Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)
Schweigen. Sag es endlich! drängte die hartnäckige Stimme erneut.
„Was immer du mir sagen willst, Querida , einfach heraus damit“, ermunterte sie nun auch noch Stefano, der sie keine Sekunde aus den Augen ließ. „Du kannst mir alles sagen.“
Langsam hob sie den Kopf und schaute ihm direkt in die lächelnden nachtschwarzen Augen. „Ich liebe dich, Stefano“, wisperte sie.
Sein Herz setzte einen Schlag aus. Annabelle fühlte sich zwischen Furcht und Hoffnung hin- und hergerissen, während sie zitternd auf eine Reaktion wartete.
„Du … du liebst mich?“
Sie nickte heftig. „Und ich muss wissen, was … was du für mich fühlst.“
„Ich mag dich, Annabelle, sehr sogar“, erwiderte er rau. „Mehr als jede andere Frau.“
Das Blut in ihren Adern gefror zu Eis. Er liebt mich nicht! Aber habe ich das nicht die ganze Zeit über gewusst?
„Mehr als das kann ich dir nicht anbieten, Annabelle“, bekannte er heiser und drehte damit das Messer in der Wunde noch einmal um.
„Ich weiß“, sagte sie wie erloschen, „aber das reicht mir nicht.“ Wie in Trance erhob sie sich vom Bett, zog sich an und wollte gehen.
„Warte, Querida ! Das kommt alles so plötzlich! Ich … ich brauche mehr Zeit.“
Traurig schüttelte sie den Kopf. „Das würde nichts bringen, du liebst mich nicht.“
Seine Hilflosigkeit machte ihn wütend. „Verdammt, Annabelle, was erwartest du denn von mir?“, polterte er los. „Willst du, dass ich dich anlüge? Soll ich dir vormachen, dich zu lieben, wenn ich doch nicht einmal selbst weiß, was ich wirklich fühle?“
Stumm schüttelte sie den Kopf.
„Was hast du jetzt vor?“
„Ich werde abreisen, jetzt gleich.“
„Das kannst du nicht! Heute ist die Gala und …“
Plötzlich war auch sie mit ihrer Geduld am Ende. „Das ist mir egal! Ich kann keine Minute länger bleiben!“
„Das ist lächerlich und absolut unprofessionell“, hielt er ihr vor.
„Ich weiß! Da siehst du, was du aus mir gemacht hast!“
„Annabelle!“
Aber sie hörte ihn schon nicht mehr. Ohne auch nur einen Gedanken an ihr teures Fotoequipment zu verschwenden, lief sie ins Gästezimmer, schnappte sich ihre Tasche samt Pass und Wagenschlüssel und hastete die Treppe hinunter. Fünf Minuten später ließ sie den Motor ihres Geländewagens aufheulen und lenkte ihn tränenblind durch die inzwischen aufgebauten Festzelte hindurch und atmete erst schluchzend auf, als sie durch das große schmiedeeiserne Tor fuhr, hinter dem Stefanos Anwesen endete.
Als sie am späten Nachmittag in der französischen Stadt Châtellerault eintraf, hatte Annabelle keine Tränen mehr. Das laute Hupen eines Trucks, der sich durch ihre Schleicherei offenkundig behindert fühlte, machte ihr klar, dass sie dringend eine Pause benötigte, wenn sie nicht noch einen Unfall bauen wollte. Als die nächste Ausfahrt angezeigt wurde, lenkte sie ihren Wagen von der Autobahn und steuerte die erste Haltebucht an. Kaum hatte sie den Motor ausgestellt, lehnte Annabelle ihre Stirn kraftlos aufs Lenkrad und ließ einem erneuten Tränenausbruch freien Lauf.
Obwohl es von vornherein klar gewesen war, konnte sie es nicht fassen, Stefano für immer verloren zu haben. Wenn sie doch nur jemanden hätte, dem sie ihren Herzschmerz anvertrauen könnte! Ihre ehemalige Assistentin Marie hatte genug mit Ehemann und Baby zu tun. Ihre Brüder waren inzwischen ebenfalls fast alle verheiratet und lebten in der ganzen Welt verstreut. Plötzlich fiel ihr die einzige Person ein, die nach all den Jahren immer noch oder wieder auf Wolfe Manor wohnte. Der einzige Mensch, der sich geweigert hatte, sie fallen zu lassen, obwohl sie ihr Bestes getan hatte, um sich selbst von ihrer ehemals besten Freundin zurückzuziehen.
Mollie Parker!
Mit zitternden Fingern kramte Annabelle ihr Handy aus der Tasche und sah mit klopfendem Herzen nach, ob Stefano ihr eine Botschaft gesandt hatte, wie: Komm zurück, ich habe mich geirrt. Ich liebe dich und ich brauche dich …
Aber es gab weder eine SMS noch eine Nachricht auf der Sprachmailbox.
Annabelle schluchzte kurz auf, wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab und versuchte, Mollie unter ihrer Handynummer zu erreichen. Doch es meldete sich nur ihre Mailbox. „Hi, hier ist Mollie …“
Doch sie hinterließ keine Nachricht. Wie hätte sie auch ihren großen Schmerz in wenige dürre Worte fassen sollen? Stattdessen versuchte sie es im Haupthaus von Wolfe Manor, in der Hoffnung, Mollie dort zu erwischen.
Doch
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