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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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diese Geräte noch eine Vielzahl scheinbar lebensnotwendiger Aufgaben und man konnte sogar den Eindruck gewinnen, sie lasen einem buchstäblich die geheimsten Wünsche direkt von den Augen ab. Glaubte man dem Hersteller, war eine noch schnellere Kommunikation nur möglich, wenn man zwei Gehirne direkt hätte koppeln können.
    Jeder glaubwü rdig zivilisierte Mensch besaß eines, trug es jedoch verborgen. Besonders trendige Menschen trugen es festgeschnallt am Unterarm. Wie eine ziemlich breite Armbanduhr war es so stets griffbereit. Jamal war trendig, doch kurz nach dem Start ihrer gemeinsamen Traumreise hatte das Ding seinen Dienst einfach verweigert. Also hatte er sich nach einigen erfolglosen Reanimierungsversuchen dazu entschlossen, dem Dialog beizuwohnen.
    Britta legte ihren blonden Kopf schief und musterte ihn m it gespielter Geringschätzigkeit: »Du bist wirklich ein Stachel. Das ist wieder mal typisch Mann.« Jamal ging auf das Spiel ein und entgegnete mit homoerotischem Unterton: »Ach ja, Schätzchen. Und wo wäre denn wohl die Erde jetzt, hm? Wer hätte denn 2045 den gigantischen Meteor zerstört, der die Erde so unschön deformieren wollte? Deine hundert Familien, bewaffnet mit Pipetten, doch sicher nicht.«
    » Ach J, lass gut sein, ja. Klar hat Zerberus die Erde gerettet, aber es ist kein Todesstern.«, stützte David Britta den Rücken. »Für mich liegt seine Hauptaufgabe tatsächlich in der Forschung – und natürlich als Sprungbrett für interstellare Raumflüge. Wir haben 2064, Herrgott nochmal. Und wir sind noch nicht einmal aus unserem eigenen Sonnensystem raus – zumindest nicht bemannt.«
    Jamal versuchte nun wieder auf der Hetero-Schiene Oberhand zu gewinnen: » 2064. Interstellare Raumflüge. Dann verrate mir mal, in deiner unendlichen Weisheit, warum dann immer noch ein Mensch diese Raumfähre hier fliegen muss?«
    Umgehend gab Astrid Antwort: »Der Mensch da vorne fliegt nicht, er überwacht nur. Das 21. Jahrhundert ist durchgehend geprägt von juristischen Vorbehalten. Die Maschine fliegt faktisch das Shuttle, aber sie würde niemals die Verantwortung dafür übernehmen, zumindest nicht in diesem Jahrhundert.«
    Mit kecker Miene brachte Jamal einen Einwand: » Aber mal ehrlich. Bei den Problemen, die es in der bemannte Raumfahrt so gab, wäre es schon ein Wunder, wenn wir unbeschadet da oben ankämen. Wenn man sich die Komplikationen des Spaceshuttle-Programms mal genau ansieht, erkennt man eines ganz deutlich. Die Russen hatten es mit ihren Sojus-Raketen einfach besser drauf. Die schießen ihre Kosmonauten zur Not in einer Kloschüssel ins All und holen sie dann wieder sicher zur Erde zurück.« Er grinste vielsagend.
    Britta ü berhörte jedoch diesen, in ihren Augen unnötigen, kleinen Exkurs. »Heute fliegen die Menschen in eigenen Mini-Gleitern, na schön. Die Steuerung übernimmt aber zwangsläufig der Computer. Menschen wären doch gar nicht mehr in der Lage dazu. Die Verantwortung müssen sie aber dennoch übernehmen. Rechtlich geht es eben nicht anders.« »Ach, hör mir bloß mit Juristen auf. Die und Politikern. Die machen Regeln, die sie selber nicht mehr verstehen.«, hielt Jamal abermals deutlich dagegen. David stärkte diesen Punkt: »Jup. Und je mehr Regeln, desto mehr Lücken. Wer es schlau anstellt, wird immer eine finden. Wer weiß, wie CORE zu seinem Reichtum gekommen ist?«
    » Der Rechtsstaat ist reine Illusion.«, ergänzte Jamal eifrig und gab im Anschluss noch eine kleine Parodie zum Besten: »Aber der Gipfel der Frechheit ist ja wohl der Eid, den Politiker leisten müssen. Mit gekreuzten Fingern, versteht sich, denn wären sie aufrichtig, müsste dieser Schwur wohl in etwa so lauten: Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem eigenen Wohle widmen, meinen Nutzen mehren, Schaden von mir wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu meinen Gunsten nutzen, meine Pflichten gewissenlos erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann, der mir mehr zahlt als das Volk, üben werde. Mit beiden Händen werde ich die eigenen Taschen zu füllen wissen. So wahr mir Gott helfe.«
    Die letzten Worte waren bereits im schallenden Gelä chter der anderen drei untergegangen. Nicht nur seine Worte, auch Jamals gespielt adrette Art sorgten für jubelnde Erheiterung.
    Oh ja. David liebte diese verbalen Auseinandersetzungen nur allzu sehr. Schon wä hrend der ersten Universitätssemester war den Vieren damals klar gewesen, dass sie weitaus mehr verband, als ein sich überschneidender

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