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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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leben viele hundert Pasang von den Städten entfernt in Freiheit – mit Ausnahme von Turia natürlich.«
    »Weißt du, wo das Ei jetzt ist?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte er.
    Ich begann im Sattel meiner Kaiila zu zittern. Die Zügel fielen mir aus der Hand, und das Tier wurde unruhig.
    »Sag mir nicht, wo es ist«, sagte ich, »oder ich wäre in Versuchung, es zu stehlen und ins Sardargebirge zu schaffen.«
    »Aber bist du nicht der Mann, der von den Priesterkönigen kommt, um das Ei zu holen?«
    »Doch.«
    »Warum wolltest du das Ei dann stehlen und fortschleppen?«
    »Ich habe keine Möglichkeit, zu beweisen, daß ich von den Priesterkönigen komme«, sagte ich. »Würdest du mir denn glauben?«
    »Ja, weil ich dich kenne.«
    Ich schwieg.
    »Ich habe dich eingehend beobachtet, Tarl Cabot aus Ko-ro-ba«, sagte Kamchak. »Einmal hast du mir das Leben geschenkt, und wir hielten Gras und Erde zusammen, und von diesem Augenblick an wäre ich für dich gestorben, selbst wenn du ein Geächteter gewesen wärst. Aber da hätte ich dir das Ei noch nicht geben können. Dann gingst du mit Harold in die Stadt, und da wußte ich, daß du für das Ei dein Leben opfern wolltest, denn deine Chancen standen sehr schlecht. Niemand, der nur auf Gold aus war, hätte ein derartiges Risiko auf sich genommen. Dadurch verdichtete sich meine Vermutung, daß du der von den Priesterkönigen Auserwählte sein könntest.«
    »Und deshalb ließest du mich nach Turia ziehen«, sagte ich, »obwohl du wußtest, daß die goldene Kugel wertlos war?«
    »Ja«, sagte Kamchak.
    »Und warum hast du mir das Ei hinterher nicht gegeben?«
    Kamchak lächelte. »Ich brauchte noch eine letzte Bestätigung.«
    »Und die wäre?«
    »Ich wußte, daß du das Ei für die Priesterkönige haben wolltest und nicht zu deinem persönlichen Vorteil. Deshalb wollte ich die goldene Kugel zerschmettern. Ich hätte es selbst getan, wenn es nicht von allein soweit gekommen wäre – ich wollte sehen, ob dich der Verlust in Wut versetzte oder traurig stimmte, in Trauer um die Priesterkönige.« Kamchak lächelte. »Als du vorhin weintest, wußte ich, daß dein Herz an dieser Mission hängt, daß du wirklich nur wegen des Eies gekommen warst.«
    Ich starrte ihn sprachlos an.
    »Verzeih mir – ich war grausam. Ich bin eben ein Tuchuk. Aber obwohl ich sehr viel für dich empfinde, mußte ich mir in dieser Sache Gewißheit verschaffen.«
    »Da ist nichts zu verzeihen«, sagte ich. »An deiner Stelle hätte ich wahrscheinlich nicht anders gehandelt.«
    Kamchaks Hand schloß sich um die meine.
    »Wo ist das Ei?« fragte ich.
    »Wo würdest du es denn suchen?«
    »Ich hätte es bei Kutaituchik gesucht – im Wagen des Ubar der Tuchuk.«
    »Aber ich bin Ubar der Tuchuks«, sagte Kamchak.
    »Du meinst …?«
    »Ja«, sagte Kamchak leichthin, »das Ei ist seit zwei Jahren in meinem Wagen.«
    »Aber ich habe monatelang in deinem Wagen gelebt!« rief ich.
    »Hast du denn das Ei nicht gesehen?«
    »Nein – es muß gut versteckt sein.«
    »Wie sieht das Ei aus?«
    »Ich … ich weiß es nicht.«
    »Du hast dir vielleicht vorgestellt, daß es oval ist und golden schimmert?«
    »Ja.«
    »Weißt du eigentlich warum?«
    »Nein.«
    »Dann paß auf. Wir malten das Ei eines Tharlarion golden an und legten es in den Wagen Kutaituchiks. Und dann verstreuten wir Gerüchte, es sehe so und so aus. So einfach ist das.«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte.
    »Ich glaube, du hast das echte Ei der Priesterkönige oft herumliegen sehen«, fuhr er fort. »Tatsächlich haben es die Paravaci, die meinen Wagen ausraubten, nicht für wertvoll genug gehalten, es mitzunehmen.«
    »Wie sieht es denn aus?« rief ich verzweifelt.
    »Erinnerst du dich an die Kuriosität – das graue, ledrige Ding?«
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber«, sagte ich fassungslos und mit zitternder Stimme. »Du hast es durch den Wagen gerollt, hast es herumgestoßen – einmal hast du ihm sogar einen Fußtritt versetzt, damit es zu mir herüber rollte und ich es mir anschauen konnte! Du hast sogar darauf gesessen!«
    »Ich hoffe, daß mir die Priesterkönige das verzeihen – aber solche kleinen Szenen – die mir übrigens doch wohl ganz gut gelungen sind – gehörten zur Täuschung.«
    Ich lächelte, als ich daran dachte, wie sehr sich Misk über das Ei freuen würde.
    »Hab' keine Angst – das Ei ist bestimmt nicht beschädigt – dazu wäre mindestens eine Axt oder ein Schwert erforderlich.«
    »Ich hoffe,

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