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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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umgestürzte Wagen befand sich nun hinter ihnen, und es wäre ihnen schwergefallen, die Flucht zu ergreifen.
    »Nimm, was du willst, aber laß uns gehen!« bettelte der Anführer.
    »Ich überlege mir, dich nackt mit dem Rücken auf die Deichsel zu fesseln und deine Komplizen ebenfalls nackt an die Räder zu binden. Es wäre ein Spaß, sie dann zu drehen.«
    Sie sahen sich ängstlich an.
    »Andererseits seit ihr keine Sklavinnen«, sagte ich nachdenklich.
    »Man würde uns mit der Beute finden und uns auf der Stelle pfählen!« sagte der Anführer.
    Das war durchaus möglich. Auf Gor verfährt man mit Dieben oft sehr streng.
    »Verurteil uns nicht zum Tod!« bettelte der Anführer.
    »Ausziehen!« befahl ich.
    Dann fesselte ich ihnen die Hände auf den Rücken. Im Wagen fanden sich genug Seile, und wir legten ihnen Schlingen um den Hals und banden sie hinter dem Wagen fest. Auch Verr und Sklavinnen werden oft hinten am Wagen angebunden.
    »Im Süden gibt es Arbeitsketten«, sagte der Kutscher, der auf dem Kutschbock saß. »Vielleicht kriegen wir da was für sie.«
    »Halt auf der Straße den Verkehr auf, wenn du kannst, für eine Ehn«, wandte ich mich an seinen Begleiter. »Wir schaffen den Wagen zurück auf die Straße.«
    »Das schaffen vermutlich nicht mal zwei Tharlarion«, meinte der Kutscher. »Bei dem Gewicht und dem Untergrund.«
    »Beeil dich«, sagte ich zu seinem Begleiter. »Wir versuchen es.«
    Er kämpfte sich die Böschung hoch. In der einen Hand die Laterne, hielt er sich mit der anderen an nassen Grasbüscheln fest. Er verlor den Halt, rutschte ein Stück zurück, gewann wieder festen Stand und erreichte die Straße. Wir standen knöcheltief im Wasser, das weiterhin in Strömen vom Himmel fiel. Der Regen floß in kleinen Bächen von der abschüssigen Straßenoberfläche in den Straßengraben, vereinigte sich mit dem gestauten Wasser, peitschte es schaumig und ließ es aufspritzen; die auftreffenden Regentropfen zeigten sich in Gestalt Tausender sich überschneidender, konzentrisch auseinanderstrebender Kreise. Der Begleiter schwenkte oben die Laterne. »Halt! Halt!« rief er in den Sturm hinein. Ich glaube, er griff sogar einfach nach dem Geschirr des nächsten herankommenden Tharlarions. »Bleibt stehen!«
    »Wir werden es nicht schaffen«, sagte der Kutscher.
    »Versuch es«, antwortete ich. »Außerdem werden uns die drei kräftigen Burschen hier dabei helfen; sie können sich mit dem Rücken gegen den Wagen stemmen.«
    »Wenn er ins Rutschen gerät, könnten wir unter seinen Rädern zermalmt werden!« wandte der Anführer der Straßenräuber ein.
    »Dann paßt auf, daß es nicht soweit kommt«, sagte ich.
    Auf der Straße ertönten die ersten wütenden Rufe, da der Treck nach Süden aufgehalten wurde.
    »Beeil dich«, befahl ich dem Kutscher.
    Er stieg auf den Kutschbock. Einen Augenblick später feuerte er das Leittier lautstark an, es ertönte der Knall der Tharlarionpeitsche. Tatsächlich werden die Tiere nur selten von der Peitsche getroffen. Ihre Nähe und der Laut, den sie verursachen, reichen zumeist aus. Sie dient hauptsächlich dem Zweck, Aufmerksamkeit zu erregen, sozusagen als Signal, und sie bereitet das Tier auf die unmittelbar folgenden mündlichen Befehle vor, auf deren Befolgung es dressiert ist. Natürlich ist die Peitsche wie auch der Herrscherstab, der Kommandostab oder das Zepter ein Symbol der Herrschaft. Sie bezieht ihre Autorität hauptsächlich aus ihrer Symbolkraft und dem Wissen, was sie anrichten könnte. Dasselbe trifft übrigens für die Peitsche im Verhältnis Herren und Sklaven zu. Der Sklave wird nur selten gepeitscht. Das ist auch gar nicht nötig. Der Sklave – einerlei, ob Mann oder Frau – sieht sie und weiß, was sie anrichten kann. Das reicht für gewöhnlich aus. Natürlich wird er sie irgendwann einmal zu spüren bekommen haben, so daß sein Wissen in dieser Angelegenheit nicht ausschließlich theoretisch bleibt. Er weiß natürlich, daß er mit ihr Bekanntschaft macht, sollte er auch nur im mindesten störrisch sein oder das Mißfallen seines Herrn erregen. Er weiß auch, daß er ihr einfach so zum Opfer fallen könnte, allein zu dem Zweck, daß er nicht vergißt, was er ist.
    Der Wagen setzte sich mit einem Ruck in Bewegung.
    Er kämpfte sich auf einer schrägen Bahn auf die Straße zu. Die Straßenräuber wurden nach vorn gerissen. Einer verlor den Halt und wurde ein paar Meter durch das Schlammwasser und dann die Böschung hinauf gezerrt.
    »Stemmt

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