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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Luft, während es den langen Hals verrenkte.
    Ein Mann drängte sich an mir vorbei, unter dem Umhang hielt er eine aufgeklappte, abgedunkelte Laterne. Regen strömte die Krempe seines Filzhutes hinunter. Zwei Männer folgten ihm. Sie rutschten die Seite des Straßengrabens hinunter. »Die Achse ist gebrochen«, sagte der Hutträger zu dem Kutscher, der ebenfalls in Begleitung war. Ich blieb am Straßenrand stehen und tastete mit dem Fuß umher. Ein paar Steine fehlten. Vermutlich war das Rad dort von der Straße abgekommen. Bei dem dichten Verkehr und dem Sturm hatten sich offenbar die Begrenzungssteine gelockert. Der Wagen war dann wahrscheinlich in den Straßengraben gerutscht und hatte das Zugtier mitgezogen. Ich blieb für einen Augenblick dort stehen. Ich fand es merkwürdig, daß drei Männer, von denen einer eine Laterne trug, so schnell am Unfallort gewesen waren.
    »Nehmt euch in acht!« rief der Kutscher den Fremden zu, die nun neben dem Wagen standen. »Ich befördere in diesem Wagen einen Heimstein.«
    Die drei sahen sich an, dann wichen sie zurück. Sie hätten es nicht gewagt, sich mit jemandem anzulegen, der einen Heimstein transportierte, selbst wenn sie ihm drei zu zwei überlegen waren. Es war so, wie ich gedacht hatte. Es waren Straßenräuber. Vermutlich hatte man die Bordsteine absichtlich gelockert.
    »Ihr da«, rief ich in die Tiefe, »hebt eure Laterne!«
    Sie sahen nach oben. Ich schlug den Umhang zurück, damit sie meine rote Tunika sehen konnten.
    »Bleibt stehen!« befahl ich.
    Sie gehorchten. Ich hätte einen von ihnen verfolgen können. Keiner von ihnen hatte Lust, dieses Risiko einzugehen.
    Ich rutschte die Böschung hinunter.
    Das Bündel warf ich zu Boden.
    Ich nahm dem Kerl mit dem breitkrempigen Filzhut die Laterne ab und reichte sie dem Begleiter des Kutschers. Das Schwert zog ich nicht. Es war nicht nötig.
    »Schirr das Tharlarion ab«, verlangte ich von dem Kutscher. »Sieh zu, daß es wieder auf die Füße kommt.«
    Er begab sich zur Vorderseite des Wagens.
    Ich packte den Anführer der Räuber. »Ihr habt in der Nähe einen Wagen«, sagte ich. »Ihr beiden holt ihn.«
    »Er steht nicht auf der Straße.«
    Ein Stoß beförderte den Anführer kopfüber in den Schlamm; ich stemmte ihm einen Fuß in den Rücken.
    »Holt den Wagen!« befahl er.
    Seine Komplizen eilten los.
    »Glaubst du, sie kommen zurück?« fragte ich ihn.
    Er schwieg.
    Ich verlagerte den Fuß in seinen Nacken und drückte sein Gesicht in das schlammige Wasser. Er kam wieder hoch, schnappte nach Luft. »Ja!« stieß er hervor. »Ja!«
    Er hatte recht. Seine beiden Kumpane kamen ein paar Ehn später zurück, mit dem Wagen. Wie ich erwartet hatte, stand er in der Nähe.
    »Ladet euren Wagen aus«, befahl ich ihnen. »Und dann ladet ihr die Fracht um.«
    Sie gehorchten. Wie ich es mir gedacht hatte, setzte sich die Ladung ihres Wagens aus allem möglichen Plunder zusammen, den sie den Flüchtlingen gestohlen hatten, die aus der Umgebung von Ar-Station am Vosk kamen und auf der Viktel Aria nach Süden unterwegs waren.
    Der Kutscher kam mit seinem ausgeschirrten Tharlarion heran und machte es neben der anderen Zugechse fest. Es kannte seine Stimme und würde bereitwilliger gehorchen als das fremde Tier.
    »Gebt dem Kutscher eure Geldbeutel«, sagte ich.
    Sie taten es.
    Ich nahm mir den Inhalt eines metallenen Münzenkästchens, das aus ihrem Wagen stammte, und leerte es in meine Börse. Das Kästchen enthielt etliche Münzen, vermutlich die Beute mehrerer Tage Arbeit. Der Wert der Münzen war klein, wie bei den ohnehin schmalen Geldbeuteln der Besitzer nicht anders zu erwarten gewesen war. Ihre Menge entschädigte jedoch mehr als ausreichend für ihren geringen Einzelwert. Es waren etwa siebzehn bis achtzehn Silbertarsk.
    Eine kurze Suche brachte die Steine zum Vorschein, die am Straßenrand fehlten. Sie lagen im Straßengraben, unmittelbar unterhalb der Stelle, wo sie fehlten, halb im Schlamm versunken. Man hatte sie offensichtlich absichtlich entfernt, um sie dann nach Bedarf wieder an Ort und Stelle anzubringen und sie erneut zu entfernen, um die Sicherheit der Straße zu gefährden, da ihr Fehlen in der Dunkelheit eine Falle darstellte. Die drei Straßenräuber reparierten die Lücke im Regen; es fiel mir nicht schwer, sie zu überreden. Danach führte ich sie zurück in den Straßengraben, neben den umgestürzten Wagen.
    »Kniet nieder, zwischen den Rädern, mit dem Rücken zum Wagen.«
    Sie gehorchten. Der

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