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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Prolog
    Kirmizz hatte lange gewartet. Seine zornige Erinnerung an den Mann mit der Maske lag mittlerweile unter sehr viel Ballast verschüttet. Vergessen hat te er jenen Friedensfahrer aber nie.
    Nun spürte er erneut die Nähe des Gegners.
    Es war Zeit für ihn, den Zweikampf zu Ende zu führen und herauszuf nden, was sich unter der Maske verbarg. Ein zweites Mal würde ihn diese aggressive Kreatur jedenfalls nicht überraschen.
    Der Maskenträger selbst war Kirmizz egal – ein Terraner, der für ihn nicht mehr als ein namen loser Schatten blei ben würde. Der Pi lot des Chaotenders VULTAPHER wuss te, dass kaum noch Terraner in diesem Universum lebten. Sie hatten ihre eigene Stärke überschätzt, und daran waren sie zugrunde gegangen.
    Ihre Heimatwelt – nach dem  Angriff des Chaotenders und der Traitanks im Atombrand ver glüht.
    Ihre Sonne – bald eine Nova, deren Explosion das Achtplanetensystem für immer auslöschen würde.
    Viele Millionen Lichtjahre entfernt bestanden noch kleinere terranische Kolonien. Nur weil sie nie besondere Bedeutung erlangt hatten, existierten sie bis heute. Der Mahlstrom der Ster ne, Alashan in der Galaxis Da Glausch ... Beides vielleicht eines Tages Ziele für VULTAPHER. Vorerst aber unerheb lich, denn vorrangig blieb die Fertigstellung des Chaotenders.
    Kirmizz wandte sich wieder seinem Gefangenen zu.
    »Wo fnde ich den Maskenträger?«, fragte er.
    Das warzenhäutige Wesen wechselte seine Farbe in dumpfes Rot. Die Mehr zahl seiner dünnen Pseudopodien ver schmolz wieder mit dem Zentralkörper. Zugleich sonderte die Kreatur Boten stoffe in rauer Menge ab. Es blieb ein untauglicher Versuch, denn Kirmizz reagierte nicht auf die biochemische Attacke.
    »Ich werde diesen Terraner aufspü ren«, stellte er fest. »Wie viele Friedens fahrer haben die Verfolgung durch die Kolonne überlebt? Keinesfalls mehr als zwanzig ...«
    Eine Aura aus Schwefelwasserstoff stieg von dem Gefan genen auf. Kirmizz deutete die expan dierende Wolke der Geruchsmoleküle als Ausdruck von Furcht. Zudem fand sein Ge genüber langsam zur festen Gestalt zu rück.
    Kirmizz’ Versuch der mentalen Beeinf lussung hatte den symmetrischen Kör per geschädigt. Es hätte ihn nicht über rascht, wäre das blütenförmige Wesen in einer zweiten heftigen Reaktion in kleinere Exemplare zerfallen. Vermeh rung durch Teilung war in diesem Be reich des Universums weit verbreitet, das hatte er während seiner Ausbildung in der XIX. Kosmität erfahren.
    Sein eigener Körper ...
    Denk nicht darüber nach!, meldete sich das Untha-Myrre-Restbewusst sein. Das ist nicht dein Kör...
    Schweig!, fuhr Kirmizz auf.
    Er erinnerte sich nicht an seine eige ne Existenzform und fragte sich sogar, ob er jemals einen Körper besessen hat te. Sein Bewusstsein war verpflanzt
    worden. Man hatte Untha Myrres Be wusstsein gelöscht, wenn auch unvoll ständig, und den Körper recycelt ...
    Ein heftiger Schlag traf seine Brust. Kirmizz spürte eisige Kälte, doch im nächsten Moment war er schon nicht mehr in der Lage, darüber nachzuden ken – dieser Bereich seines muskulösen Brustkorbs existierte in seiner Wahrnehmung nicht mehr.
    Ein zweiter Schlag.
    Der Pilot des Chaotenders spürte ihn, vergaß ihn ... und ignorierte den gur gelnden Aufschrei des Myrre-Bewusst seinssplitters. Starr blickte er seinen Gefangenen an. Der sternförmige rote Leib hatte sich wieder stabilisiert: eine hoch aufgewölbte Blüte, die Arme wie Blütenblätter weit nach innen gebo gen ...
    ... sie schnellten einzeln zurück.
    Kirmizz spürte einen heftigen Schlag gegen seinen Handrücken, dann gab es diese Hand für ihn nicht mehr. Er konn te die Finger nicht bewegen, und das Absonderliche daran war, dass er das nicht einmal als ungewöhnlich emp fand.
    Es bringt uns um!
    Kirmizz verstand nicht, warum das Myrre-Bewusstsein laut wurde. Er sah, dass sein Gefangener sich erneut an spannte, sah die warzenartigen Gewe beklumpen wie Geschosse heranfliegen, spürte die Treffer und ... reagierte nicht darauf.
    Töte ihn, Kirmizz! Töte diesen Frie densfahrer – oder wir werden sterben!
    Er machte einen Schritt auf das selt same Wesen zu, aber schon gehorchten ihm die Beine nicht mehr. Kirmizz stürzte. Er spürte kaum, dass er auf dem Boden aufschlug.
    Sein Gesicht riss auf. Das war das Einzige, was er noch bewusst wahr nahm. Die Einkerbung, die seinen Kopf vom Hals bis zur Schädeldecke spalte te, platzte auseinander.
    Kirmizz’ Stummes Gesicht brach hervor. Graue wulstige

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