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Gößling, Andreas

Titel: Gößling, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenpforte Die
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sind unterschiedlich geformt, sodass man mit jeder von ihnen einen anderen Ton erzeugen kann. Für unseren jetzigen Zweck solltest du naheliegenderweise den Zacken benutzen, der das Totenkopfzeichen trägt.«
    Linda drückte abermals auf die Hupe. Wie auf dieses Zeichen hin nickten sie alle drei einander zu. Der Professor hob seine Flöte wieder an die Lippen. Billa setzte sich in Yogihaltung auf den Boden und machte schmale Augen. Marian nahm den Pentagramm-Anhänger in die Hand – tatsächlich wies er an jeder seiner fünf Spitzen eine fast unsichtbar winzige Öffnung auf. Er setzte den Zacken mit dem Totenkopfzeichen an seinen Mund und blies hinein. Ein dünner, hoher Pfeifton entstand, vermischte sich mit dem Summen, das aus Billas Mund drang, und dem schwermütigen Winseln der Knochenflöte.
    Ungefähr in diesem Moment stieß Linda ihre Autotür auf, lief um das verwahrloste Haus des Professors herum und blieb am Rand des unglaublich zerklüfteten Gartens stehen. Sie riss die Augen auf und kniff sie gleich darauf desto fester zu. Was sie da eben gesehen hatte, konnte ja wohl kaum in Wirklichkeit passiert sein.
    Neun glänzend lackierte Baumsärge, mit hohläugigen Moorleichen darin, die über den zerwühlten Beeten schwebten und im nächsten Moment alle Neune im Boden verschwanden?
    Vollkommen unmöglich.
    Als Linda dann sehr vorsichtig ihre Augen wieder öff nete, waren erwartungsgemäß keinerlei umherschwebende Baumsärge mehr unterwegs. Stattdessen stand Professor Bußnitz vor ihr und fragte: »Alles in Ordnung, Gnädigste?«
    Neben ihm standen Billa und Marian und strahlten einander so verliebt an, dass man ihnen unmöglich böse sein konnte.
    »Ihre Bewährung ist endgültig gestrichen, Professor«, sagte Linda. Der Professor schaute gleichzeitig sehr er leichtert und sehr wenig zerknirscht. »Ansonsten ist alles in Ordnung«, fügte sie hinzu. »Besten Dank.«
    Da wusste sie allerdings noch nicht, was Billa sie gleich fragen würde.
    Vorher aber fragte Marian: »Sagt Ihnen eigentlich der Titel Eintzig würckliche Alchymia was, Professor ?«
    Hanno Bußnitz wurde noch weißer im Gesicht als so wieso schon. »Sei vorsichtig, Junge«, murmelte er. »Um Gottes willen.«
    Und Billa fragte: »Hat mein Bruder eigentlich was ge sagt, Frau Hegendahl? Ich meine, als Marian und ich weg waren?«
    »Dein … dein …?«, stammelte Linda.
    »Ach, holde Maid!« Marian nahm Billas Hand und zog sie zum Auto. »Ciao, Professor. Kommst du jetzt endlich, Mutter?«

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