für Drei - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Das Gespräch im Badezimmer verstummte abrupt. Offenbar hatte BLITZ-Chefredakteur Walter Stein das Telefonat mit Sophie auf seine bekannt uncharmante Art beendet.
Maren stand noch immer vor der verschlossenen Tür. Sie wusste auch ohne nachzufragen, dass sie jetzt fällig war.
»Merde«, fluchte Sophie in die Stille. Nach der Nacht und den Verwünschungen, die hinter ihr lagen, klang es nur noch kläglich. »Die waren schlecht. Garantiert«, wiederholte sie zum x-ten Mal. »Warum musste ich auch bloß diese verdammten Muscheln mit Schweinefleisch essen? Das schreit doch schier nach Magenschmerzen. Mon dieu, ich Idiot!«
Allerdings , stimmte Maren ihrer Freundin innerlich zu und dachte an Lady Gaga. Die konnte sie jetzt erst mal vergessen. Und das nur, weil Sophie sich gestern Abend beim Portugiesen stilecht auf ihren neuen Auftrag einstimmen wollte. Dreieinhalb Tage Algarve. Im Januar hatte dort das Internationale Gourmet Festival stattgefunden, das neuerdings hinter vorgehaltener Hand als Hot Spot für prominente Köche und Feinschmecker gehandelt wurde. In diesem Jahr war »Herr der Ringe«-Star Orlando Bloom unter den Besuchern gesehen worden. Seitdem brodelte die Gerüchteküche.
Fast alle einschlägigen Magazine hatten ihre üblichen Mutmaßungen angestellt: Wollte dieser Leckerbissen von einem Mann, den seine weiblichen Fans tränenreich an das »Victoria’s Secret«-Model Miranda Kerr verloren hatten, sich etwa in Portugal niederlassen? Hatte er für seine Familie sogar schon ein Haus gekauft? Warum sonst hätte er sich auf dem Festival so auffällig für die Gegend um Albufeira interessieren sollen?
Die BLITZ hatte natürlich in den Kanon mit eingestimmt. Vom fernen Hamburg aus hatte Sophie jedoch keine letzte Gewissheit bekommen können, und jetzt war Walter Stein mit seiner ohnehin nicht gerade sprichwörtlichen Geduld am Ende. Nach drei Monaten leerer Spekulation wollte er für sein Blatt endlich einen Kracher landen. Exklusiv. Klar.
Wie erwartet, klingelte Marens Handy. Die Nummer im Display kannte sie besser als ihre eigene.
Sie ging ran. »Ich tu’s nicht, Walter. Definitiv nicht.«
»Hat jemand gesagt, du hättest eine Wahl?«
»Es ist fast neun. Der Flug geht in anderthalb Stunden. Das schaff ich nie. Außerdem ist Sophie die Expertin für dieses Thema. Ich bin an der Gaga-Sache dran. Schon vergessen?«
»Nein, aber du vergisst, wer hier den Kurs bestimmt.«
»Wieso sind Bloom und sein Hollywood-Herzchen wichtiger? Ich seh nicht ein, dass –«
»Hör zu. Im Gegensatz zu dir ist Sophie bei ihrem Auftrag kurz vorm Ziel. Erfolg zählt, sonst nichts.«
»Aber Walter –«
»Am Montag will ich Ergebnisse«, blaffte er sie an, als müsse er dringend Luft ablassen, damit seine Bauchkugel nicht platzte. »An deiner Stelle würde ich jetzt mal langsam meinen Wackelarsch bewegen. Die Zeit läuft.«
Wütend starrte Maren ihr iPhone an, bis das Display erlosch. Stein gehörte zu der Sorte männlicher Wadenbeißer, die versuchten, geringe Körpergröße durch cholerisches Aufplustern wettzumachen, was ebenso nutzlos wie armselig war. Aber ihre beste Freundin hing nun mal in den Seilen, sodass Maren in diesem Fall tatsächlich keine Wahl hatte. Zweifellos würde Sophie das Gleiche auch für sie tun.
Na schön. Dann musste sie eben später beweisen, dass Lady Gaga und ihr »angeblich für immer Exfreund« Lüc Carl heimlich ihre Stunk-Beziehung wieder aufgenommen hatten.
Zum Trost würde sie sich in Portugal eine nette Zeit machen. So schwer konnte es ja nicht sein, Blooms Spuren zu folgen. Schon morgen würde sie den Auftrag erledigt haben und sich die restliche Zeit entspannt am Strand vergnügen.
Maren ging in ihr Zimmer und warf einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel zeigte sich im schönsten Hamburger Grau. Im Nu hatte sie mit dem Handy ein Wetterportal aufgerufen, das für die nächsten Apriltage in Albufeira bereits optimale 22 Grad versprach. Na bitte, wenn das nicht nach einem Flug ins Paradies klang …
Marens Herz machte einen Satz in Richtung Schwerkraft. Noch einmal sah sie auf ihre Bordkarte, aber die Platznummer blieb dieselbe: 24 K. Erst hatte sie sich überschlagen müssen, um es buchstäblich in letzter Sekunde in den Flieger zu schaffen – und dann das.
»Moin«, sagte der Winona-Ryder-Verschnitt auf Platz 24 H und grinste ihr frech ins Gesicht. »Dein ist der Fensterplatz.«
Für Herzblut-Journalisten gibt es keine Probleme, nur Chancen. Maren hatte die Worte ihres
Weitere Kostenlose Bücher