Ghosts 01 - Ghosthunter
übernahmen sie die Basis in Bentwater, aber erst dreißig Jahre später wiederholten sie die Tests. Sie zogen aus England, Deutschland und den USA junge Wissenschaftler von den Universitäten ein, um die Experimente zu verbessern.“
„Und am 26. Dezember 1980 lockte man durch die Gravitationswellen die …“ Es fiel Ian schwer, nicht Geister zu sagen. „ Aliens an.“
„Exakt.“ Wesley vollführte mit seiner Hand eine Landebewegung. „Was als Tarnung im Krieg gegen andere Menschen eingesetzt werden sollte, war ein Signalfeuer für außerirdisches Leben. Die ungewöhnlich starken Gravitationswellen haben sie angelockt. Das Tor der Hölle wurde geöffnet, meine Freunde. Aber nicht mit nackten Jungfrauen und dem Blut geköpfter Hühner, sondern mit Physik.“
Wesley spielte hektisch mit der Zigarette in der Hand.
„Nichts für ungut, Jungs, aber ich muss zurück ins Museum.“ Ian griff seinen Rucksack, drehte sich zum Ausgang und erstarrte. „Weg hier!“, zischte er Bpm zu, der an seinem Rucksack nestelte.
„Was?“ Bpm folgte verwundert Ians Blick. „Shit!“, entfuhr es ihm. Zwischen den Videokonsolen stand der Cowboy, der sie in der Villa verfolgt hatte. Noch blickte er sich um, aber er konnte sie jeden Moment entdecken.
„Wer ist das?“, wollte Wesley wissen, doch die Jungen stürmten bereits in Richtung Notausgang. Verwirrt folgte Wesley ihnen.
„Wohin geht’s da?“, schrie Ian im Laufen.
„Keine Ahnung.“ Wesley rannte ihnen keuchend hinterher. Immer wieder drehte er sich um und glotzte den Fremden an, der sich grob mit den Ellenbogen durch eine Traube Billardspieler drängte.
Ian drückte die Tür auf. Sofort schrillte der Alarm los.
„Shit!“ Aus den Augenwinkeln sah Ian, wie der Mann den Kopf herumriss. Ihre Blicke trafen sich.
38
„Der ist von der Regierung, oder? Ihr habt den hergeführt! Ihr habt den … Shit!“
Bpm, Wesley und Ian rannten in den Flur, während der Alarm durch die ganze Spielhalle schrillte.
„Wie konnte der uns hier finden?“, schrie Wesley.
„Gute Frage!“ Bpm überholte die beiden und drückte eine weitere Tür auf. Erneut ertönte ein Alarm und Ian spürte, wie Wesley langsamer wurde. „Ihr habt doch nicht etwa Handys dabei? Mit den Scheiß-Handys können die jeden orten! Die sind wie Peilsender.“
„Komm schon“, rief Ian Wesley zu und zog den Nachtwächter am Anorak hinter sich her. Er warf einen Blick über die Schulter und konnte sehen, dass der Mann ihnen bereits dicht auf den Fersen war.
Der Gang gabelte sich. Ian folgte den Exit-Schildern. Hinter sich konnte er den Kerl brüllen hören. Der Lautstärke nach zu urteilen, war er nur noch wenige Meter von ihnen entfernt.
Neonlicht flackerte auf, als sie eine weitere Abzweigung passierten und zu einer breiten Doppeltür gelangten, hinter der Ian eine Seitenstraße vermutete.
Bpm warf sich gegen die Tür und zog gleichzeitig die schwere Verriegelung auf. Kalte Nachtluft strömte herein und er stolperte ins Freie.
Direkt in den Schatten eines hageren Mannes.
Zu spät erkannten sie, dass es der Partner des Cowboys war.
Ian hörte ein Lachen, dann einen unterdrückten Schrei. Nein, eher ein Quieken. Und das Nächste, was er wahrnahm, war Bpm, der mit einem Stöhnen auf die Knie sank. Ian ließ Wesley los, den er die letzten Meter hinter sich hergeschleift hatte.
„Benjamin!“, schrie er und sprang zu seinem Freund. Ohne auf den hageren Typen zu achten, hockte er sich neben Bpm. Er legte den Arm um seine Taille, um ihm aufzuhelfen, doch sein Freund schrie vor Schmerz.
„Was –!“ Überrascht zog Ian seine Hand zurück. Sie schimmerte nass. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, was geschehen war. Dieser hagere Kerl, der kaum älter als er selbst war, hatte seinen Freund niedergestochen. Bpm versuchte, auf die Beine zu kommen, doch es gelang ihm nicht.
„Du Arschloch! Was hast du –! Was –“, brüllte Ian voller Wut. Hinter sich hörte er Wesley, der noch immer in der Tür stand und schnell zur Seite wich, als der stämmige Kerl an ihm vorbeisprang.
„Mein Gott“, fluchte der. „Was zum Teufel –?“
Der Junge wollte etwas erwidern, aber Ian merkte, wie ein einziger Blick des Mannes ihn stoppte. Statt sich um Ian oder Bpm zu kümmern, packte der Cowboy seinen Partner und stieß ihn zurück. Fluchend krachte der Blonde gegen ein geparktes Auto. Mit zwei Schritten war der Mann bei Ian und zog ihn auf die Beine.
„Wir – wir haben nichts dabei! Kein Geld, wir –
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