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Grabesdunkel

Grabesdunkel

Titel: Grabesdunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Beverfjord
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habe dich gar nicht auf der Pressekonferenz gesehen.«
    Â»Ich bin eben erst zur Arbeit gekommen. Ich musste vorher ein bisschen schlafen.«
    Â»Ich gratuliere dir«, sagte sie.
    Â»Und ich gratuliere dir, Kikki«, antwortete Joakim.
    Â»Danke. Es ist gut, dass es vorbei ist.«
    Â»Tor Vaksdal hat gestanden?«
    Kikki zögerte kurz. »Na ja, eigentlich schon.«
    Â»Eigentlich?«
    Er kennt mich zu gut, dachte Kikki. »Uns fehlt nach wie vor die Mordwaffe.«
    Â»Die Mordwaffe?«
    Â»Helle ist nicht an den Stichverletzungen gestorben. Die Verletzung durch das Messer, das in ihrem Auge steckte, war nicht tödlich. Helle starb erst, nachdem der Täter sie mit einem Kleidungsstück erwürgt hatte. Und dieses Kleidungsstück haben wir noch immer nicht gefunden.«
    Â»Oho«, meinte Joakim.
    Â»Und Tor Vaksdal gibt den Messerstich zu, behauptet aber, dass er sie nicht erwürgt hat.«
    Â»Und?«
    Â»Das ist reine Taktik. Lennart Bratt versteht seinen Job, und er hat den Obduktionsbericht aufs Genaueste durchgekämmt, um einen rettenden Strohhalm zu finden. Das ist doch einfach zu unwahrscheinlich, oder? Dass am selben Tag noch ein anderer Mann in Helles Wohnung aufgetaucht sein soll und sie sozusagen zweimal umgebracht wurde?«

Kapitel 65
    Hans Adler Hellvik schwitzte, während er auf einer Bank im Auslandsterminal saß. Durch die großen Fenster hatte er das Flugzeug, das ihn außer Landes bringen sollte, die ganze Zeit im Auge. Seine Sekretärin saß neben ihm. Sie wusste nichts. Sie hatte mehrmals versucht, ihn in eine Unterhaltung zu verwickeln, dann aber aufgegeben.
    Die letzten Wochen waren ein Albtraum gewesen. Der Mord an Helle Isaksen hatte eine Lawine ins Rollen gebracht. Veronica hatte ihn kontaktiert und erzählt, dass es eine CD mit Filmaufnahmen von mehreren Kunden gebe. »Chef, jetzt kriegen sie uns«, hatte sie gesagt. Wenn der Ring aufflog … Seine ganze Existenz wäre ruiniert, wenn man ihn damit in Verbindung brächte. Er hatte Ratomir und Admir beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Ihr Einschreiten hatte zu einer Katastrophe geführt. Zwei Mädchen waren sinnlos umgebracht worden, und die CD war in den Händen der Presse gelandet.
    Hellvik schluckte und warf einen Blick auf das Gepäck, das gerade verladen wurde. Er zog den Mantel fester um sich. Es war nicht kalt, doch er fror, als hätte er Fieber. Am Vortag hatte sein Bild auf der Titelseite von Nyhetsavisen geprangt, zusammen mit den Fotos von Tor Vaksdal und Terje Østby. Er hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass die kleine Hure es wagen würde, auch ihn zu filmen. Er hatte auch nicht gedacht, dass Nyhetsavisen den Drohungen seines Anwalts trotzen würde. Doch diesmal hatte die Zeitung sich nicht einschüchtern lassen. Joakim Lund Jarner hatte es geschafft, ihn völlig zu kompromittieren.
    Er war den ganzen Morgen im Bett geblieben. Gegen Mittag war sein Anwalt gekommen. »Du überstehst das. Die Aufmerksamkeit richtet sich ohnehin auf den Vorsitzenden der Christlichen Volkspartei«, hatte Saksvik gesagt. Zusammen waren sie zur Polizei gegangen. Hellvik war während des Polizeiverhörs völlig konzentriert gewesen, hatte den Ahnungslosen gespielt, was den »Kreis« anging, aber das Offensichtliche zugegeben, mit der Prostituierten Helle Isaksen Sex gehabt zu haben. Die Polizei hatte ihn um eine DNA-Probe gebeten, die er ihnen ohne Weiteres überlassen hatte. Sie hatten nichts gegen ihn in der Hand – er hatte keine Spuren hinterlassen.
    Heute Morgen war er aufgewacht und hatte den neuen Artikel in Nyhetsavisen gesehen. Tor Vaksdal wurde des Mordes an Helle Isaksen beschuldigt. Admir war tot, Ratomir saß in Untersuchungshaft, und Veronica war wie vom Erdboden verschluckt. Es brannte unter seinen Füßen, und er konnte das Risiko nicht eingehen, noch länger im Land zu bleiben. Deshalb hatte er seine Sekretärin beauftragt, Flugtickets zu besorgen, und sein Fahrer hatte sie zum Flughafen gebracht.
    Hellvik spürte, wie ihm das Atmen schwerfiel. Seine Sekretärin hatte ihn etwas gefragt, doch er hatte nicht begriffen, was sie von ihm wollte. Sie wiederholte es, und jetzt erreichte ihn das Wort »trinken«. Er nickte, und sie reichte ihm ein Mineralwasser. Seine Hand zitterte, als er die Flasche an die Lippen führte, doch er trank gierig.
    Er atmete erleichtert auf, als es endlich Zeit fürs

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