Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)
abrupt fallen. „Sie sind wirklich ungewöhnlich schön, Miss Wolfe“, bemerkte er fast beiläufig. „Kein Zweifel, dass viele Männer Sie sogar unwiderstehlich finden, aber ich …“
Er beendete den Satz nicht, und Annabelle musterte ihn überrascht. „Sie nicht?“, fragte sie rau.
Stefanos Lächeln wirkte fast abbittend. „Sagen wir mal, Sie entsprechen einfach nicht meinem bevorzugten Beuteschema.“
Angesichts ihrer aufsteigenden Panik hätte sie dieses Bekenntnis erleichtern müssen, doch Annabelle fühlte etwas ganz anderes. „Oh … sehr gut.“
„Wie Sie sehen, haben Sie von mir nichts zu befürchten.“
Unsicher nagte sie an ihrer Unterlippe. Ob er gemerkt hatte, dass sie drauf und dran gewesen war, von seiner Hazienda zu fliehen? Vor ihm zu fliehen wie eine zimperliche Jungfrau? Denn genauso hatte sie sich noch wenige Sekunden zuvor gefühlt.
„Ich habe keine Angst vor Ihnen“, stellte sie klar.
„Bien.“ Er kam näher, beugte sich ein Stück hinab und lächelte. „Ich verspreche hoch und heilig, dass Sie keinen Grund haben werden, Ihre Tür abzuschließen.“
Atemlos fühlte Annabelle so etwas wie sexuelles Begehren in sich aufsteigen. Dabei hatte Cortez doch gerade versprochen, sie nicht zu verführen! Entweder dieser Mensch kannte seine Wirkung auf Frauen nicht wirklich oder er scherte sich nicht darum. Kein Wunder, dass er gebrochene Herzen wie Sand am Meer zurückließ, wo er ging und stand.
„Jetzt müssen Sie mich Ihnen aber helfen lassen.“ Stefano öffnete den Kofferraum ihres Geländewagens, hob den schweren Koffer und eine riesige Segeltuchtasche heraus, als besäßen sie gar kein Gewicht, und marschierte einfach los. „Folgen Sie mir zu Ihrem Schlafzimmer, Señorita !“, rief er über die Schulter zurück.
Annabelle schauderte und starrte auf seinen breiten Rücken. Dann schob sie die rutschende Kameratasche auf die Schulter zurück und wünschte sich nicht zum ersten Mal, sie wäre wirklich die gefühllose Eisprinzessin, für die alle sie hielten. Weil sie für ihre Karriere allein die ganze Welt durchstreifte, glaubte jedermann, sie wäre ebenso tough wie furchtlos. Doch in Wahrheit war sie unglaublich ängstlich und unsicher, sobald sie sich nicht hinter ihrer Kamera verstecken konnte.
Sie war allein. Sie war einsam, und sie vertraute niemandem.
Einen Moment lauschte sie dem leisen Rauschen der Blätter, die der sanfte Wind in den hohen Bäumen bewegte. Ihr Auftrag hier würde eine Woche in Anspruch nehmen. Sieben Tage auf Santo Castillo. Wie schwer konnte das schon sein? Danach brauchte sie dem Besitzer der Hazienda nie wieder zu begegnen.
Sie sah Sonnenreflexe auf seinem blauschwarzen Haar tanzen, begutachtete die breiten Schultern, den weit ausholenden, lässigen Gang und war heilfroh, dass Stefano Cortez sich so gar nicht von ihr angezogen fühlte. Der Himmel weiß, was geschehen würde, sollte er tatsächlich versuchen, sie zu verführen! Einer weiteren Attacke seines mörderischen Charmes wäre sie womöglich doch nicht gewachsen.
„Keine Angst, er mag dich nicht“ , murmelte sie unhörbar vor sich hin, während sie ihm widerstrebend folgte. Du bist absolut sicher, du dummes Ding.
Doch als Annabelle den Hauseingang erreichte, wo Stefano sie lächelnd erwartete, lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken.
Jede Warnung traf mitten ins Schwarze! Stefano Cortez war tatsächlich brandgefährlich …
2. KAPITEL
Annabelle Wolfe zu verführen, würde nicht so einfach sein, wie er es sich vorgestellt hatte. Ist das nicht mit allen herausfordernden und lohnenden Dingen im Leben so? dachte Stefano mit einer Mischung aus Zynismus und Amüsement, während er mit seinem Gast im Gefolge die schattige Eingangshalle durchquerte. Abgesehen davon lohnte es sich ohnehin nur, um etwas zu kämpfen, das unerreichbar schien. Wo bliebe sonst der Reiz?
„Jeder von uns hat es versucht und ist gescheitert“, hatte Afonso Moreira ihm heute Morgen am Telefon entnervt gestanden. „Sie ist ein Eisberg!“
„Ihr habt einfach die falsche Taktik angewendet“, hatte Stefanos verächtliche Antwort gelautet.
„Von wegen! Ich habe ganz tief in meine Trickkiste gegriffen, aber diese Frau ist immun. Eine harte Nuss, die kein Mann knacken kann. Auch du nicht, Cortez.“
„Ich kriege jede Frau rum“, kam es arrogant zurück. „Das hast du selbst gesagt.“
Der ältere Pferdezüchter und Lebemann lachte rau. „Ich glaube, Annabelle Wolfe ist genau das, was du brauchst, mein
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