Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr
nicht.
Essgeschirr: Behälter, in dem bei Manövern und längeren Geländegängen die Versuchsproduktionen der Küche aufbewahrt werden bzw. aus dem sie vernichtet werden. Dies beinhaltet sowohl das Vergraben des Essens als auch das In-den-Mund-stopfen-und-Hinunterwürgen bei Hungerkrämpfen.
F
Fähnchenschwenker/Fahnenjunkie/Fahnenjungfer: Fahnenjunker
Fahrbereitschaft: Diese hat die ehrenvolle Aufgabe, Offiziere und Co. abends in den Puff und später auch wieder Richtung Bett zu fahren.
Fahrschule: Nicht dass irgendjemand hier glaubt, der Besitz eines zivilen Führerscheins (sei es auch der für Lkws) reiche aus, um auch bei beim Bund ein Kraftfahrzeug führen zu dürfen. Weit gefehlt! Jeder motorisierte Rekrut muss bei der Bundeswehr den Führerschein erneut erwerben.
Fallis/Fallobst: Fallschirmjäger. Ist aber ein wenig irreführend, diese haben noch nie in ihrem Leben einen Fallschirm gejagt.
Fallobstdivision: Luftlandedivision
Fasching: Ein sehr beliebtes Spiel. Wird vor allem in der Grundausbildung häufig praktiziert. Bei dieser Übung werden in kürzester Zeit alle Uniformarten ausprobiert. Mitunter kann es zu Missverständnissen kommen, wenn der Ausbilder spaßeshalber größten Wert auf die Formulierung seines Befehls zur nächsten Anzugsordnung legt.
Beispiel: »Mädels, MIT Badehose raustreten, Zeitansatz drei Minuten!« Drei Minuten später erblickt der Beobachter ein wahrhaft grausiges Schauspiel: Der komplette Flur voller mondäner Schwimmunterstützungsuniformen. Und dann noch die Bemerkung vom Ausbilder: »Männer, nicht IN, sondern MIT Badehose raustreten, und hat verdammt noch mal jemand was von Badelatschen gesagt?«
Faultier: Nennen Sie mir ein Faultier mit zwei Buchstaben? – UA. (Unteroffiziersanwärter)
Fehlfarben: Sind Marinesoldaten. Sie werden so genannt, weil sie sich mit ihren marineblauen Uniformen nicht so recht in das einheitliche Olivgrün der Bundeswehr einfügen wollen.
Feierabendapotheker: Das ist der Sanitäter vom Dienst.
Feindbild: Uffze, StUffze, Feldwebel, Hauptleute, Offiziere ...
Wofür braucht man bei dieser Auswahl noch andere?
Feldanzug: Anzug, der statt im Feld in der Kaserne getragen wird. Um zu begreifen, warum man ihn nicht gleich Kasernenanzug nennt, müsste man sich tief in die Denkstrukturen der Bundeswehr einarbeiten. Aber dieser Versuch hat bisher noch jeden in den Wahnsinn geführt.
Feldjäger: Sind die bewaffneten Schülerlotsen der Bundeswehr und vor allem auf Bahnhöfen sehr gefürchtet. Folgt ein Soldat nicht, gibt es einen mit dem Migräne-Stick auf die Rübe.
Feldköche: Werden bei der Bundeswehr für eine Leistung bezahlt, wegen der sie sogar von den Russen stante pede (aus dem lateinischen »Stehenden Fußes« , also sofort und auf der Stelle) an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert worden wären.
Feldküche: Ist der Arbeitsplatz und Wirkungsort der sogenannten Feldköche. Das Ergebnis ihres Schaffens ist eine nicht näher identifizierbare und gegen die Grundsätze des Menschenrechts verstoßende Drei-Komponenten-Mahlzeit, die mangels richtigen Geschirrs in einem hohen, unpraktischen Gefäß (bei der Bundeswehr auch Kochgeschirr genannt) zu einer breiähnlichen Substanz vermengt wird. Im Einsatz ist der Soldat den Feldköchen hilflos ausgeliefert: »Friss oder stirb!« lautet das Prinzip. Ob die sofortige Hinrichtung eines Feldkochs als Akt der Notwehr gedeckt ist, konnte bislang noch nicht geklärt werden.
Feldverpflegung: Sollte der Übungsplatz nahe der Kaserne liegen, macht sich der Spieß so gegen Mittag auf, um seinen Rekruten das vorzügliche Kantinenessen zum Übungsplatz zu fahren.
Feld-, Wald- und Wiesenwebel: Der Kompaniefeldwebel, dessen Dienstgradbezeichnung den steigenden Beanspruchungen angepasst wurde.
Feldwebel: Er ist nur selten im Feld anzutreffen. Das liegt daran, dass diese meistens auf ihren mangels körperlicher Aktivität schon etwas breit gewordenem Hinterteil hinter einem Schreibtisch sitzen. Aber dessen ungeachtet: Sie sind die einzig ernst zu nehmenden Vorgesetzten bei der Bundeswehr, da sie aufgrund ihrer Dienstzeit erfahrener sind als Unteroffiziere und dank ihres direkteren Kontakts zur Truppe besser Bescheid wissen als die oftmals nur theoretisch ausgebildeten Offiziere.
Fettstein: Auch Butter, wie die U-Boot-Fahrer sagen würden.
Feuerstöpsel: Glänzt selbst in absoluter Dunkelheit – das Manöverpatronengerät.
FFOBZB: F eld f ernsprecher O rts b atteriebetrieb Z entral b
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