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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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benutzt, mit denen sie die Gänge in der zur Notstation umfunktionierten Schule gesichert hatte.
    Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, dass sie ihn dort getroffen und so unwirsch behandelt hatte. Sie schämte sich für ihre Worte und ihr Verhalten ihm gegenüber, als sie noch drüben auf der anderen Rheinseite gewesen waren und den Schuhladen nach Rucksäcken durchsucht hatten. Ein Klopfen an die Rückwand der Fahrerkabine holte sie zurück.
    »Alles klar da hinten?«, rief sie so laut sie konnte.
    »Ja, alles klar. Kann losgehen«, hallte es dumpf zurück. Sandra wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Machs gut Frank, du unspontaner Dippel-Inch«, murmelte sie leise. Sie legte den ersten Gang ein und ließ die Kupplung kommen.
    »Festhalten da hinten«, rief sie. »Könnte ein holpriger Ritt werden. Ich habe meinen Lappen nämlich erst vor Kurzem abgeben müssen.«
    Sandra grinste über ihren eigenen Spruch.
    Frank hätte ihn zu schätzen gewusst.
     
     
     

Kapitel X
    Desinfizierung
     
    Gabriel schritt durch die verwüsteten Straßen. Die Sirenen hatten ihr Heulen eingestellt. Stille hing über dem Ort des Infernos. Er war unzufrieden, obwohl er das Chaos und die Zerstörung genoss, die sich ihm darbot. Zwischen verkohlten und zerfetzten Leichenteilen, von denen manche noch zuckten und sich wanden wie Würmer, schritt er dahin. Welch eine Kraft, was für eine Zähigkeit der kleine Mensch doch an den Tag gelegt hatte! Gabriel entdeckte Tomasz, der mit dem Rücken an eine Hauswand gelehnt auf dem Boden saß. Seine Beine lagen seltsam verdreht auf dem Boden, sein Gesicht war eine rohe Masse aus versengtem Fleisch.
    Sein General.
    Die Kreatur, in die er so viel Hoffnung gesteckt hatte.
    Eine einzige und allumfassende Enttäuschung.
    Tomasz zuckte und wand sich, versuchte aufzustehen, aber selbst einem wie ihm war es unmöglich, mit einem derart beschädigten Körper weiterzumachen.
    Gabriels Gesicht verzog sich zu einer angewiderten Grimasse. Er schloss die Augen, griff mit seinem Geist nach dem Bewusstsein des Zombies, schenkte ihm die Gabe der Empfindung. Tomasz heulte auf, als das unbekannte Gefühl starker Schmerzen durch seinen wiederbelebten Körper raste. Gabriel öffnete die Augen. Er wandte sich von dem gefallenen Anführer seiner Armee ab und ging an ihm vorbei in eine schmale Gasse. Auf einen Fingerzeig hin fing der zerbrochene Körper von Tomasz Feuer. Die gellenden Schreie des brennenden Zombies waren Musik in seinen Ohren.
    Dann entdeckte er den kleinen Menschen, der all das hier angerichtet, seine Armee besiegt, und die Reste in alle Winde zerstreut hatte. Gabriel ging auf den leblosen Körper zu. Der bunte Rennanzug hatte den Menschen vor dem Schlimmsten bewahrt, als das Inferno, das er selbst ausgelöst hatte, über ihn hinweggerollt war. Nur sein Gesicht wies schwerste Brandverletzungen auf, seine Haare waren bis auf die blasenübersäte Kopfhaut versengt.
    Noch war Leben in ihm. Gabriel hörte das Raunen des wachen Bewusstseins, roch den Schmerz des Körpers.
    Sollte er einen weiteren Versuch wagen?
    Der hier war immerhin noch nicht tot, sein Gehirn noch funktionsfähig, sein Wille ungebrochen.
    Nachdenklich betrachtete er den immer noch qualmenden Körper.
    Dann traf er eine Entscheidung.
     
    *
     
    Je weiter sie kamen, umso sicherer wurde Sandra in der Handhabung des Lasters. Kleinere Hindernisse, zu denen auch vereinzelte Reanimierte gehörten, überfuhr oder rammte sie einfach, größeren wich sie mit teilweise haarsträubenden Manövern aus. Am Himmel flog schon wieder einer dieser Jäger vorbei.
    Sahen die denn nicht, dass hier unten jemand um sein Leben kämpfte? Wollten sie diese Rheinseite jetzt etwa auch desinfizieren, wie Frank das genannt hatte?
    Sandra riss den Laster in eine enge Kurve. Am Ende der Straße sah sie die Aachener Straße. Mühsam fing sie den Laster ab, der sich plötzlich unkontrolliert in seiner Federung aufschaukelte.
    »Alles klar da hinten?«, rief sie so laut sie konnte.
    »Bis jetzt ja«, drang Starks Bass dumpf durch die Rückwand. »Wenn du bitte nur das hektische Schaukeln ein wenig einschränken, und die Kurven ein wenig langsamer nehmen könntest?«
    Sandra bremste ab und riss das Lenkrad herum. Der Laster neigte sich zur Seite, die Reifen auf der rechten Seite verloren für ein paar bange Sekundenbruchteile den Kontakt zum Asphalt, als sie auf die Aachener Straße Richtung stadtauswärts einbogen. Mit einem Krachen fiel er wieder in die

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