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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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verrate ich Euch auch nicht.«
    »Ich danke Euch, Isabel.«
    »Ganz meinerseits.« Isabel legte ihr Handtuch weg. »Und was verschafft mir nun die Ehre Eures Besuchs?«
    »Da gibt es viele Gründe, Komtess.«
    Alles Mögliche und Unmögliche ging Isabel durch den Kopf. Wusste Gwen von dem Kuss zwischen ihr und Arthur? Vielleicht auch, dass Isabel ihren Stiefsohn zur Rede gestellt und dass sie Mary geschickt hatte, um in Gwens Garten Blumen für ihr Bad zu pflücken? »Bitte setzt mich in Kenntnis.«
    »Ich brauche Euren Rat«, sagte die Königin.
    Okay, das war nicht auf Isabels Liste gewesen. Zumindest klang es aber deutlich weniger schmerzhaft als Folter und Tod. »Meinen Rat?«
    »Ja. Mein Gemahl hat mir gesagt, Ihr bedauert, dass die Frauen hier keine Erholung von ihren täglichen Pflichten haben. Dass Ihr glaubt, sie hätten Bedarf an, wie er sagte, ›Zeit zum Spielen‹.«
    Isabel war überrascht. »Vermutlich habe ich meine Grenzen überschritten, Hoheit. So etwas hätte ich nicht sagen sollen. Aber ich habe einfach so dahergeredet.«
    »Um die Wahrheit zu sagen – ich bin entzückt von dem Gedanken.«
    Wie es aussah, drohten Isabel in nächster Zeit also weder Folter noch Hinrichtung. Hoffentlich. Sie versuchte, sich mit der Herrin des Sees zu verbinden, aber Viviane war nicht redebereit. Anscheinend musste Isabel allein zurechtkommen.
    Na toll.
    »Wie kann ich Euch helfen, Königin Guinevere?«
    »Bitte, nennt mich doch Gwen«, entgegnete die Königin. »Und erlaubt mir, Euch Isabel zu nennen. Förmlichkeiten sind mir so verhasst.«
    Isabel nickte. »Mir auch. Aber ich fürchte, ich habe überstürzt gesprochen. Es steht mir nicht zu, Euch zu sagen, wie Ihr mit Euren Bediensteten umgehen sollt.«
    Erstaunlicherweise machte Gwen ein enttäuschtes Gesicht. »Wollt Ihr damit andeuten, dass Ihr Euren Vorschlag nicht ernst gemeint habt?«
    Isabel zerrte den anderen Stuhl zu Gwen und setzte sich ihr gegenüber. »O doch, den habe ich schon ernst gemeint. Denkt einmal über Folgendes nach, Königin Guinevere.« Sie schüttelte den Kopf und korrigierte sich. »Gwen. Die Frauen, die in Camelot arbeiten, kennen nichts anderes als Arbeit, tagaus, tagein. Die Männer arbeiten natürlich auch, aber sie engagieren sich auch in Sport und Spiel. Den Frauen steht ebenfalls ein bisschen Zeit zu, über die sie selbst bestimmen können.«
    Gwen nickte, wenn auch etwas verwirrt. »Ich verstehe, was Ihr vorschlagt, aber mir ist niemals ein Wort der Klage zu Ohren gekommen, ganz ehrlich.«
    »Ach bitte, glaubt Ihr denn, die Dienstboten von Camelot würden diesbezüglich ausgerechnet ihrer Königin das Herz ausschütten?«
    In diesem Moment stürmte Mary ins Zimmer. »Seid Ihr bereit, Eure Haare machen …« Sie hielt abrupt inne. »Oh, Verzeihung! Ich komme später wieder.«
    »Nein, Mary«, widersprach Isabel. »Es wäre mir sehr recht, wenn du dich jetzt gleich um meine Haare kümmern könntest.«
    »Aber die Königin …«
    »… wird es nicht stören«, ergänzte Isabel. »Richtig, Gwen?«
    »Aber selbstverständlich. Komm ruhig herein und übe deine Arbeit aus, Mary.«
    »Jawohl, meine Königin.«
    »Sie übt ihr Talent aus, nicht ihre Arbeit«, verbesserte Isabel.
    »Wie bitte?«
    »Die Sache ist die, Gwen: Mary liebt es, andere Menschen zu frisieren und ihnen die Haare zu schneiden. Es macht ihr Freude. Und sie kann es sehr, sehr gut.«
    »Danke, Mylady«, sagte Mary, hielt den Blick aber weiterhin gesenkt.
    »Ich weiß, Gwen, dass ich etwas aufdringlich bin. Aber der springende Punkt ist, dass Ihr die Männer und Frauen, die für Euch arbeiten, nicht wirklich produktiv einsetzt. Mary, zum Beispiel, sollte unbedingt mit Haaren arbeiten. Sie ist brillant und könnte sich unter anderem auch um die Haarpflege bei den Männern kümmern. Ist Euch nicht selbst schon aufgefallen, wie viele von ihnen dringend entzottelt werden müssten, wenn ich es mal so ausdrücken darf?«
    »Entzo…?«
    »Damit will ich sagen, sie brauchen einen Haarschnitt.«
    »Ach ja?«
    »Ist Euch das noch nicht aufgefallen?«
    »Wahrhaftig nicht, nein. Ein weiterer Fehler von mir.«
    »Das ist doch kein Fehler. Ihr hattet einfach nur Augen für …« Isabel unterbrach sich gerade noch rechtzeitig und fuhr hastig fort: »… für die Dinge, die Euch wichtig sind. Und ich glaube, Ihr hattet auch immer das Gefühl, dass Arthurs Männer seine Sache sind und nicht unbedingt Eure.«
    »Was empfehlt Ihr also?«
    »Sie müssen nur ein bisschen in Form

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