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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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für ihn Luft zu sein. Erst knapp vor dem Zusammenstoß blieb der Fuchtler stehen, warf auch die dritte Zigarette weg, lächelte den Muskelprotz an, winkte ihm zu, tänzelte rückwärts zu seinem Wagen, sprang hinein, ließ den Motor aufheulen und schoß rückwärts durch den Torbogen aus dem Hof.
    „Nicht uninteressant“, meinte Mücke trocken. Dampfwalze kam zurück und wurde ausgequetscht, was denn gewesen sei.
    Er berichtete: „Vor sich hin gesungen hat er und ist dauernd rumgetänzelt. Aber nicht wie ein Boxer. Wie er die Zigarette weggeworfen hat, hab ich gesagt: ,Muß das sein?“ — Da hat er mir zugezwinkert, ,hallo’ gepiepst, und weg war er!“
    Stephan nickte vor sich hin: „Wenn ich nicht wüßte, daß der Film kommt, würde ich sagen, der spinnt.“
    „Das eine schließt das andere nicht aus“, meinte Computer Strehlau und hatte die Lacher auf seiner Seite.
    An Konzentration war für den Rest des Unterrichts jetzt nicht mehr zu denken. Wer nicht an den Spinner dachte, träumte von gehacktem Missionar, von Eiern in Senfsoße oder Astronautencreme.
    Während der Schweigezeit gegen Ende des Mittagessens — es gab Schuhsohlen mit Nadel und Faden (Rindfleisch mit Spaghetti und Karottengemüse) — ging Schulkapitän Ottokar wie immer an das Schwarze Brett, läutete mit der Kuhglocke und sagte den weiteren Tagesablauf an: „Heute nachmittag ist Sportplatzpflege für alle.“
    Kein Wort über bevorstehende Dreharbeiten. Die Ritter waren enttäuscht; am meisten diejenigen, die sich dagegen ausgesprochen hatten. Aber das sagte natürlich keiner laut. Man sah es ihnen nur an.
    Lustlos zog eine Gruppe von zwölf Rittern die schwere Drillingswalze über die Aschenbahn. Da knatterte am Waldrand hinter dem Prinzengarten ein großer Lastwagen entlang. Dabei war dort gar kein Wes. Tetzt bog er ab, kam quer über die Wiese auf die Sportanlagen zu, rumpelte, Grasbüschel mitschleppend, auf die frischgewalzte Aschenbahn und hielt vor dem Zielstrich an. Die Walzer drüben auf der Gegengeraden ließen ihr Gerät stehen und rannten herüber.
    „Nanu, was wollt ihr denn hier?“ fragte der Fahrer, gemächlich aus dem Führerhaus herunterkletternd.
    „Wir wohnen hier“, antwortete Fritz.
    „Auch das noch!“ Der Mann nahm eine Zigarette vom Ohr herunter und zündete sie an. „Da wird sich unser Tonmeister freuen. Kinder und Hunde sind ihm das allerliebste.“
    Ottokar und Stephan, die den Kugelstoßring in Ordnung brachten, waren auch dazugekommen.
    „Dann ist das wohl der Tonwagen?“ fragte der Schulkapitän.
    „Erraten“, antwortete der Mann.
    Andi trat einen Schritt vor: „Muß der ausgerechnet hier stehen?“ Als Läufer empfand er die tiefen Spuren der Reifen auf der Aschenbahn wie einen Schmerz.
    „Ja, das muß er“, antwortete der Mann. „Hier soll ich ihn hinstellen und da bleibt er jetzt. Zigarette?“ Er hielt ihm ein Päckchen hin.
    „Danke. Wir rauchen nicht“, gab Andi zur Antwort. Auch Ottokar und Eugen lehnten ab. Ebenso Stephan. „Wir sind Sportler. Und überhaupt, wir hier auf der Burg finden Tabak und Alkohol einfach nicht gut. Sie schmecken uns nicht.“
    „Das solltet ihr mal meinem Sohn sagen! Komischer Verein.“ Der Mann lächelte, schüttelte den Kopf und machte sich am Wagen zu schaffen.
    Auch im Burghof stand ein großer Lastwagen. Männer luden Scheinwerfer ab, die sie mit einem Flaschenzug auf das Stahlgerüst brachten. Bei der Arbeit tranken sie Bier, rauchten und warfen die Kippen achtlos weg.
    „Aha. Jetzt geht’s los!“ rief Dampfwalze. Er kam vom Durchgang zum Sportplatz direkt auf den Wagen zu. „Wo sind denn die Schauspieler?“
    „Die kommen erst, wenn wir fertig sind“, brummte einer der Männer, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    „Sind die sehr bekannt?“ wollte Dampfwalze wissen.
    „Einige schon. Fast wie Fußballer“, war die Antwort.
    Doch Dampfwalze entwickelte einen bei ihm ungewohnten Wissensdurst. „Ist es eigentlich schwer, im Film zu spielen?“
    Der Mann grinste. „Wenn du so sein kannst, wie du bist, ist es leicht. Aber bis du so bist — das ist schwer. Sagt unser Regisseur immer.“
    „Das versteh ich nicht“, gab der Muskelprotz freimütig zu und stellte sich in Positur. „Ich bin immer so, wie ich bin.“
    „Dann warte mal, bis die Kamera läuft!“ meinte der Mann. „Da wirst du ganz schnell unnatürlich.“
    Trotzig sah Dampfwalze ihn an: „Wetten, daß nicht?“
    Jetzt sah ihn auch der Mann an, maß ihn langsam von oben bis

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