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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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zurückkommen.«
    »So ist es«, antwortete er, gab der Tür einen schnellen Fußtritt, so dass sie ins Schloss fiel, und schob den Riegel vor. »Aber es würde ihr sehr schwerfallen hereinzukommen.«
    »Ich nehme nicht an, dass Ihr draußen ein ›Nicht stören‹-Schild angebracht habt?«
    »Niemand wird uns stören. Er liefe Gefahr, geköpft zu werden.«
    Isabel schluckte. »Ihr macht Witze, oder nicht?«
    »Sagt Ihr es mir, Isabel. Ist das ein Scherz?«
    »So etwas würdet Ihr niemals tun. Also gehe ich fest davon aus, dass Ihr scherzt, ja.«
    Er hob seinen Kelch. »Auf die ungewöhnlichste Frau, die mir jemals begegnet ist, Isabel. Und auf ihr großes Herz, ihre Fürsorge und Leidenschaft. Ich bin sehr glücklich, Euch kennengelernt zu haben.«
    Sie stießen an und tranken, dann antwortete Isabel: »Und auf den einfühlsamsten und liebevollsten Mann, den ich jemals kennengelernt habe, Arthur. Diese Reise war lang und seltsam, aber hätte ich sie nicht gemacht und Euch nicht kennengelernt, wäre das ein schrecklicher Verlust für mich gewesen. Mit Euch habe ich wirklich und wahrhaftig einen Schatz entdeckt.«
    Wieder tranken sie, und die grünen Augen blickten tief in die blauen.
    Dann setzten sie sich auf die beiden Stühle, was wahrscheinlich eine bessere Idee war, als die Kelche hinter sich zu werfen und ins Bett zu springen, obgleich Isabel sich in diesem Moment fragte, warum eigentlich.
    »Ihr verzaubert mich, Isabel«, sagte Arthur. »Alles an Euch zieht mich an. Das werde ich nicht abstreiten, und ich werde mich auch nicht dafür entschuldigen. Dieses Gefühl habe ich noch niemals gehabt. Zufällig stand ich an der Tür, als Ihr Mary das Kleid zur Hochzeit geschenkt habt. Das war für mich etwas ganz Besonderes. So wie Ihr selbst.«
    Sie nippte wieder an ihrem Wein. »Wie es für mich besonders war, als Mary mir erzählt hat, Ihr hättet Euren Männern befohlen, sich für die Hochzeit von Mary und James präsentabel zu machen. Das war wunderbar von Euch.«
    »Genau genommen habe ich es meinen Männern nicht befohlen, Isabel. In der Schlacht gebe ich Befehle. Aber in Camelot mache ich Vorschläge.«
    Sie nickte. »Und auch, dass Gwen den Männern
vorgeschlagen
hat, Mary für ihre Dienste zu bezahlen.«
    »Ja, wir haben unsere Leute immer ermuntert, Leistungen anzubieten und sich diese bezahlen zu lassen.« Er gestikulierte mit der Hand. »Wenn jemand einen besonderen Dienst anbietet, muss er oder sie doch etwas dafür bekommen, oder nicht? Das erscheint mir nur recht und billig. Für eine solche Gepflogenheit gibt es sicher eine Bezeichnung, aber ich kenne sie leider nicht.«
    »In meinem Land nennt man sie Kapitalismus.«
    »Davon habe ich noch nie gehört, aber mir ist jeder Name recht.«
    »Wie auch immer. Jedenfalls danke ich Euch und Gwen für diese Unterstützung des Kapitalismus. Meist führt ein solches System dazu, dass härter gearbeitet wird. Zumindest, wenn der Lohn stimmt.«
    »Ich würde gern Eure Vorschläge hören, wie man mehr von diesem Kapitalismus in den Alltag unseres Schlosses bringen kann.«
    »Jetzt gleich?«
    »Nein, nicht jetzt gleich. Jetzt würde ich viel lieber noch ein paar Geschichten von Euch hören.«
    Aber sie schüttelte den Kopf. »Ich habe schon viel zu viel geplappert. Jetzt seid Ihr an der Reihe. Erzählt mir etwas von Euch.« Sie hielt inne und lächelte. »Etwas, was Ihr noch keinem anderen Menschen erzählt habt.«
    Er lachte und trank noch einen Schluck Wein. »Ich muss sagen, dass ich vieles nicht ganz verstehe, was Ihr sagt. Ihr benutzt Ausdrücke, die ich noch niemals gehört habe. Doch ich habe Freude daran, sie mit Hilfe der anderen Wörter zu erraten.«
    Ein wohliger Schauer durchlief Isabel, und sie wusste, dass er nichts mit dem Wein zu tun hatte. »Bisweilen versuche ich zu sprechen wie Ihr, aber hin und wieder vergesse ich es.«
    »Sprecht ruhig, wie Euch der Schnabel gewachsen ist, Eure Ausdrucksweise entzückt mich. Ebenso wie Eure Gedanken. Und Eure Schönheit. Und …«
    »Halt! Ich weiß die Schmeichelei durchaus zu schätzen, Arthur, aber sie ist mir peinlich.«
    »Und Eure Herzenswärme«, fuhr Arthur unbeirrt fort. »Ich könnte so weitermachen, aber gut, jetzt höre ich auf.« Er füllte ihre beiden Kelche nach, obgleich Isabel kaum etwas getrunken hatte. Aber sie protestierte nicht, denn sie war einfach so verdammt glücklich, dass Arthur bei ihr war.
    Merlin ist froh, Isabel und Arthur, ihr zwei. Er schläft zwar noch fest, doch er lächelt

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