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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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Motelbett neben Bpm aufgewacht. Die Krankenakte seines Vaters hatte er verstreut auf dem Boden wiedergefunden. Noch immer steckte ihm der Schreck in den Knochen. Der Traum mit Bpm, verkohlt im Bad, war so real gewesen …
    „Finde ich nicht“, widersprach Bpm. „Endlich macht es ein wenig Sinn.“ Er kontrollierte den Pressverband und kam stöhnend auf die Beine.
    Zum Glück hatte ihnen der gelangweilte Mann am Empfang keine Fragen gestellt und den Verbandskasten ohne Murren über den Tresen gereicht.
    Erleichtert hatten sie festgestellt, dass sich Bpms Wunde nicht entzündet hatte. Wie es aussah, hatte ihm der Blonde nur einen tiefen Schnitt verpasst. Dennoch hätte Ian seinen Freund lieber zum Arzt gefahren, doch Bpm weigerte sich hartnäckig.
    Durch das geöffnete Fenster drang der Lärm des morgendlichen Lastwagenverkehrs auf der A 12 zu ihnen. So früh schienen vor allem Lastwagen unterwegs zu sein. Ian nahm die dicke Krankenakte vom Bett. Sein Vater hatte über siebzig Therapiestunden bei Dr. Stratton gehabt. Sie kannte seinen Vater als Nick Waterspoon und hatte ihn zwölf Jahre lang betreut. Sobald sie ihre Adresse herausgefunden hatten, würden sie einen von den Trucks anhalten und per Anhalter zu ihr fahren. Sie musste alles über die Geister wissen.
    „Ich dachte, du packst jetzt endgültig die Koffer.“ Ian entfernte ein paar Glassplitter aus seinem Rucksack.
    „Welche Koffer?“, scherzte Bpm und fuhr sich durchs Haar. Er wollte nach seiner Brille greifen.
    „Ich fürchte, die liegt noch hinter der Spielhalle.“
    „Waaaas? Wenn ich den Kerl noch mal in die Finger bekomme, dann kann er was erleben!“, schimpfte Bpm. „So ’ne coole Brille bekomme ich doch nie wieder!“
    Obwohl sein Freund ein todernstes Gesicht machte, musste Ian lächeln. Auch Bpm grinste.
    Er stopfte sein blutiges T-Shirt in den Mülleimer. „Ian, mal ganz im Ernst. Ich glaube nach wie vor nicht an Geister. Es könnte aber tatsächlich sein, dass ein militärisches Experiment irgendwelche Aliens angelockt hat … Ich meine, dieser Wesley hat zu lange zwischen den Spielautomaten gehockt, das ist mal klar, aber … trotzdem. Ehrlich gesagt, finde ich die Bedrohung greifbarer als vorher.“
    Ian nickte. „Du glaubst, es sind Außerirdische, die ich sehen kann?“
    „Keine Ahnung. Aber etwas ist hinter dir her. Und das ist nicht dein verkorkstes Ego.“
    „Der Cowboy ist auf jeden Fall hinter uns her. Nach der letzten Begegnung wird er uns vermutlich noch heftiger jagen als vorher.“
    Bpm schaute Ian fragend an.
    „Ich hab gestern einen Fehler gemacht. Er wusste nicht, dass ich sie sehen kann und ich hab’s ihm verraten.“
    „Du meinst, er sucht nicht nur deinen Großvater, sondern will auch uns – also dich – ausschalten?“
    „Davon gehe ich aus.“
    „Aber warum?“
    „Weil ich sie sehen kann, vermute ich … Oh, verdammt!“ Ian schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Wir müssen meine Mutter warnen. Vielleicht kreuzen die beiden bei ihr auf.“
    Bpm schmiss Ian sein Handy rüber, der sofort auf Wiederwahl drückte und ungeduldig auf das Klingeln wartete. „Und das Handy sollten wir auch loswerden.“
    „Du meinst …?“
    Ian gab ihm ein Zeichen, kurz still zu sein. Wieder nur der AB. Vermutlich schliefen sie noch. Ian räusperte sich: „Mama, ich habe Mist gebaut. Es tut mir leid. Es könnte sein, dass ein paar üble Typen demnächst bei euch auftauchen. Ruft die Polizei, wenn ihr sie seht. Der eine hat ein Hundetattoo auf dem Arm. Ich …“ Er stockte kurz, weil er es mit sieben Jahren das letzte Mal gesagt hatte. „Ich liebe euch. Bye.“ Er legte auf.
    „Du meinst, dieser Cowboy und sein kranker Freund haben mein Handy angepeilt?“, nahm Bpm den Faden wieder auf.
    „Wesley hat zwar einen Knall, aber ich habe mich auch gefragt, woher die wussten, wo wir sind.“
    „Na gut, dann muss es wohl weg“, seufzte Bpm.
    Ian ging zum Fenster und wollte das Handy auf den Parkplatz fallen lassen.
    „Warte! Was machst du denn da? Es reicht doch völlig, wenn du die SIM-Karte rausnimmst!“, rief Bpm. „Dann ist das Handy nicht mehr zu orten.“
    Ian gab seinem Freund das Telefon zurück. „Mach du das. Und ruf vorher deinen Vater an. Er soll mal zu meinen Eltern rübergehen.“
    Bpm schleppte sich ins Badezimmer, um ungestört telefonieren zu können. Wider Willen konnte Ian durch die dünne Tür hören, was sein Freund sagte. Die meiste Zeit schrie er. Es ginge seinen Vater gar nichts an, wo er sei!

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