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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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begabt.“
    „Am Klavier!“ sagte Fräulein Böcklmeier. „Am Klavier.“ Sophie wollte wissen, ob auch die Talentprobe komme, bei der sie so gut abgeschnitten hatte. Und da kam sie schon, war aber nicht so witzig, wie sich die meisten erhofft hatten. Mal war das Bild unscharf, mal stand jemand vor der Kamera.
    „Geh doch weg, Esther!“ rief Eva.
    „Das hab ich mir auch gewünscht, in meinem Versteck!“ antwortete der Rex. Als das Bild gerade wieder einmal frei war, kugelte Fritz den Hang hinunter, und in der Röhre bewegte sich jemand.
    „Sieht eigentlich mehr nach Geschicklichkeitsspiel aus!“ meinte Oskar und fand Zustimmung mit diesem Vergleich.
    Da riß es die Leiterin von Rosenfels förmlich vom Stuhl: Dracula sprang vom Burgfried.
    „Exzellent!“ Känguruh klatschte. „Im Gegenteil zu unsere Film, man hier sieht auch die Aufklatsch.“
    „Da hatte ich von meinem Zimmer aus den besten Platz“, antwortete der Rex.
    Fräulein Doktor Horn und Fräulein Böcklmeier schrien zweistimmig auf: Dampfwalze kam von den Zinnen gesegelt.
    „Irre angeberisch fand ich das“, sagte Ingrid. „Aber jetzt imponiert es mir doch.“
    Dampfwalze gab keine Antwort. Sie drehte sich zu ihm um, sein Platz war leer. Und noch einmal wackelte die Burg. Fräulein Doktor Horn wurde von dem Ungeheuer verschlungen und danach mit angeklatschtem Haar und triefenden Kleidern aus dem See geborgen.
    „Total irre!“ Beatrix schlug vor Freude um sich, bis ein enttäuschtes „Oooooh!“ sie wieder zu sich brachte. Der Film war zu Ende.
    Mücke schaltete das Licht wieder ein. Er stand an der Tür und rief: „Der Herr Aufnahmeleiter wird am Telefon verlangt. Ein Ferngespräch.“
    „Ist ja oberprimstens!“ sagte Wa, stand auf und ging hinaus.
    Alle waren sehr erschöpft. Sie konnten mit ihren vollen Bäuchen kaum mehr japsen. Viele wischten sich Lachtränen weg.
    „Aber, aber, Doktor Meyer!“ rügte Fräulein Horn den Rex und warf ihm einen Blick zu, der wohl schelmisch sein sollte. „Wenn ich gewußt hätte, daß Sie mich filmen, wäre ich in der Seeschlange geblieben.“
    Da beugte sich Mauersäge vor und ergriff ihre Hand. „Gnädigste... ks... sind eine ausgesprochene Wasserschönheit!“
    Ritter und Mädchen schlugen sich auf die Schenkel. „Manchmal denk ich, er wär einer von euch!“ sagte Sonja zu ihrem Vater.
    Der lachte. „Ist er ja auch. Unser ältester Ritter. Schreckenstein persönlich.“
    Känguruh war aufgestanden. Er wollte etwas sagen, doch eine Stimme kam ihm zuvor, von hinten, über ihm, aus dem Lautsprecher auf dem Kachelofen.
    „Ton läuft“, sagte die Stimme.
    Es wurde mucksmäuschenstill.
    Zunächst war nur ein Krachen zu hören, ein Knacksen. Dann eine andere Stimme. Sie klang fremd und doch bekannt, sprach ein eigenwilliges Deutsch, ähnlich wie Känguruh und schien von weit weg zu kommen. „Hallo?“
    „Halli hallo!“ antwortete die Stimme von Wa.
    Kurze Pause.
    Dann die ferne Stimme: „Ich Sie sagen, hier Hollywood. ABC-Filmproduktion. Wir machen Film in Rom, Paris, Kairo...“
    Darauf nah, als käme sie aus dem Nebenzimmer, in unverkennbarem Berliner Dialekt die Bemerkung: „ABC-Film kenn ick nich, wa?“
    „Neu!“ antwortete die ferne Stimme. „Ganz neue Firma. Arabische Ölscheich Company. Machen viele Film, große Film.“ Im Wohnzimmer grinste alles.
    „Und was wollen Sie von mir?“ fragte Wa nach einer Pause. Darauf die ferne Stimme: „Wir Sie fragen, ob mitmachen? Fünf Jahre Vertrag.“
    „Fünf Jahre! Ick werd verrückt, wa?“ Die nahe Stimme überschlug sich. „Wie kommen Sie denn gerade auf mir?“
    „Bitte?“ Die ferne Stimme klang noch ferner.
    „Wie Sie kommen gerade auf mich!“ verdeutlichte der Aufnahmeleiter.
    Lange Pause, dann leise ein Wort: „Linda.“
    Die Mädchen prusteten los.
    „Talentprobe, wa?“ rief Doris dazwischen.
    Wieder lange Pause.
    „Haben Sie Zeit?“ fragte die ferne Stimme.
    „Bei Fünfjahresvertrag, klar. Aber Linda ist doch gar nicht in Hollywood, sondern in Rom.“
    Alles grinste und lauschte gespannt.
    Die ferne Stimme ging auf die Frage überhaupt nicht ein. „Sie sollen leiten Produktion.“
    „Die Produktion? Das muß ein Irrtum sein. Ich bin Aufnahmeleiter.“
    „Wir wissen“, sagte die ferne Stimme nach einer Pause. „Aber wir bieten an Produktion. Sie Zeit?“
    Jetzt überschlug sich die nahe Stimme endgültig. „Mich laust der Affe! Ick und Produktion! Klarer Fall, wa? Okay! Ich einverstanden. Wann soll ich kommen?

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