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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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Licht sie wie eine weiße Aura umgab. Kate starrte die Frau an, sie wirkte wie ein Wesen aus einer anderen Zeit. Der Kopf war umkränzt mit einem silbrig schimmernden Diadem, hinter dem langes, rabenschwarzes Haar über braune nackte Schultern floss. Um den Hals trug sie ein breites, reichlich verziertes Collier, das bis über ihre nackte Brust hing. Um die Hüfte schmiegte sich ein silberner Gürtel, an dem ein weit schwingender, schwarzer Rock befestigt war. Ihre braune Haut schimmerte, als würde sie von einem inneren Feuer durchleuchtet. Ihre dunklen, schrägen Augen glitten, wie die eines Panthers, unstet durch die Nacht. Jedes Mal, wenn diese aber über Kate strichen, fing das ungeborene Leben in ihr wie wild an zu strampeln und zu treten. Die Lippen in ihrem perfekten Gesicht teilten sich, weiße, spitze Zähne, wie die eines Raubtieres, traten hervor. »Na, du kleine Schlampe, willst du uns nicht deinen Namen verraten?« Die Worte wurden durch einen harten unbekannten Akzent unterstrichen. »Ach, ich vergaß, dein Name ist uns ja bereits bekannt und das Sprechen fällt dir zur Zeit wohl etwas schwer.« Sie lachte kurz. »Nun, ich will nicht unhöflich sein. Darf ich mich vorstellen? Mein werter Name lautet Lilith. Die rotblonde Schönheit vor dir ist Naamah und die dritte, wie immer hält sie sich etwas zurück, ist Barbelo. Endlich lernen wir uns kennen.«
    »He, was ist denn hier los?« Eine tiefe männliche Stimme durchschnitt die Stille der Nacht. Lilith erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde zu Stein, dann ruckte ihr Kopf nach rechts in die Richtung, aus der die Stimme gekommen kam. Zwei junge Männer in Uniform standen einige Meter von ihnen entfernt. Sie wirkten unsicher, als versuchten sie den Ernst der Situation einzuschätzen. Einer der Männer hielt eine Taschenlampe in der Hand und leuchtete direkt auf die gefesselte Kate, vor der immer noch Naamah hockte. »Was tun Sie hier? Sie dürfen sich nicht auf der Baustelle aufhalten.« Naamah schauten zu den beiden Securities, warf lasziv ihren Zopf nach hinten und strahlte die beiden Männer mit einem aufreizenden Lächeln an. »Wie gut, dass Sie kommen, wir haben diese arme Frau hier gefesselt vorgefunden. Wir wollten sie gerade eben befreien.« Die irritierten Mienen der beiden Männer wurden weicher. Ihre Blicke glitten über Naamahs schlanke Gestalt, die sich gemächlich vom Boden erhob.
    »Ja, genau, wir haben dieses bedauernswerte Geschöpf eben hier entdeckt«, bestätigte Lilith und schritt langsam auf die beiden Uniformierten zu.
    »Ich weiß nicht, Mike. Das Ganze hier wirkt doch ziemlich abgefahren. Weißt du noch vor einem Monat? Da hatten wir doch auch diese jungen Touristen auf Ground Zero entdeckt. Die wollten hier irgend so ein Voodoo-Ritual durchziehen.« Dann flüsterte er kaum hörbar: »Schau dir doch nur an, wie die Frauen gekleidet sind. Das ist doch nicht normal.« Sein Begleiter ließ die Taschenlampe über die Szenerie gleiten, bis der Lichtschein an der gefesselten Kate hängenblieb. Sofort stellte sich Naamah in den Lichtkegel und strich sich über ihr enganliegendes Kleid. Lilith stand nun direkt vor dem jungen Mann, der eben noch seine Bedenken geäußert hatte. Ihre Raubtieraugen durchbohrten ihn, ihre Zunge leckte über ihre Lippen. »Aber so etwas Absonderliches wie ein Voodoo-Ritual würden sie uns doch nicht zutrauen, oder?«
    Das jungenhafte Gesicht des Mannes wurde unsicher, dann verlegen, sein Blick war wie gebannt auf Liliths Augen gerichtet. Ihre linke Hand schnellte nach vorne, packte sein Kinn und zog seinen Kopf zu sich heran. Sie küsste ihn auf den Mund. Über das jungenhafte Gesicht fiel ein Schleier von Glückseligkeit. Lilith betrachtete ihn neugierig, die Iris ihrer Augen war nun durchtränkt von einem Tod bringenden Schwarz. Die rechte Hand schoss wie ein Dolch auf seine Brust zu, durchstieß sie und die Glückseligkeit im Gesicht des Mannes verwandelte sich in Grauen. Wie ein junger Welpe wimmerte er auf, als die Dämonin ihre Hand mit einem zuckenden blutigen Etwas zurückzog. Dann sackte er zusammen. Wilde Gier beherrschte jetzt ihr Gesicht, als sie das noch immer schlagende Herz in ihrer Hand betrachtete. Dann riss sie den Mund auf und biss in das blutfeuchte Organ. Blut tropfte von ihrem Mund und lief den schlanken Hals hinab. Kate versuchte, zu schreien, doch der Knebel in ihrem Mund dämpfte den Schrei zu einem dumpfen Krächzen. In ihre hilflose Laute mischte sich der Bariton des zweiten

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