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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Saal.
    Erst am späten Nachmittag waren alle wichtigen Fragen geklärt, und der große Saal hatte sich geleert. Nur wenige hielten sich noch vor dem Thron auf, einige Kommandanten und Anführer von Hundertschaften und natürlich Kamchak und Aphris. Auch Harold und ich waren noch geblieben, ebenso Hereena und Elizabeth.
    Kurz zuvor waren Albrecht und Tenchika gegangen, und das Mädchen hatte mir das Päckchen gegeben, das für Dina aus Turia bestimmt war. Ich hatte daraufhin nach dem Mädchen aus der Kaste der Bäcker schicken lassen, die nun mit ihren beiden Wächtern eintraf.
    Verwundert öffnete sie das Päckchen und fand darin die Schalen und Ringe und Goldstücke, die Albrecht ihr für ihre Siege als Bolaläuferin gegeben hatte.
    »Weiß Albrecht davon?« fragte Dina und sah mich groß an.
    »Natürlich.«
    »Er ist ein sehr großzügiger Mann«, sagte Dina und strahlte vor Freude. »Damit kann ich nun den Laden meines Vaters wiedereröffnen.«
    »Wenn du willst«, sagte ich, »gebe ich dir hundertmal soviel.«
    »Nein«, sagte sie lächelnd, »denn dies gehört mir.«
    Sie hob ihren Schleier und küßte mich. »Leb wohl, Tarl Cabot«, sagte sie. »Ich wünsche dir alles Gute.«
    »Und ich dir – Dina aus Turia.«
    Dina ließ ihren Schleier wieder herabfallen, drehte sich um und eilte aus dem Saal. Elizabeth, die uns zugesehen hatte, sagte neidlos: »Sie ist schön.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber auch du bist schön.«
    Kamchak stand auf und sah mich an. »Na also«, sagte er. »Und meine Wette habe ich doch gewonnen.«
    Ich erinnerte mich an seine früheren Worte. »Du hast darauf gesetzt, daß die Kassars und die Kataii deinem Lager zu Hilfe kommen würden – und deshalb bist du in der Stadt geblieben.« Ich schüttelte den Kopf. »Das war eine gefährliche Sache.«
    »Vielleicht doch nicht so gefährlich«, erwiderte er, »denn ich kenne die Kataii und die Kassars – möglicherweise sogar besser, als sie selbst sich kennen.«
    »Du sagtest, die Wette wäre noch nicht zu Ende.«
    »Aber jetzt ist sie abgeschlossen.«
    »Warum hast du noch mit dir gewettet?« fragte ich.
    »Daß die Kataii und die Kassars – und schließlich auch die Paravaci – einsehen mögen, wie groß die Gefahr einer Spaltung unter den Wagenvölkern ist. Einzeln sind wir schwach, doch wenn wir zusammenstehen, vermag uns niemand zu besiegen. Ich hoffte, daß die anderen Völker die Notwendigkeit einsehen würden, alle Tausendschaften unter einem Kommando zusammenzuführen …«
    »Daß sie also die Notwendigkeit eines Ubar San einsehen würden?« fiel ich ein.
    »Ja«, sagte Kamchak. »Das war der Rest meiner Wette – daß ich ihnen nahelegen könnte, einen Ubar San zu wählen.«
    »Hoch Kamchak, Ubar San!« rief ich.
    Kamchak lächelte und sagte: »Es ist höchste Zeit für die Tumitjagd.«
    Als er sich umwandte, um den Thronsaal zu verlassen, stand Aphris ebenfalls auf, um ihn zu begleiten.
    Aber Kamchak sah sie an. Sanft legte er die Hände auf ihre Arme, zog sie an sich und küßte sie lange. Dann öffneten seine Finger das Schloß ihres Sklavenkragens und nahmen ihn ab.
    Aphris starrte ihren Herrn sprachlos an.
    »Du bist frei«, sagte der Tuchuk. »Hab' keine Angst, du wirst mit Reichtümern überhäuft. Du wirst wieder die reichste Frau Turias sein.«
    Erstarrt beobachteten wir die Szene. Wir alle wußten, unter welchen Gefahren der Tuchuk dieses Mädchen gewonnen, mit welchem Betrag er Aphris zurückgekauft hatte.
    Wir verstanden sein Handeln nicht.
    Kamchak drehte sich um und trat zu seiner Kaiila. Mit schneller Bewegung stieg er auf und ritt auf den Ausgang zu. Wir folgten ihm; nur Aphris blieb wie betäubt vor dem Thron zurück – eine freie Frau.
    Harold ging neben mir, Hereena und Elizabeth folgten in einigen Metern Abstand.
    »Warum hat er Turia verschont?« fragte ich Harold.
    »Seine Mutter war aus Turia«, sagte Harold. »Wußtest du das nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Erst nach ihrem Tod griff Kutaituchik nach der Kandakette.«
    Harold sah mich an. »Ja – sie war ein turianisches Mädchen, das Kutaituchik als Sklavin zu sich nahm. Aber er liebte sie und gab ihr die Freiheit. Doch sie blieb freiwillig bei ihm im Wagen bis zu ihrem Tod – als Ubara der Tuchuks.«
    Vor dem Haupttor des Administratorenpalastes wartete Kamchak auf uns. Wir holten unsere Kaiila, stiegen auf und folgten Kamchak auf die Straße.
    Das Gesicht des Tuchuks war undurchdringlich.
    »Wartet!« ertönte hinter uns ein Schrei.
    Wir

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