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Glaenzend

Glaenzend

Titel: Glaenzend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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ins Schloss, öffnet die Tür und schlägt sie mit der ihr eigenen, legendären Sanftheit laut zu. Ich kann ihre stampfenden Schritte im Flur hören, und Tristan witzelt schon, noch bevor sie den Salon betritt:
    „Achtung, der Elefant ist im Porzellanladen eingetroffen! Bitte bringen Sie alles Zerbrechliche in Sicherheit!“
    Er setzt sich neben mich auf die Couch, presst sich wie ein ängstliches Kind an meinen Arm und wartet, bis seine Schwester hereinkommt.
    „Guten Tag, Tristan. Papa Bär gefällt diese Begrüßung ganz und gar nicht. Und er sieht es auch nicht gerne, wenn sich Baby Bär hinter dem Rockzipfel von Mama Bär versteckt.“
    Es ist Gabriel, und plötzlich steht er vor uns und nimmt den Raum ein. Seine witzigen Worte stehen in starkem Kontrast zu seinem finsteren Blick und seinem verächtlichen Gesichtsausdruck. Tristan löst sich erschrocken von meinem Arm, wie ein Kind, das bei einer Dummheit ertappt worden ist. Ich falle meinem Geliebten um den Hals, der diese Umarmung nicht erwidern kann, da er mit Tüten eines berühmten Delikatessenladens bepackt ist. Tristan steht ebenfalls auf, doch er kann Gabriel aus dem gleichen Grund nicht die Hand geben, um das Eis zu brechen. Das folgende Schweigen erzeugt eine unangenehme Stimmung im Raum, und die beiden Hähne taxieren einander wortlos. Schnell gewinnt mein Geliebter, der zu keinem Kompromiss bereit ist, dieses stille Duell. Tristan versucht, so gut wie möglich aus dieser Situation herauszukommen.
    „Trinken Sie einen Aperitif mit uns?“
    „Wenn Sie erlauben, lieber Tristan, würde ich es vorziehen, dies allein mit meiner Amande in unserem neuen Liebesnest zu tun.“
    „Und wenn Sie es erlauben, werter Gabriel, so scheint es mir, als hätte
Amandine
in
ihrem
Apartment andere Dinge vor.“
    Tristan hat die Worte besonders betont und ich bin überrascht von seinem Selbstbewusstsein. Gabriel ist eindeutig in seinem Stolz gekränkt und ich befürchte ein schlimmes Wortgefecht.
    „Amande, Liebling, würdest du deinem Freund, der es einfach nicht verstehen will, sagen, dass man Champagner und Kaviar gewöhnlich nur zu zweit zu genießen pflegt?“
    „Mach dir keine Mühe, Amandine. Ich werde gehen, bevor er dich noch zwingt, mich hinauszuwerfen. Eigenartig, ich dachte, er hätte eine bessere Erziehung genossen. Man sieht sich!“
    Tristan hat seine Sachen zusammengepackt, mir ein schmatzendes Küsschen auf die Wange gegeben und ist an uns vorbeigerauscht, ohne Gabriel eines Blickes zu würdigen. Ich stehe vor meinem Geliebten, sprachlos, fassungslos und enttäuscht von meiner eigenen Feigheit. Ich hätte versuchen sollen, ihn aufzuhalten.
    „Der sagt nicht einmal Auf Wiedersehen und will mir etwas von Erziehung erzählen?“
    „'Der' heißt Tristan. Du wirfst ihn raus und erwartest, dass er dir noch die Hand schüttelt?“
    „Wenn ich störe, kann ich auch wieder gehen, Amandine.“
    „Wovon sprichst du? Du hast doch jetzt, was du wolltest, oder?“
    „Offenbar ist es nicht das, was du willst! Ich wiederhole mich: Du brauchst es nur zu sagen, dann gehe ich wieder und du brauchst Tristan nur zurückzupfeifen, damit er zurückkommt wie ein Schoßhündchen.“
    „Ich verbiete dir, so über ihn zu sprechen! Er ist mein Freund.“
    „Er ist weit mehr als das. Er ist über beide Ohren verliebt in dich, ist ständig hier, glaubst du, ich weiß das nicht?“
    „Ja, er liebt mich! Er kann es mir wenigstens sagen! Und wenn du es wissen willst: Tristan liebt mich wahrhaftig. Er schätzt mich, respektiert mich, fragt mich nach meiner Meinung und kommt nicht einfach zu mir, um sich zu holen, was ihm zusteht. Er behandelt mich nicht, als wäre ich sein Eigentum.“
    „Du bist mein Eigentum, das sind meine Bedingungen, und das weißt du ganz genau.“
    „Tristan liebt mich bedingungslos!“
    Als er diese Worte hört, wird Gabriel rasend. Er lässt die Einkaufstaschen fallen und ihr Inhalt verteilt sich auf meinem Parkett. Der Champagner läuft aus, Gabriel packt mich an den Schultern und presst mich gegen die Wand. Dann fasst er mich noch fester an und drückt seine Stirn an meine. Sein Flüstern scheint ein Schrei zu sein.
    „Entscheide dich. Jetzt sofort.“
    „Entscheiden?“
    „Er oder ich.“
    „So ein Schwachsinn!“
    „Du bist meine Frau! Kein Mann darf dir zu nahe kommen, das ertrage ich nicht. Entscheide dich!“
    „Ich bin nicht deine Frau, ich bin dein Objekt, Gabriel.“
    Anstatt ihn noch mehr in Rage zu versetzen, ermutigt ihn meine

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