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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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und das Tharlarion setzte sich ruckartig in Bewegung. Die Frau schrie auf und konnte im letzten Moment aus dem Weg kriechen. Ich war fest davon überzeugt, daß sie, hätte sie sich nicht in Bewegung gesetzt, überfahren worden wäre.
    »Die versuchen so gut wie alles«, sagte Mincon, als wir an der Frau vorbeifuhren. Sie zitterte am ganzen Leib; sie war gerade dem Tod oder der Verstümmelung entkommen. »Sie schicken ihre Kinder zum Betteln, während sie sich in den Büschen am Straßenrand verbergen. Manchmal werfe ich ihnen dann was zu, manchmal auch nicht. Wenn sie Brot haben wollen, sollten sie selbst kommen.«
    »Vielleicht wollen sie nur nicht dafür zahlen – nach Art der Frauen, meine ich«, meinte ich.
    »Die zahlen schon, wenn sie hungrig genug sind.«
    Das entsprach sicher der Wahrheit. Mincon schien ein anständiger, gutherziger Bursche zu sein. Ich war Zeuge gewesen, wie er angehalten und den Bettlerinnen zu essen gegeben hatte. Und das, obwohl er dabei zweifellos einen Teil der Ladung weggegeben hatte. Viele Kutscher verhielten sich anders, davon war ich überzeugt. Außerdem hatte er nichts dagegen gehabt, daß ich bei ihm mitfuhr und Feiqa auf den Wagen gesetzt hatte. Ja, er schien ein anständiger Kerl zu sein.
    »Wie weit vor uns sind die Truppen?« fragte ich.
    »Die Aufmarschlinien erstreckten sich über viele Pasang, dazwischen gibt es große Lücken, ebenfalls viele Pasang breit.«
    Ich nickte. Die Heere würden Tage brauchen, um das Land zu durchqueren. Sie waren offenbar so weit vom Feind entfernt, daß sich niemand Sorgen wegen möglicher Befehle zum Sammeln machte. Soweit ich wußte, hatte es bis jetzt nicht einmal kurze Vorstöße des Gegners gegeben, um den Vormarsch zu stören. Die Invasoren hätten genausogut zu Friedenszeiten durch ihr eigenes Land marschieren können.
    »Die hinteren Abteilungen der vor uns befindlichen Einheiten sind etwa zehn Pasang entfernt«, sagte er.
    »Wie groß ist das Heer eigentlich?«
    »Groß. Bist du ein Spion?«
    »Nein.«
    »Sieh mal da!«
    Ich schaute nach rechts. Auf einer Anhöhe kamen sieben oder acht Tharlarionreiter mit Tharlarionlanzen. Die Krallen der Reitechsen rissen den Boden auf. Die Männer trugen Helme und waren in staubiges, schmutziges Leder gekleidet, das sie vor der Schuppenhaut der Echsen schützte. Zwei Reiter hatten die Schilde auf den Rücken geschlungen, bei den anderen baumelten sie links am Sattel. Sie machten einen heruntergekommenen, bösartigen Eindruck. Um den Hals der Echsen und hinter den Sätteln hingen Tragekörbe voller Getreide und Netzsäcke mit getrocknetem Larma und braunen Suls. Ein Reiter transportierte zwei Verr quer über dem Sattel, deren Hinterläufe zusammengebunden und deren Kehlen durchschnitten waren; das Blut schimmerte braun auf der Tharlarionhaut. Sein Kamerad hütete einen verschnürten Korb voller Vulos; um den Hals hing ihm eine Wurstkette.
    Die Abteilung trieb keine Tarsk oder Bosk vor sich her. Diese Tiere waren mittlerweile vermutlich sehr selten geworden, zumindest im Umkreis von zwei Tagesritten. Doch die Männer schienen Erfolg gehabt zu haben. Zweifellos hatten sie besser abgeschnitten als andere Kameraden. Mir fiel auch auf, daß ihre Aufmerksamkeit nicht allein Lebensmitteln gegolten hatte. Bei mehreren hingen Armreifen, Tassen und Schüsseln mit zwei Henkeln am Sattel. Ein Reiter hielt ein langes Seil in der Hand, das an den über Kreuz gefesselten Handgelenken einer Frau endete. Zweifellos hatte man sie als anziehend genug für den Sklavenkragen befunden. Neben dem umherstampfenden Tharlarion des Anführers liefen zwei kräftige Bauernburschen in weißen Gewändern. Ihre Handgelenke waren zusammengebunden, zwischen den angewinkelten Ellbogen und dem Rücken steckten kräftige Balken. Alles war mit einem Seile an den Leib gefesselt. Sie würden Rekruten für einen Hauptmann abgeben, der Lücken in seinen Rängen aufzufüllen hatte. Sie würden ihren Häschern vermutlich einen Kupfertarsk pro Kopf einbringen.
    Die Tharlarionreiter sahen zu der Kolonne herüber und ritten dann die Anhöhe hinunter. Hinter ihnen kamen einige Frauen in Sicht, die ihnen anscheinend zu Fuß aus irgendeinem Dorf gefolgt waren. Einer der Reiter rief ihnen wütend etwas zu, wendete das Tharlarion und trieb es lanzenschwingend die Anhöhe wieder hinauf, auf die Frauen zu. Sie wichen vor ihm zurück; er gab die Verfolgung auf und holte seine Kameraden ein. Die Frauen blieben stehen, sie wagten es nicht, den Männern

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