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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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»Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, wirst du dafür büßen.«
    Mordreds Lachen klang beinahe traurig. »Und abermals zieht Ihr eine Frau Eurem eigenen Sohn vor.«
    »Nein, mein Sohn, ich wähle die Treuepflicht und nicht den Verrat. Ich wähle das Glück und nicht den Hass. Der Weg, den du eingeschlagen hast, betrübt mich sehr.«
    Arthur wandte sich ab, und als er den Raum verließ, spürte er Ekel und Traurigkeit.
    »Ihr steht in meiner Schuld, alter Mann!«, rief sein Sohn ihm nach, als er die Tür schloss.
    Okay, die Traurigkeit war noch da, aber der Ekel gewann die Oberhand. Und ein bisschen Angst.
    Die Sicherheit seiner Leute war das Wichtigste. Und er hatte Sorge, dass Mordred sie womöglich angreifen würde, und als Erste ganz sicher die Frau, die ihn gedemütigt hatte. Obwohl Arthur noch immer lächeln musste, wenn er an ihre Courage dachte, wusste er, dass er sich mit Tom, Dick und Harry beraten und mit ihnen einen Plan schmieden musste. Isabels Sicherheit hatte absoluten Vorrang.
    Doch es musste vertraulich geschehen, denn wenn Isabel davon erfuhr, musste er mit mehr als einem blauen Auge rechnen.
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben – falls er je noch ein Kind zeugen wollte, würde Isabel das vermutlich unterbinden. In dieser Hinsicht war sie ein wenig verschroben.

11
    Am nächsten Morgen lag Isabel wohlig in einem mit frisch gepflückten Fliederblüten und Gewürzen versetzten Bad, als es leise an ihrer Tür klopfte.
    »Ich habe dir doch gesagt, du brauchst nicht anzuklopfen, Mary!«, rief sie.
    »Aber ich bin nicht Mary, Komtess. Ich bin Guinevere.«
    Isabel setzte das halbe Zimmer unter Wasser, als sie nach ihrem Handtuch und ihrem Morgenmantel griff. »Einen Moment bitte, Hoheit!«
    Blitzschnell war sie aus der Wanne gesprungen, hatte sich abgetrocknet und den Bademantel übergeworfen. »Bitte, kommt herein«, sagte sie.
    Gwen sah so verdammt ätherisch und hübsch aus, dass Isabel sich vorkam, als wäre sie etwa so groß und ungeschlacht wie James.
    Die Königin trug ein türkisfarbenes Gewand, einfach geschnitten, aber wie für sie gemacht. Was, wie Isabel einfiel, ja sicher auch so war. Oh, eine gute Schneiderin war einfach Gold wert.
    Andererseits stand Gwen entweder die Farbe nicht, oder die Königin sah heute einfach etwas abgehärmt aus. Ihr Lächeln war noch immer freundlich, aber sie war blass, und ihre hinreißenden Augen glänzten längst nicht mehr so hell wie am Abend zuvor.
    Oje. Natürlich kannte Isabel nicht jedes Detail des Gesprächs, das Arthur mit seiner Frau geführt hatte, aber sie hatte das ungute Gefühl, dass dabei auch ihr Name gefallen war. Und das war ihr nicht angenehm.
    Sie versuchte zu knicksen, was mal wieder nicht so recht klappte. »Was verschafft mir die Ehre Eures Besuchs?«, fragte sie und versuchte, ihre Angst hinunterzuschlucken. Immerhin hatte sie mit Gwens Ehemann vor gerade mal einer Stunde innige Küsse ausgetauscht. War die Königin gekommen, um Isabel als … als Flittchen hinrichten zu lassen? Machte man sich da überhaupt strafbar? Isabels Nerven waren angespannt wie Drahtseile.
    Gwen schwebte herein und setzte sich auf einen der beiden Stühle. »Ich bitte um Verzeihung, dass ich Euch beim Baden störe, Komtess.«
    »Kein Problem. Das Wasser war sowieso schon abgekühlt«, antwortete Isabel, während sie sich die Haare mit einem Handtuch rubbelte und hoffte, dass Arthurs Bart keine Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen hatte. »Was gibt es denn?«
    »Außer den Bartkratzern auf Eurem Gesicht, Komtess?«
    Ihre Sorge war also berechtigt gewesen.
    Und sie war keine Lügnerin. Also steckte sie knietief in Schwierigkeiten.
    Bitte, Viviane, hilf mir, das durchzustehen.
    Deine Wahrheitsliebe ist ein Pluspunkt, Isabel, doch sie bringt dir nichts an dieser Stell. Tom, Dick oder Harry, du kannst einen nennen, den du geküsst, als würdest du verbrennen.
    Sah ihr Gesicht wirklich so schlimm aus? Was für eine absurde Situation!
    »Ich will nicht lügen«, antwortete sie schließlich. »Gestern Abend habe ich einen Mann geküsst, aber ich möchte nicht sagen, wer es war. Vergebt mir, wenn ich nicht das Bedürfnis verspüre, das mit Euch zu teilen.«
    »Dann will ich nicht weiter in Euch dringen.«
    »Vergebt mir meine Dreistigkeit, Königin Guinevere, aber auch Eure Wangen und Euer Kinn weisen ähnliche Spuren auf.«
    Unwillkürlich berührte Gwen ihr Gesicht. »Dann haben wir uns wohl beide dieser Sache schuldig gemacht.«
    »Wenn Ihr mich nicht verratet,

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