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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mit einem Knall, das Schiff wurde herumgerissen und trudelte durch die Luft. Gorian versuchte verzweifelt, es wieder unter seine Kontrolle zu zwingen, aber sämtliche Zauber an Bord der Sonnenbarke schienen nachhaltig gestört. Manche wirkten gar nicht mehr, andere waren geschwächt, darunter zweifellos auch jener, der für die Gewichtslosigkeit sorgte.
    Das Schiff schlingerte, eisige Winde umwehten Gorian und Sheera. Nun klammerte auch er sich an der Balustrade fest, um nicht über Bord geschleudert zu werden.
    Schließlich gelang es ihm, zumindest die Richtung wieder einigermaßen zu bestimmen.

    »Wieso denn zurück nach Pela?«, erreichte ihn Sheeras Gedanke.
    »Weil es die einzige Möglichkeit ist! Wir müssen zu der Anhöhe dort!« Er sandte ihr ein Gedankenbild aus seiner Erinnerung, wie er in das Trümmerstück des Stadtbaums gestiegen war, das aus einem Berg aus Eis und Schnee ragte und wahrscheinlich zum Stamm des Baums gehört hatte. »Dort musst du hin, was immer auch geschieht. Notfalls auch allein.«
    Der Wirbeldämon, der die Sonnenbarke berührt hatte, teilte sich. Die beiden dadurch entstandenen Wirbel waren zwar zunächst etwas kleiner, dafür aber auch schneller. Sie lieferten sich ein regelrechtes Wetttrennen, während sie das Schiff verfolgten. Einer vom ihnen blieb kleiner, der andere begann zu wachsen. Der kleinere war schneller und erreichte zuerst das Heck der Sonnenbarke , fräste sich schräg von der Seite kommend in das Achterdeck, und die kunstvoll geschnitzte hölzerne Begrenzung wurde einfach zerfetzt, die Balken, die von den Caladran ein Jahrhundert lang auf spezielle Weise bearbeitet worden waren, zersplitterten.
    Während sich Sheera verzweifelt festklammerte, lief Gorian mit erstaunlicher Sicherheit über das Achterdeck, rief eine Formel wie einen Kraftschrei, riss Sternenklinge aus der Rückenscheide und erreichte den Wirbeldämon, der das Heck bereits zerrissen hatte und das Schiff herumzuschleudern begann. Ein riesenhaftes fratzenartiges Gesicht starrte Gorian entgegen, veränderte sich dann und bildete für den Bruchteil eines Augenblicks die Züge Torbas’ nach, dann die jenes jungen Caladran, der Morygor vor langer Zeit gewesen war. Eine Gedankenstimme stieß höhnisches Gelächter aus.
    Gorian stieß mit Sternenklinge zu, und Blitze zuckten aus dem Schwert, setzten sich in den Wirbel fort, und das Gelächter wurde zu einem Aufstöhnen.

    Im nächsten Moment kreiselte das Himmelschiff um seine Achse, und Gorian wurde in die Höhe geschleudert. Er bremste seinen Fall durch Magie und landete im vorderen Teil des Schiffes.
    Der Wirbeldämon war stark zusammengeschrumpft und blieb zurück, wurde von seinem größeren Bruder überholt, in dessen Wirbel der herumschleudernde Bug fuhr. Gorian rappelte sich auf, stürzte mit einem Kraftschrei nach vorn und stieß erneut mit der Klinge zu.
    Spüre die Alte Kraft, Dämon! , durchfuhr es ihn.
    Diesmal stellte er sich geschickter an, konnte die Kräfte seiner eigenen Magie besser abschätzen. Der Wirbeldämon stöhnte auf, und Gorian wich taumelnd zurück, sah, wie der gesamte Bug einfach wegsplitterte.
    Das halb zerstörte Schiff trudelte abwärts. Der Zauber der Gewichtslosigkeit war fast gänzlich außer Kraft gesetzt, und das Segel begann im Eiswind unkontrolliert zu flattern. Ein greller Schimmer ging davon aus, und Gorian erkannte, dass es die magischen Raumzeitwinde wohl nur noch zu einem Bruchteil auffangen und in eine klar ausgerichtete Bewegung umsetzen konnte.
    Dann schossen hier und dort Flammen aus dem Segel, und Löcher entstanden, durch die Gorian schlaglichtartige Blicke in jene anderen Welten erhaschte, in denen ein Himmelsschiff der Caladran stranden konnte, wenn die Geisteskraft des Steuermanns zu schwach war.
    Das, was von der Sonnenbarke von Pela übrig war, trudelte unkontrolliert und nicht einmal in Ansätzen noch steuerbar auf einen Wirbeldämon zu, der aus Richtung Nordosten heranschnellte, ein wahrhaft riesenhaftes Exemplar seiner Art.
    Kein Gesicht bildete sich, sondern lediglich ein einzelnes
großes Auge, das Gorian anzustarren schien. Ein Blick, den man nicht erwidern durfte, erinnerte er sich an einen Gedanken aus dem Reich des Geistes, denn er konnte eine lähmende Wirkung entfalten.
    »Ergib dich dem Tod!«, murmelte eine Gedankenstimme.
    Gorian riss sich los, wofür er all seine Kraft aufbieten musste. Währenddessen begann das Schiff um den Wirbeldämon zu kreisen.
    »Spring!«, sandte er einen

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