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Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition)

Titel: Gottes letzte Kinder (Armageddon, die Suche nach Eden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. Franzen
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versuchte, alle Ecken gleichzeitig im Auge zu behalten. Auf Höhe des Altars bemerkte sie etliche Reanimierte, die mit verdrehten Gliedmaßen, eingedrückten Gesichtern und Brustkörben wie achtlos weggeworfene Puppen eines Riesen herumlagen ... aber keiner der endgültig toten Untoten wies Schussverletzungen auf.
    »Wir treffen uns später.«
    Stark hatte die Kinder inzwischen flüchtig untersucht.
    »Sie sind bewusstlos. Wahrscheinlich unterernährt und fast ausgetrocknet. Wir werden es nicht zu Fuß schaffen.« Er sah sich um und bekreuzigte sich. Mit einem zitternden Finger deutete er auf Rosi. »Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist. Aber sie atmet gleichmäßig und ihr Puls scheint ebenfalls in Ordnung zu sein. Herr im Himmel, was für ein Inferno hat hier gewütet?«
    »Hinter der Kirche steht ein Armeelaster«, sagte Jonas.
    »Ein Armeelaster?«
    »Ja. Die Schlüssel hat … der da.« Der Finger des Jungen zeigte auf den kopflosen Zombie in Armeeuniform. Sandra ging zu der Leiche und griff in eine Hosentasche. Sie zog einen großen Schlüsselbund heraus.
    »Ich sehe nach dem Laster, Vater. Versuchen sie die Kinder halbwegs auf die Beine zu bekommen. Wir können sie nicht in den Laster tragen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten rannte Sandra hinaus. Vielleicht würden sie es damit sogar schaffen, unterwegs Frank unverletzt wieder einzusammeln!
     
    Frank hatte die Orientierung verloren. Er suchte einen ganz bestimmten Ort, war aber irgendwann falsch abgebogen. Egal, solange er die Zombies lange genug von Sandra und den Kindern ablenken konnte, lief alles nach Plan. Er hatte keineswegs Todessehnsucht, auch wenn Sandra das vielleicht so gesehen haben mochte. Er spielte auch nicht den großen Helden. Nein, Frank hatte noch ein paar Asse im Ärmel.
    Drei, um genau zu sein.
    Und er hatte vor, sie möglichst effektiv einzusetzen.
    Ein Blick über die Schulter. So wie es aussah, ging sein Plan auf. Hausmeister Krause und seine Kumpane waren ihm ganz nah auf den Fersen. Jetzt fielen sie sogar in einen leichten Trab, statt einfach nur zu marschieren. Frank erhöhte sein Lauftempo und hoffte und betete, dass seine Beine und seine Lunge ihn jetzt nicht im Stich lassen würden.
    Dann entdeckte er ein Straßenschild.
    Perfekt!
    Er wusste wieder, wo er war.
     
    *
     
    Das Gebiet rund um die Kirche schien tatsächlich eine zombiefreie Zone zu sein. Sandra fand den Lastwagen. Vorsichtig öffnete sie die hintere Plane. Keine Zombies, aber dafür jede Menge Kisten mit Aufschriften, die sie im Halbdunkel der Ladefläche nicht entziffern konnte. Und genug Platz für die Kinder. Sie lief um den Laster herum, riss mit vorgehaltener Waffe die Fahrertür auf.
    Die Kabine war leer. Hoffentlich traf das nicht auch auf den Tank zu! Sie warf ihren Rucksack auf den Beifahrersitz, stieg ein, zog die Tür hinter sich zu und durchsuchte den Schlüsselbund.
    Verdammt! Der Fahrer des Wagens musste in seiner Freizeit Schließer im Kölner Klingelpütz gewesen sein, so viele Schlüssel, wie der mit sich herumgetragen hatte. Dann fand sie den Richtigen. Schlüssel ins Schloss, umdrehen, warten … der Tank war noch zu drei Viertel voll. Mit einem Stoßgebet an den lieben Gott drehte sie den Schlüssel im Zündschloß ganz herum ...
    Und nichts geschah!
     
    *
     
    Frank rannte eine schmale Gasse entlang. Wenn er an Einmündungen vorbeikam, sah er aus dem Augenwinkeln, dass sich die Zombies aufgeteilt hatten und die Straßen und Wege parallel zu seinem Weg benutzten.
    Sie wurden schneller.
    Und cleverer.
    Und Frank verließen allmählich seine Kräfte. Er bog rechts in eine der Seitenstraßen ein, schlug an der nächsten Möglichkeit einen Haken nach links. Dann sah er sein Ziel.
    Eine Tiefgarage mit Tankstelle.
    Er mobilisierte seine letzten Reserven und sprintete auf das Gebäude zu.
     
    *
     
    Sandra suchte hektisch das Armaturenbrett ab. Hatte sie etwas übersehen? Tankanzeige voll, Dieselmotor vorgeglüht … Der Startknopf! Dieser LKW wurde per Startknopf gestartet! Sie presste ihren Finger auf den Knopf, der Motor röhrte stotternd auf und lief dann laut nagelnd rund. Sie beobachtete den Druckanzeiger für die Luftbremsen. Quälend langsam wanderte die Nadel in den grünen Bereich. Wo war hier das Schaltschema des Fahrzeugs? Mehr als fünf Gänge kannte sie nicht.
    Keines zu sehen.
    Egal, es würde auch so gehen. Auch ein LKW mit mehr Gängen als ein normaler Wagen würde dem typischen H-Schema für die Schaltung folgen. Sie trat die

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