Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
aus Ko-ro-ba geleistet hat, der in den Liedern als Tarl aus Bristol besungen wird.«
    Es stimmte. Marlenus und Ar verdankten mir viel. Meine Wünsche waren jedoch gering.
    »Deshalb mache dich bereit, deinen Lohn zu empfangen.«
    Ich stand vor ihm und starrte in die Augen eines mächtigen Mannes.
    Zu meiner Überraschung wurden Brot und Salz und eine kleine Fackel gebracht.
    Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen.
    Marlenus nahm das Brot und brach es. »Dir wird das Brot verweigert«, sagte er und legte das Brot wieder auf das Tablett.
    Erstaunte Ausrufe wurden laut.
    Marlenus nahm nun das Salz, hob es an und stellte es wieder hin. »Dir wird das Salz verweigert«, sagte er.
    »Nein!« tönte es aus Hunderten von Kehlen.
    Ohne den Blick von mir zu nehmen, griff Marlenus nach der kleinen Fackel. Er drückte sie in das Salz und löschte sie. »Dir wird das Feuer verweigert.«
    Schweigen herrschte am Hofe des Ubar.
    »Auf Edikt des Ubar«, sagte Marlenus, »wird dir hiermit aufgegeben, die Stadt Ar vor Sonnenuntergang dieses Tages zu verlassen und nie wieder zurückzukehren, in welchem Falle du gefoltert und aufgespießt würdest.«
    Die Anwesenden glaubten nicht richtig gehört zu haben.
    »Wo ist Vella?« fragte ich.
    »Verlasse diesen Hof«, sagte Marlenus streng.
    Meine Hand tastete automatisch nach dem Schwertgriff. Ich zog meine Waffe nicht, doch schon die Geste führte dazu, daß hundert Klingen aus den Scheiden sprangen.
    Der Raum schien um mich zu kreisen, und mit unsicheren Schritten verließ ich den ungastlichen Hof. Wütend eilte ich durch die Korridore, von Enttäuschung und Haß erfüllt. Das Herz schlug mir bis zum Hals.
    Warum war mir so etwas angetan worden? War das der Lohn für meine Dienste? Und was war mit Elizabeth? Hatte Marlenus Gefallen an ihr gefunden und sie für sich behalten? Haß auf den Ubar dieser Stadt, dem ich bei seiner Machtergreifung geholfen hatte, stieg in mir auf wie glühende Lava in einem Vulkan. Meine Hand krampfte sich um den Schwertgriff.
    Ich riß die Tür zu meinem Quartier auf.
    Das Mädchen wandte sich um. Sie trug die graue Sklaventunika Ars. In ihren Augen standen Tränen.
    Ich nahm Elizabeth Cardwell in die Arme. Ich verspürte das Bedürfnis, sie nie wieder loszulassen. Wir weinten, und meine Tränen liefen in ihr Haar, und wir küßten uns und umschlangen uns.
    »Ich liebe dich, Tarl«, sagte sie.
    »Und ich liebe dich«, sagte ich heftig. »Ich liebe dich, meine Elizabeth!«
    Unbemerkt war Hup eingetreten, einen Stapel Papiere unter dem Arm.
    Nach einer Weile räusperte er sich und sagte: »Bis Sonnenuntergang ist nur noch eine Stunde Zeit.«
    »Sage Marlenus aus Ar meinen Dank«, antwortete ich schließlich.
    Hup nickte. »Gestern abend ließ Marlenus dir dieses Mädchen schicken, aber du hast sie dir nicht einmal angesehen.«
    Elizabeth lachte und drückte mich an sich.
    »Man hat mir Brot, Salz und Feuer verweigert«, sagte ich zu ihr.
    Sie nickte. »Ja. Hup hat es mir gestern erzählt.«
    Ich starrte den Zwerg an. »Aber was soll das? Diese Geste scheint eines Ubar unwürdig zu sein.«
    »Hast du das Gesetz des Heimsteins vergessen?« fragte er. Ich hielt den Atem an.
    »Besser Verbannung als sicheren Tod.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Elizabeth.
    »Im Jahre 10 110, vor über acht Jahren, stahl ein Tarnkämpfer aus Ko-ro-ba den Heimstein dieser Stadt.«
    »Das war ich«, gestand ich Elizabeth.
    Sie erschauderte, denn sie kannte die Strafe, die auf eine solche Tat stand.
    »Als Ubar stünde es Marlenus schlecht an, das Gesetz des Heimsteins zu übergehen.«
    »Aber er hat mir keine Erklärung gegeben!« protestierte ich.
    »Das hat ein Ubar auch nicht nötig«, antwortete Hup.
    »Wir haben Rücken an Rücken gekämpft. Ich habe ihm geholfen, seinen Thron wiederzugewinnen! Ich war einmal der Gefährte seiner Tochter!«
    »Ich will dir sagen, was ich als sein Vertrauter weiß. Aber er darf es nie erfahren. Marlenus ist bekümmert, sehr bekümmert. Aber er ist Ubar dieser Stadt. Er ist vor allen Dingen Ubar. Würdest du den Heimstein Ko-ro-bas verraten?«
    Hup lächelte, als meine Hand unwillkürlich zum Schwert fuhr.
    »Ich verstehe«, sagte ich schließlich.
    »Ich habe Papiere mitgebracht«, sagte Hup. »Sie tragen das Indossament für dich. Die Sklavin gehört dir.«
    »Schreibe auf die Papiere«, sagte ich, »daß ich an diesem ersten Tag der zweiten Herrschaft des Marlenus die Sklavin Vella zur freien Frau gemacht habe.«
    Hup zuckte die Achseln und

Weitere Kostenlose Bücher