Gezaehmt im Bett einer Lady
Dennoch, ich zog es vor, dass sie still und leise abzieht. Das ist auch der Grund, warum ich Phelps mit Bestechungsgeld ausgestattet hatte.“
Dain drehte sich auf die Seite und zog sie in seine Arme. „Das war richtig von dir, Jess“, verriet er ihr. „Ich bezweifle, dass ich mit einem kranken Kind und seiner kreischenden Mutter gleichzeitig hätte fertigwerden können. Ich hatte auch so alle Hände voll zu tun - alle beide - und habe mich ganz auf ihn konzentriert.“
„Du warst da für ihn“, sagte sie und streichelte ihm die warme, muskulöse Brust. „Sein großer starker Papa war da für ihn, und das ist alles, was jetzt noch zählt. Er ist zu Hause. Er ist in Sicherheit. Wir kümmern uns um ihn.“
„Zu Hause.“ Er schaute sie an. „Dann ist das auf Dauer.“ „Lady Granville hat die zwei Bastarde ihres Mannes - zu allem Überfluss von ihrer Tante - zusammen mit ihren beiden ehelichen Bälgern aufgezogen. Die unehelichen Kinder des Duke of Devonshire sind auch in seinem Haushalt aufgewachsen.“
„Und die Marchioness of Dain kann tun, was sie verdammt noch einmal will - und zur Hölle mit dem, was alle anderen denken“, sagte ihr Ehemann.
„Es macht mir nichts aus, meine Familie mit einem achtjährigen Jungen zu beginnen“, erklärte sie. „Man kann mit Kindern in dem Alter kommunizieren. Sie sind beinahe menschlich.“
In dem Augenblick, wie aufs Stichwort, zerriss unmenschliches Geheul die Morgenstille.
Dain löste sich von ihr und richtete sich in eine sitzende Position auf.
„Er hat nur einen Albtraum, das ist alles“, beruhigte ihn Jessica und versuchte ihren Ehemann wieder aufs Bett zurückzuziehen. „Mary ist bei ihm.“
„Das Geheul kommt aus Richtung der Galerie.“ Er kroch aus dem Bett.
Während er sich seinen Schlafrock überwarf, hörte Jessica einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei... von der Galerie, wie Dain es gesagt hatte. Sie hörte auch andere Laute. Andere Stimmen. Dumpfe Geräusche. Und das Trommeln schnell rennender Schritte.
Dain war bereits barfuß aus dem Zimmer marschiert, während Jessica noch versuchte, sich aus den Laken zu befreien. Sie zog sich rasch ihren Morgenmantel an und lief ihm nach.
Sie fand ihn direkt vor der Tür stehend, die Arme vor der Brust verschränkt, während er mit unergründlicher Miene einem nackten achtjährigen Jungen dabei zuschaute, wie er zur Südtreppe lief, dicht gefolgt von drei Dienstboten.
Dominick war nur ein paar Schritt von dem Durchgang entfernt, als plötzlich Joseph darin erschien. Blitzschnell machte der Junge kehrt und flitzte auf demselben Weg wieder zurück, wobei er geschickt den Erwachsenen auswich, die ihn einzufangen versuchten, und dazu begeistert kreischte, wenn es ihnen nicht gelang.
„Es scheint ganz so, als ob mein Sohn ein Frühaufsteher ist“, bemerkte Dain milde. „Was hat Mary ihm zum Frühstück vorgesetzt, frage ich mich. Schwarzpulver?“
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass er teuflisch flink ist“, erinnerte Jessica ihn.
„Er ist vor einem Moment an mir vorbeigerannt“, sagte Dain. „Er hat mich gesehen. Er hat mich geradewegs angesehen und gelacht -dieses Gekreisch ist Lachen, wie du vielleicht bemerkt haben wirst-, ohne auch nur einmal aus dem Tritt zu kommen. Er ist gerade auf die Nordtür zugerannt, um jäh stehen zu bleiben, einen Sekundenbruchteil, bevor er sich den Kopf daran angeschlagen hätte, dann machte er kehrt und lief wieder zurück. Ich nehme an, er möchte meine Aufmerksamkeit.“
Sie nickte.
Dain trat auf die Galerie. „Dominick“, sagte er, ohne seine Stimme zu heben.
Dominick flitzte zu einem Alkoven. Dain folgte ihm und pflückte ihn von den Vorhängen, an denen er hochzuklettern versuchte, und warf sich das Kind über die Schulter.
Er trug Dominick in das Schlafzimmer des Hausherrn und von da aus in sein Ankleidezimmer.
Jessica folgte ihnen bis ins Schlafzimmer. Sie konnte gedämpft die leise tiefe Stimme ihres Mannes und die hellere seines Sohnes hören, die Worte aber nicht verstehen.
Als sie ein paar Minuten später aus dem Ankleidezimmer kamen, trug Dominick eines der Hemden seines Vaters. Die plissierte Vorderseite reichte dem Jungen bis weit über die Taille, während die beiden Ärmel und der Saum auf dem Boden schleiften.
„Er hat sein Frühstück gegessen und sich gewaschen, aber er weigert sich, den Anzug von gestern noch einmal anzuziehen, weil er ihn, wie er behauptet, würgt“, erläuterte Dain, während Jessica beinahe daran
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