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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Wie war der Name der Stadt, aus der du kommst?«
    »Ich komme aus Ko-ro-ba.«
    Die Männer gerieten in Bewegung. »Ich habe von Ko-ro-ba singen hören«, sagte der Tuchuk grinsend.
    Vor langer Zeit hatten sich Ar und Ko-ro-ba erfolgreich gegen eine Invasion der Wagenvölker aus dem Süden gewehrt, und die Erinnerung an diesen Kampf mochte bei den Wagenvölkern noch wach sein.
    »Was suchst du bei den Wagenvölkern?«
    »Wie du siehst, trage ich keine Insignien.«
    Der Tuchuk lachte. »Du bist ein Narr, wenn du bei den Wagenvölkern Schutz suchst.«
    Ich hatte ihn überzeugt, daß ich tatsächlich ein Geächteter war, ein Flüchtling.
    »Kämpfen wir«, sagte ich.
    »Ko-ro-baner«, schaltete sich der Kassar ein. »Hast du keine Angst vor unseren Lanzen gehabt?«
    »Doch«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    »Aber du hast deine Angst nicht gezeigt. Das scheint mir wahrer Mut zu sein. Hoffentlich fällt die Lanze mir zu.«
    Ich blickte ihn verständnislos an.
    »Wo sind deine Männer?« fragte nun der Kataii. »Willst du spionieren?«
    »Ich bin kein Spion«, sagte ich. »Und ich bin allein.«
    »Die Turianer haben dich geschickt.«
    »Nein – ich komme in Frieden.«
    »Weißt du, daß die Wagenvölker jeden Fremden umbringen?« wollte der Paravaci wissen.
    »Ja, ich habe davon gehört.«
    »Das Gerücht stimmt«, sagte er, und die vier Reiter ritten einige Schritte davon.
    Der Tuchuk nahm seine lange, schmale Lanze und steckte sie mit der Spitze nach oben in den Boden. Langsam begannen die vier Krieger nun im Kreis zu reiten, um die Lanze herum. Sie waren bereit, die Waffe in dem Augenblick zu greifen, da sie umzusinken begann.
    Der Wind schien zuzunehmen.
    Ich wußte, daß es eine Ehre für mich war – daß die Krieger meine Haltung anerkannten und nun das Los entscheiden ließen, wer mich gewann, wessen Waffen mein Blut fließen lassen würden, unter wessen Kaiila ich zertrampelt werden sollte.
    Ich sah, wie die Lanze zitterte, bemerkte die Spannung der Krieger, die die Spitze nicht aus den Augen ließen. Bald mußte sie fallen.
    Inzwischen waren die Herden nähergekommen; ich konnte schon die einzelnen Tiere erkennen, auch Reiter, die auf ihren schnellen Kaiila die Herden bewachten.
    Bald würden die Tiere im Kreis geführt, bis sie zur Ruhe kamen und über Nacht friedlich grasen durften. Die Wagen folgten der Herde. Die Herde bildet einen schützenden Keil für die Wagen, von denen es zahllose geben soll, während die Herden selbst oft als unendlich groß bezeichnet werden. Aber beides stimmt nicht, denn die Ubar der Wagenvölker wissen sehr wohl die Zahl ihrer Wagen und der gekennzeichneten Tiere; jede Herde besteht übrigens aus mehreren kleineren Herden mit eigenen Reitergruppen. Ich roch jetzt die Tiere, diesen satten, frischen, durchdringenden Geruch, vermischt mit dem Duft zertrampelten Grases und aufgewühlter Erde, das Aroma des Dungs, Urins und Schweißes von über einer Million Tieren. Die großartige Vitalität dieses Geruchs, der manche Menschen abstößt, verblüffte und erregte mich – war mir ein Zeichen für das Pulsieren des Lebens, widerstandsfähig, grob, überschäumend, unbesiegbar, primitiv, schnaubend, animalisch – eine Lawine aus Gewebe und Blut, ein großartiger, unaufhaltsamer Katarakt des Atmens und Stampfens und Sehens und Fühlens auf der süßen, gewellten, windzerzausten Mutter Erde. Ich spürte in diesem Augenblick, was der Bosk den Wagenvölkern bedeutete.
    »Ho!« hörte ich einen Aufschrei, und als ich herumfuhr, sah ich die schwarze Lanze fallen, die im nächsten Augenblick von der Faust des narbenbedeckten Tuchukkriegers umschlossen wurde.

4
     
     
    Der Tuchukkrieger hob triumphierend die Waffe, griff gleichzeitig durch die Halteschlinge und riß sein Reittier herum. Die Kaiila stürmte auf mich zu, der Ritter hing tief im Sattel, hielt die Lanze gesenkt. Die schmale flexible Lanze traf meinen siebenschichtigen goreanischen Schild und ließ Funken aus der Metallumrandung sprühen. Ich selbst hatte meinen Speer nicht geworfen, denn ich wollte den Tuchuk nicht töten.
    Trotz der Schnelligkeit des Angriffs hatte der Krieger kaum zwei Meter hinter mir sein Tier herumgerissen und gab nun seiner Kaiila die Zügel frei, damit mich das Tier mit seinen Fängen attackieren konnte.
    Ich stieß mit dem Speer zu und versuchte, das zuschnappende Maul des kreischenden Tieres abzuwehren. Die Kaiila schlug zu, zog sich zurück und zuckte erneut zum Angriff vor. Die ganze Zeit über versuchte

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