Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
WIR WÜNSCHEN UNS EIN KIND!
Der Kinderwunsch löst Gefühle aus, die zwischen Vorfreude und Unsicherheit pendeln. Ist die Entscheidung richtig? Wie funktioniert die Befruchtung genau?
Selbstbestimmte Schwangerschaft
Der Wunsch nach einem Kind ist bei vielen Menschen tief verwurzelt. Manche sehnen sich schon in jungen Jahren nach einem Baby. Einige verspüren den Wunsch erst, nachdem sie andere wichtige Ziele ihres Lebens erreicht haben. Und für etliche stellt sich die Kinderfrage nie ernsthaft. Wir können heute über den Verlauf unseres Lebens in hohem Maße mitbestimmen. So ist es auch ganz normal, dass Paare bewusst entscheiden, ob und wann sie eine Familie gründen möchten.
Alles nach Plan?
Noch vor wenigen Jahrzehnten war bewusste Familienplanung eher ungewöhnlich. Ein Paar heiratete, und früher oder später kam Nachwuchs. Die Frau kümmerte sich um die Kinder, während der Mann für den Lebensunterhalt sorgte. Dank Pille, Gleichberechtigung und Anspruch auf gute (Aus-)Bildung hat sich die Situation, vor allem für die Frauen, grundlegend geändert: Heute verhüten sie so lange, bis sie sich bewusst für ein Kind entscheiden. Das ist, zumindest theoretisch, auch ganz einfach: die Pille absetzen oder die Spirale entfernen lassen, und in Kürze müsste sich dieser Wunsch erfüllen. Tatsächlich läuft es allerdings gerade bei der Familienplanung nicht immer nach Plan.
MODERNES ROLLENSPIEL
Immer mehr Väter genießen es, die Betreuung ihres Kindes in den ersten Lebensmonaten zu übernehmen. Umfragen zufolge sind sie überzeugt davon, auf diese Weise eine frühe Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Und die Mütter begrüßen die Entlastung.
Das Drei-Phasen-Modell
Die meisten Menschen bevorzugen für ihre Lebensplanung das so genannte Drei-Phasen-Modell. Danach läuft das Leben idealerweise in der Reihenfolge Ausbildung – Beruf – Familiengründung ab. Das gilt für beide Partner gleichermaßen. Sie absolvieren also die Schule, anschließend eine Ausbildung oder ein Studium. Nun arbeiten sie ein paar Jahre in ihrem Beruf, um Erfahrungen zu sammeln, eventuell eine Stufe auf der Karriereleiter nach oben zu klettern und Geld für den neuen Lebensabschnitt anzusparen. Manche Menschen wollen auch noch eine Weile ihre Unabhängigkeit genießen, uneingeschränkt ihre Freizeit gestalten und lange Fernreisen machen können. So weit zur Theorie.
In der Praxis entsprechen längst nicht alle Lebensläufe diesem Ideal. Trotz sicherer Verhütungsmethoden sind nur rund 70 Prozent aller Schwangerschaften gezielt geplant. Das heißt, fast ein Drittel der Frauen wird ungeplant schwanger. Umgekehrt ist die Quote deutlich besser: Immerhin gelingt es über 90 Prozent der Frauen mit Kinderwunsch, innerhalb eines Jahres schwanger zu werden, mehr als der Hälfte von ihnen sogar innerhalb der ersten drei Monate. Manchmal jedoch klappt das mit der schnellen Schwangerschaft nicht so einfach. Das kann verschiedenartige Ursachen haben, auf die wir im letzten Kapitel (»Ursachenforschung Schritt für Schritt« ab > ) näher eingehen werden.
Widerstreit der Gefühle
Der Wunsch nach einem Kind ist immer eine Herzensangelegenheit und wird von vielen, auch widersprüchlichen, Gefühlen begleitet – selbst wenn die Entscheidung bewusst getroffen wird. Das Leben mit Kindern beeinflusst nicht nur die eigene Persönlichkeit und die Partnerschaft. Es wirkt sich auch auf den Beruf und die Finanzen, die Wohnsituation und nicht zuletzt auf die sozialen Kontakte aus. Deshalb werden persönliche, praktische und materielle Aspekte geprüft und gegeneinander abgewogen.
Da Sie dieses Buch lesen, werden Sie sich wohl für die Gründung einer Familie entschieden haben. Sie werden – wie viele andere Menschen auch – fest daran glauben, dass ein Kind das Leben bereichert. Und dass es sich dafür lohnt, eigene Bedürfnisse hintanzustellen oder (vorübergehend) aufzugeben. Natürlich muss die Rollenverteilung neu definiert werden, wenngleich nicht so wie bei unseren Müttern und Großmüttern. Windeln und Schnuller bedeuten in der heutigen Zeit glücklicherweise nicht, dass Mann und Frau plötzlich nur noch Papa und Mama sind. Doch trotz aller Vorfreude und Neugierde werden bei den meisten Paaren etliche Unsicherheiten bleiben.
Versteckte Zweifel und Ängste
Zur Entscheidung für ein Kind gehört immer auch Mut, denn letztlich betritt jeder Neuland, wenn er eine Familie gründet. Wer kann sich schon selbst vorstellen, wie er seine Rolle
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