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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich.
    »Ich glaube dir«, sagte Kamchak und sah mich offen an. »Wir wußten, daß eines Tages jemand aus dem Sardargebirge kommen würde. Wir wußten aber nicht, daß du dieser Mann sein würdest.«
    »Ich wußte es auch nicht«, sagte ich.
    Kamchak musterte den Kaufmann. »Willst du dir mit der goldenen Kugel dein Leben erkaufen?« fragte er.
    »Wenn nötig – ja!« sagte Saphrar.
    »Aber ich will die Kugel nicht«, erwiderte Kamchak grimmig. »Ich will dich!«
    Saphrar erbleichte und hielt das Ei wieder über seinen Kopf.
    Ich war froh, als Kamchak seinen Bogenschützen ein Zeichen gab, nicht zu schießen. Er winkte sie und seine anderen Männer einige Meter zurück – nur Harold und ich blieben neben ihm stehen.
    Der Paravaci wandte sich an Ha-Keel, der nun sein Schwert in die Scheide gesteckt hatte und aufgestanden war. »Du hast einen Tarn«, sagte der Paravaci. »Nimm mich mit. Ich kann dir die Hälfte des Reichtums der Paravaci versprechen – Bosks und Gold, Frauen und Wagen!«
    Ha-Keel sagte ruhig: »Was du mir bieten könntest, dürfte nicht halb soviel wert sein wie die goldene Kugel. Und die gehört Saphrar!«
    »Du kannst mich doch nicht hierlassen!« rief der Paravaci.
    »Du bist überboten«, sagte Ha-Keel gelangweilt.
    Der Paravaci erstarrte und fuhr herum. Er stürzte sich auf Saphrar. »Dann will ich die Kugel haben!« schrie er.
    Saphrar versuchte verzweifelt das Gleichgewicht zu wahren.
    Ich hätte mich in den Kampf gestürzt, wenn mich Kamchak nicht zurückgehalten hätte.
    »Der goldenen Kugel darf nichts geschehen!« brüllte ich.
    Der Paravaci war natürlich viel stärker als der kleine dicke Kaufmann und hatte die Kugel schnell an sich gebracht. Doch Saphrar begann wie wahnsinnig zu kreischen und biß dem Krieger in den Unterarm; seine beiden Goldzähne sanken tief in das Fleisch des Mannes. Der Paravaci schrie entsetzt auf, erschauderte, und die goldene Kugel fiel ihm aus der Hand und wurde einige Meter weit fortgeschleudert.
    Ein Entsetzensschrei kam über meine Lippen. Tränen schossen mir in die Augen, als ich mich über das zerschmetterte Ei beugte. Meine Mission war vergebens gewesen! Die Priesterkönige würden sterben! Gor und womöglich auch die Erde würden in die Hände der Unbekannten fallen, wer immer sie sein mochten.
    Ich merkte kaum, wie sich der Paravaci neben mir stöhnend auf dem Boden wand und langsam an dem Gift aus Saphrars Zähnen starb.
    Kamchak trat neben den Mann und riß ihm die Maske vom Gesicht, das sich verfärbt hatte und zu einer Fratze verzogen war.
    Ich hörte Harold verblüfft sagen: »Das ist ja Tolnus!«
    »Natürlich«, sagte Kamchak. »Der Mann mußte Ubar der Paravaci sein; wer sonst hätte dieses Volk in den Krieg gegen uns schicken können, wer sonst hätte einem Tarnsöldner die Hälfte der Besitztümer der Paravaci versprechen können?«
    Ich hörte diese Unterhaltung wie aus weiter Ferne mit. Ich erinnerte mich an Tolnus; er war einer der vier Ubar der Wagenvölker gewesen, denen ich am ersten Tag auf der Ebene begegnet war.
    Kamchak beugte sich zu dem Sterbenden hinab und riß ihm die kostbare Juwelenkette vom Hals. Er warf sie einem seiner Männer zu. »Gib dies den Paravaci«, sagte er, »damit sie sich ihre Bosks und ihre Frauen von den Kataii und Kassars zurückkaufen können.«
    Ich merkte von diesen Vorgängen kaum etwas, denn der Kummer hatte mich überwältigt. Ich weinte, ohne mich zu schämen.
    Es ging mir nicht nur darum, daß ich versagt hatte, daß das, worum ich gekämpft hatte, vergangen und vernichtet war. Es ging nicht um den Krieg der Priesterkönige, in dem ich eine wichtige Rolle gespielt hatte, auch nicht um das Leben meines Freundes Misk und um das Schicksal der Erde und der Gegenerde, die jetzt den geheimnisvollen Unbekannten zufallen mochten – nein, mich betrübte jenes Wesen, das mit diesem Ei vernichtet worden war, das unschuldige Opfer von Intrigen, die sich schon jahrhundertelang hinzogen und die nun ganze Welten miteinander in Konflikt brachten. Es hatte nichts getan, womit es ein solches Schicksal verdient hätte, dieses Kind der Priesterkönige – so konnte man sagen – dieses Wesen, das eine neue Nestmutter hätte werden können.
    Wie aus weiter Ferne hörte ich jemand sagen: »Saphrar und Ha-Keel sind geflohen!«
    Über mir sagte Kamchak: »Laßt die Sleen frei. Sie sollen jagen.«
    Ich hörte, wie die Tiere von den Ketten losgemacht wurden und wie sie mit blitzenden Augen davonrasten.
    Jetzt hätte ich

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