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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich.
    »Ich halte dich für einen Spion«, sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Du weißt, daß du den Schutz der Flagge verlierst, wenn du jetzt zu Aemilianus gehst«, sagte er.
    »Ja.«
    »Bringt ihn zu Aemilianus«, befahl er.
    »Gebt mir etwas, um meine Blöße zu bedecken«, bat ich, »selbst wenn es nur ein Fetzen meiner Tunika ist.«
    »Es sind viele Cosianer«, sagte der Soldat an der Brustwehr.
    »Du kamst als Spion«, sagte der Offizier. »Und als gefangener Spion wirst du auch vor Aemilianus gebracht. Schafft ihn hier weg!«

11
     
     
    »Ja ist er«, sagte die Stimme.
    Man zwang mich auf die Knie. Der Boden war hart und kalt, vermutlich Steinfliesen.
    Das Tuch, das ich als weiße Flagge benutzt hatte, wurde mir vom Kopf gerissen. Ich blinzelte, sah mich um.
    Wie ich vermutet hatte, kniete ich auf Steinfliesen, vor einem kurulischen Stuhl, der auf einem mit Stufen versehenen Podest stand.
    Neben dem Stuhl, auf einer der breiten Stufen, kniete eine blasse Sklavin, sie hatte blonde Haare und trug eine knappe Tunika.
    »Du darfst gehen, Shirley«, sagte der Mann auf dem Stuhl.
    »Ja, Herr«, sagte sie. Ihr Kopf war zur Seite gedreht, ihr Blick abgewandt. Ich war ein freier Mann; hätte sie mich ohne Erlaubnis angesehen, wäre sie möglicherweise bestraft worden. Es kommt vor, daß Sklavenmädchen auf der Straße nackte freie Gefangene ansehen, sie manchmal sogar verspotten, aber in Gegenwart ihres Herrn würden sie es bestimmt nicht wagen.
    Shirley ist ein irdischer Name, aber ich glaubte nicht, daß sie von der Erde kam. Ihr Akzent deutete jedenfalls nicht darauf hin. Goreaner geben ihren Mädchen manchmal irdische Namen, da sie sie für ausgezeichnete Sklavennamen halten. Für goreanische Ohren haben Namen wie ›Jean‹ oder ›Joan‹ einen exotischen Klang, außerdem werden sie als passend angesehen für Sklavinnen, die von solch weit entfernten, geheimnisvollen Orten wie ›Tennessee‹ oder ›Oregon‹ kommen.
    »Ja«, sagte der Mann auf dem kurulischen Stuhl; er war kräftig, machte aber einen erschöpften Eindruck. Ein blutiger Verband war um seinen Kopf gewickelt. »Sie war einmal sehr schön.«
    Ich wandte ihm meine Aufmerksamkeit zu. Auf seinem Schoß lagen die geöffnete Kuriertasche und der Briefzylinder aus meinem Geldbeutel. Er war mit Wachs und Schlaufe versiegelt gewesen, das Wachs hatte das Siegel von Gnieus Lelius getragen, des Regenten von Ar.
    »Bist du Aemilianus, der Kommandant von Ar-Station?« fragte ich.
    »Das bin ich«, sagte er und betrachtete mich.
    Ich warf der Sklavin einen Blick zu, die sich umgedreht hatte und mich ansah.
    Aemilianus lächelte. »Hat sie es gewagt, dich anzusehen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Sie sind so neugierig.«
    Ich schwieg.
    »Shirley?« rief er, ohne einen Blick an sie zu verschwenden.
    »Herr?« fragte sie von der Seitentür her, an der sie stand.
    »Erinnere mich heute abend daran, dich zu bestrafen!«
    »Ja, Herr!« schluchzte sie, wandte sich um und floh aus dem Raum.
    »Sie sind Frauen«, sagte ich. »Sie können nichts dafür.«
    »Mich stört nicht, was sie getan hat«, sagte er. »Sie wird bestraft, weil sie es getan hat.«
    »Ich verstehe.«
    »Selbst in schweren Zeiten ist es gut, die Disziplin aufrechtzuerhalten.«
    »Zweifellos.«
    »Weißt du, wo du bist?« fragte er.
    »Nein.«
    »Du befindest dich in der Zitadelle.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Es war ein logischer Ort für das Hauptquartier der Stadt.
    »Du bist Tarl, ein Mann aus Port Kar? Das hast du meinen Männern auf der Mauer gesagt?«
    Ich nickte. »Ich bin Tarl aus Port Kar.«
    »Und du behauptest, der Kurier des Regenten zu sein?«
    »Ich bin der Kurier des Regenten«, sagte ich. »Warum bin ich noch immer nackt und gefesselt?«
    »Warum sollte der Regent einen Bürger Port Kars zum Kurier machen? Findest du das nicht merkwürdig?«
    »Vielleicht«, antwortete ich. »Ich habe ihm Briefe von Dietrich von Tarnburg überbracht. Möglicherweise kam ihm der Gedanke, ich könnte Ar auf ähnliche Weise dienen.«
    »Dietrich, der Tarn von Tarnburg?« fragte er überrascht.
    »Vielleicht nennen ihn einige so«, sagte ich. »Ich bin nie Zeuge geworden, daß er diesen Ausdruck benutzt, ich kann mich auch nicht erinnern, daß es die Leute seiner Umgebung getan hätten. Ich glaube nicht einmal, daß ihm diese Bezeichnung gefiele.«
    »Und wie sieht er sich?« fragte Aemilianus.
    »Als Dietrich«, sagte ich. »Als Dietrich von Tarnburg, ein Soldat, ein Hauptmann.«
    »Dietrich vom

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