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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Falls das stimmte, wäre sie zweifellos erfreut gewesen, ihre Bekanntschaft mit dem Soldaten zu erneuern. Er wäre mit Sicherheit begeistert gewesen.
    »Ich werde dir nicht noch einmal den Befehl zum Tanzen geben«, sagte ich. Klio ließ den Kopf hängen, dann begann sie, mit aufreizenden Bewegungen langsam zu tanzen. Sie machte es nicht einmal schlecht für jemanden, dem die Ausbildung fehlte.
    »Großartig!« sagte ein Söldner.
    »Ja, genau«, sagte ein anderer. »Sie soll weitermachen.«
    Klio tanzte.
    Ein bärtiger Veteran trat an meine Seite, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen. »Ich kaufe sie«, sagte er.
    »Sie ist aber nicht billig«, erwiderte ich.
    »Einen Silbertarsk!« rief er.
    »Einverstanden!« Mit soviel hatte ich nicht gerechnet. Ich ging zu Klio herüber und nahm die Leine fort. Der Silbertarsk wechselte den Besitzer. Ich hatte ihn noch nicht in den Geldbeutel gesteckt, als bereits das Klicken des zuschnappenden Sklavenkragens erklang. Der Soldat hatte keinen Augenblick lang gezögert.
    »Laß sie weitertanzen!« rief einer seiner Kameraden. Er nickte. Klio tanzte wieder, und die Männer traten näher an sie heran. Selbst der Posten war von seiner Plattform gestiegen und hatte sich zu ihnen gesellt.
    Ich entfernte mich unbemerkt und hielt auf den nächsten Vorstoßgraben zu. An einigen Stellen war er mit Planken abgedeckt, um die Arbeiter oder die Soldaten zu schützen. Nach einer Ehn hatte ich sein Ende erreicht, etwa achtzehn Meter vor der Stadtmauer. Überall lagen Felsbrocken herum, die man vermutlich von der Mauer geworfen hatte. Einige hatten die schützenden Planken durchbrochen und steckten im Graben. Mein Herz klopfte schneller. Ich stieg aus dem Graben, schwenkte ein weißes Tuch, das genau wie auf der Erde auch auf Gor den Waffenstillstand verkündet, und kletterte den ziemlich steilen Hügel zur Stadtmauer hinauf.
    »Hallo!« rief ich. »Nicht schießen! Ich bin ein Freund! Ich riskiere viel, daß ich hier bin. Mich schickt Gnieus Lelius, der Regent von Ar, ich überbringe eine Botschaft für Aemilianus! Laßt mich hinein!«
    Oben auf der Mauer blieb alles still.
    Es gab keine Ausfallpforten, das Stadttor lag Hunderte von Metern entfernt. Außerdem würde es in dieser Situation bestimmt nicht für einen einzelnen Mann geöffnet werden.
    Ich schwenkte eifrig die provisorische weiße Flagge.
    Der goreanische Brauch, einen Waffenstillstand durch eine weiße Flagge anzuzeigen, scheint auf eine direkte historische Verbindung zur Erde hinzuweisen. Man könnte glauben, daß viele goreanische Institutionen und Bräuche ihren Ursprung auf der Erde haben. Andererseits könnte es sich in diesem besonderen Fall auch um einen Zufall handeln; eine weiße Flagge verkörpert ziemlich offensichtlich die gewünschte Neutralität. Manchmal bedient man sich auch leerer Flaggen, beziehungsweise mit weißem Stoff unkenntlich gemachter Flaggen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, um diese Absicht zu verdeutlichen, so wie das symbolische Niederlegen der Waffen, aber ich hatte in dieser Situation bestimmt nicht vor, meine Waffen abzulegen.
    »Laßt mich ein!« rief ich.
    Befand sich denn niemand auf der Mauer?
    Ich sah zum Graben zurück. Dort schien es keine ungewöhnliche Aktivität zu geben.
    »Hallo!« rief ich und schwenkte das Tuch. »Hallo!«
    Nichts rührte sich.
    »Ist da keiner?«
    Einen verrückten, irrwitzigen Augenblick lang fragte ich mich allen Ernstes, ob die Stadt verlassen war. Das war natürlich unmöglich. Die Garnison und die Bewohner hätten nicht unbemerkt abrücken können. Das Land wurde belagert. Die Gegend wimmelte vor Cosianern und ihren Söldnern und Verbündeten. Der Hafen wurde von Flößen und Schiffen abgeriegelt. Vermutlich lag es daran, daß die Stadtmauern nur mit wenigen Männern besetzt waren. Bestimmt rief man die übriggebliebenen Verteidiger durch einen Alarm zu den bedrohten Stellen. Ich befürchtete, jeden Augenblick von den Cosianern ertappt zu werden; dann säße ich an der Mauer in der Falle.
    »Ist denn da keiner?« rief ich. Ich ging davon aus, daß die Entfernung zu den cosischen Linien reichte, um nicht von ihnen gehört zu werden.
    Plötzlich wurde ein an einem Seil festgemachter Korb über die Mauer geworfen und in die Tiefe gelassen.
    Ich eilte darauf zu. In dem Korb lag eine goldene Tarnscheibe.
    »Du bist verrückt, am Tag zu kommen!« rief eine Stimme von oben. »Schnell, leg die Lebensmittel in den Korb und verschwinde! Hoffe, daß dich niemand

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