G'meinsam durch den Monsun in die Nacht
Singen
war, kam Sören leise ins Bad und legte frische Kleidung und ein Handtuch für
mich hin.
Genauso leise wie er
gekommen war verschwand er auch wieder. Langsam stieg ich aus der Dusche ...
sah das Handtuch, nahm es und trocknete mich erst einmal gründlich ab. Doch bevor
ich mich anzog, schaute ich in den Spiegel. Ich fühlte mich daheim ... ein Lächeln
huschte über mein Gesicht. Zum ersten Mal, seit wirklich langer Zeit fühlte ich
mich wieder geborgen.
Ein Gefühl ... welches
ich seit dem Tod meiner Mutter vermisst hatte.
Als Marco frisch geduscht ins
Wohnzimmer trat, leuchteten seine wunderschönen blauen Augen richtig und er
lächelte mich an. Mit diesem Lächeln nahm er mich endgültig gefangen ... in
meinem Bauch schwirrten plötzlich Tausende Schmetterlinge umher. War ich etwa
gerade dabei mich in diesen süßen Boy zu verlieben?
Der Tisch war gedeckt
und ein Wiener Schnitzel wartete darauf verzehrt zu werden. Mein Magen fing bei
diesem Anblick so laut an zu knurren, wie der eines hungrigen Wolfes.
„Na komm schon, setz dich
hin und iss, bevor es kalt wird.“
Dankbar folgte ich
dieser Aufforderung und fing sofort an zu essen ... es schmeckte einfach nur himmlisch.
Jeden neuen Bissen quittierte ich mit einem glücklichen Blick, den ich Sören
schenkte. Inzwischen war es 2:00 Uhr geworden doch wir saßen immer noch auf dem
Sofa ... redeten und warfen uns verstohlene Blicke zu. Dann Schweigen ... ich
rückte immer dichter an ihn heran ... und schaute dabei tief in seine Augen.
Unsere Lippen kamen sich immer näher, bis sie sich zunächst vorsichtig, dann
immer fordernder berührten.
Marcos Zunge suchte den Weg in
meine Mundhöhle, ich gewährte ihr Einlass, dann küssten wir uns
leidenschaftlich. Zwei Minuten lang ... dann wich er zurück. Fast erschreckt
blickte er mich an ... so, als ob er sagen wollte, ‚Entschuldigung, des hab i
nit g'wollt‘.
Auch ich war in diesem Moment
verwirrt, schließlich wollte ich ihm doch nur helfen und seine Situation nicht
ausnutzen.
Wieder redeten wir, aber langsam
wurde ich müde und auch Marco hatte Probleme seine Augen offen zu halten, immer
wieder drohten sie ihm zuzufallen.
„Marco wollen wir nicht langsam mal
schlafen gehen?“
Unter herzhaftem Gähnen stimmte er
zu.
„Möchtest du lieber
hier auf dem Sofa schlafen oder bei mir im Bett?“
„Bei dir“, gab ich
gähnend zurück.
Klar ich hätte auch im
Wohnzimmer geschlafen, aber irgendwie hatte ich das Bedürfnis seine Nähe zu
spüren. Gegen 3:30 Uhr gingen wir ins Schlafzimmer, zogen uns bis auf die
Shorts aus ... und schlüpften unter die Decke. Vorsichtig legte ich meinen Kopf
an Sörens Schulter. Ein letztes Mal strahlte ich ihn an, dann fielen mir auch
schon die Augen zu.
Als ich um 11:30 Uhr wach wurde,
war der Platz neben mit leer. ‚Wo war Marco ... gab es ihn überhaupt ... oder
hatte mir meine Fantasie einen Streich gespielt?‘ Alleine stand ich auf und zog
mir die Hosen an, irgendetwas stimmte nicht. Mein Portmonee war nicht wie
gewohnt ihn der Gesäßtasche. Wie ein Wahnsinniger suchte ich im ganzen
Schlafzimmer ... nichts. Auch im Wohnzimmer fand es sich nicht. Von der Küche
her drang ein lecker, würziger Duft in meine Nase vor und es waren Geräusche zu
hören. ‚Marco?‘ Vorsichtig schlich ich Richtung Küche, die Tür stand einen
winzigen Spalt offen ... ich schaute rein und …
„Guten Morgen du
Langschläfer. Komm rein, i war scho unten beim Kaufmann an der Eck'n ... ach ja
und hier ist Deine Geldbörs'n, es fehlen etwa 20 €. Hoffentlich bist mir jetzt
nit bös.“
Mit diesen Worten
drehte ich mich fröhlich um und gab ihm zunächst das Portmonee zurück. Hernach
zog ich ihn einfach an mich ... schaute verliebt in Sörens Augen ... dann
küssten wir uns. Minuten später blickten wir uns wieder an und in diesem Moment
war es uns klar, wir wollen für immer zusammenbleiben. Koste es, was es wolle.
„Könntest du bitte
schon mal Spaghetti-Teller und Besteck ins Wohnzimmer schaff'n ... i muss nur
noch rasch die Pasta abgieß'n. Es gibt Spaghetti Carbonara.”
Kapitel
2: Hilfe für Marco und Überraschungen
Z wischenzeitlich
waren wir mit essen fertig. Marco hatte das Geschirr in die Küche geschafft und
erledigte dort den Abwasch, während ich den Haiderbacher Tag las, als die
Türglocke schellte. Neugierig blickte ich auf. Wer konnte das denn sein, um
diese Zeit? Für den Postmann war es zu spät, außerdem erwartete ich keine
wichtige Sendung. Es schellte erneut.
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