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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sitzen.«
    »Eine äußerst vernünftige Ansicht«, lobte der Inspektor. »Es wäre schön, wenn sich eine Menge anderer Leute an Ihnen ein Beispiel nehmen würde. Warum sind Sie nicht mit dem Taxi nach Hause gefahren?«
    »Ich wollte mir noch ein bißchen die Beine vertreten.«
    »Nach einer Party? Haben Sie denn nicht getanzt?«
    »Ich kann nicht tanzen.«
    Inspektor French lachte. »Das, was man heutzutage tanzen nennt, kann doch jeder.«
    »Ich mag nicht tanzen.«
    »Das ist etwas anderes«, akzeptierte French. »Wieviel haben Sie während des ganzen Abends getrunken?«
    »Nicht besonders viel. Ich war nicht so richtig in Stimmung.«
    »Woran hat das gelegen?«
    Clyde Moping zuckte die Achseln. »Man ist eben nicht jeden Tag in Top-Form.«
    »Da haben Sie allerdings recht«, nickte Larry French beipflichtend. Er kaute an seiner Zigarre herum, nahm sie schließlich aus dem Mund und wies mit dem nassen Ende auf Moping. »Ihr Heimweg führte also über die Tower Bridge. Sie waren in Gedanken versunken, trotteten — wenn ich das so audrücken darf — einfach so dahin und bemerkten plötzlich dieses fremde Mädchen. Sie war bereits jenseits des Brückengeländers. Ehe sie ins Wasser springen konnte, waren Sie bei ihr. Sie haben sie zurückgerissen. Das Mädchen wehrte sich. Haben Sie versucht, sie zu überreden, nicht zu springen?«
    »Natürlich habe ich das versucht.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    Moping massierte seine Stirn. »Mein Gott, ich war so schrecklich aufgeregt, daß ich das, was ich zu dem Mädchen gesagt habe, im nachhinein nicht mehr zusammenkriege.«
    »Was war es sinngemäß?«
    »Sinngemäß? Nun ja, ich sagte wohl, sie solle se nicht tun, es lohne sich nicht. Ich fragte sie, ob sie es aus Liebeskummer tun würde…«
    »War das der Grund?«
    »Keine Ahnung. Sie schrie ja nur ununterbrochen, ich solle sie loslassen, soll sie springen lassen. Als sie mich mit ihren Krallen kratzte, faßte ich reflexartig nach meiner Wange. Da riß sie sich los und stürzte sich in die Themse.«
    Inspektor French schob seine Zigarre wieder zwischen die kräftigen Zähne. Er nickte mit einem gütigen Blick. »Ist gut, Mr. Moping. Trinken Sie in Ruhe Ihren Tee aus und gehen Sie dann nach Hause.«
    Clyde schüttelte nachdenklich den Kopf. »So ein hübsches Mädchen«, sagte er gedehnt. »Sie hatte wahrhaftig keinen Grund, sich das Leben zu nehmen…« Der junge Mann hob plötzlich den Blick. An dem Glanz in seinen Augen erkannte der Inspektor sofort, daß Moping noch etwas eingefallen war. »Wissen Sie, was sie gesagt hat?«
    »Was?«
    »Sie sagte: >Ich muß gehorchen! Ich muß mir das Leben nehmen! Es ist ein Befehl!<«
    »Ein Befehl?«
    Moping nickte heftig. »Genau das waren ihre Worte. Daraufhin dachte ich, ich hätte es mit einer Geistesgestörten zu tun.«
    »Vermutlich war sie das wirklich — geistesgestört«, meinte Inspektor French seufzend. Clyde Moping schob die leere Teetasse von sich. Er erhob sich und French begleitete ihn bis zur Tür. Der junge Mann wandte sich draußen noch einmal um.
    »Werden Sie herauskriegen, wer sie war?« fragte er mit leiser Stimme.
    »Ich denke schon.«
    »Es würde mich interessieren, wie sie hieß.«
    »Weshalb?«
    »Nur so. Weil sie doch vor meinen Augen ins Wasser gesprungen ist.«
    »Ihr Name wird in der Zeitung stehen, sobald wir ihn kennen«, sagte der Inspektor. Clyde Moping drehte sich um und ging weiter. Mit schwerfälligem Schritt kehrte Larry French an seinen Schreibtisch zurück. Er führte zwei Telefonate. Als er den Hörer zum drittenmal abnehmen wollte, klopfte es. Frenchs Hand zuckte vom Telefon zurück. »Ja, bitte?!« rief er zur Tür.
    Ein kleiner, schmächtiger Mann mit Geiernase und Kohleaugen trat ein — Sergeant Steve Priestley. Sein Jackett war an den Ärmeln abgewetzt. Die Schuhe ließen den korrekten Glanz vermissen. Die Krawatte war unmodisch schmal und paßte im Dessin absolut nicht zum Sakko.
    French legte die Zigarre in den Ascher und strich sich mit der Rechten langsam über die Glatze. »Na, Steve?«
    »Wir konnten die Tote identifizieren.« Frenchs Augen leuchteten erfreut auf. »Das ging ja schneller als ich gehofft hatte.«
    »Angela North war ihr Name«, las Sergeant Priestley vor. Er schaute von seinem Notizbuch auf und machte eine kleine Pause, ehe er Angelas Anschrift verriet.
    »Elterliche Wohnung?«
    »Nein, Sir. Das Mädchen hat da allein gewohnt.«
    »Und wo hat sie gearbeitet?«
    »Das ist ein ganz großer Hammer, Sir…«,

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