Gib's mir
weiter, während ich über die Veranstaltung am Abend zuvor nachdachte. Die Leute fanden’s gut. Sie haben gesagt, es war geil, komisch, aufregend, wild. Zum Finale meiner kleinen Vorstellung hab ich dann meine Maske runtergerissen. Das habe ich bei den Proben nicht gemacht, aber das Johlen und der Applaus des Publikums hatten mich so angefeuert, dass ich fand, das sei die richtige Geste. Fast hätte sich das Dach gehoben, so begeistert waren die Leute, als sie begriffen, wer unter der Maske gesteckt hatte.
Vielleicht werd ich’s mal wieder machen; ich weiß es noch nicht. Aber eins weiß ich ganz sicher: Es wird bestimmt noch viele «KoolSex»-Nächte geben. Die Idee ist ein echter Erfolg.
Ich spielte mit dem Knochen in meiner Tasche, befühlte seine rauen, schartigen Kanten, als ein hinterhältiger Plan in meinem Kopf zu sprießen begann. Luke, dachte ich. Zwischen Luke und mir geht es nur um Sex. Und nicht um alles in der Welt werden wir beiden uns näher aufeinander einlassen, weil das, was wir miteinander erleben, leicht und luftig und sorglos ist. Aber Luke, der arme Luke, hat mir gestanden, dass er ein ganz kleines bisschen an Männern interessiert sein könnte, aber er ist sich nicht sicher, weil er es ja gar nicht wirklich probiert hat. Noch nicht.
Also sollte ich ihm vielleicht dabei helfen. Vielleicht sollte ich ihn einführen in ein kleines Spiel, das ich gelernt habe. Ich werde es bestimmt besser spielen als er. Ich kenne ja bereits alle Tricks. Aber ich weiß auch, wie man fair spielt.
Der Wind ließ mir die Haare über mein Gesicht wehen, auf dem sich ein Grinsen ausbreitete.
Ja, genauso werde ich es machen. Ich werde das Spiel mit Luke spielen. Es wird ihm gefallen.
Ich glaube, ich werde es «Tintenfisch» nennen.
Informationen zum Buch
Wo sind deine Grenzen?
Als Leiterin eines erotischen Varietés lässt sich die selbstbewusste Beth eigentlich von keinem Mann etwas sagen. Doch dann lernt sie ihren geheimnisvollen Nachbarn Ilya kennen, der eine unwiderstehliche erotische Anziehung auf sie ausübt. Ein gefährliches Spiel aus Dominanz und Unterwerfung beginnt, das zwar Beths verborgenste Phantasien befriedigt, sie aber auch an ihre Grenzen führt …
Informationen zur Autorin
Weitere Veröffentlichung:
Die dunklen Farben der Begierde
Impressum
Die Originalausgabe erschien 1999 unter dem Titel «Asking For Trouble» bei Black Lace, London
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
Copyright © 2009 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
«Asking For Trouble» Copyright © 1999 by Kristina Lloyd
Published by Arrangement with Virgin Books Ltd., London
Redaktion Gabi Banas
Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther (Fotonachweis: Elisa Lazo de Valdez/Corbis)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
Konvertierung Zentrale Medien, Bochum
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 24885 - 6 (1. Auflage 2009)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 41611 - 6
www.rowohlt-digitalbuch.de
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