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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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vergessen
    und, statt Kippen einzusammeln,
    hier als Gartenzwerge gammeln,
    merken über Nacht geschwind,
    daß sie arme Würstchen sind.

    Die Ritterschaft war über diese nächtliche „Action“ geteilter Meinung.
    „Finde ich übertrieben“, sagte Pummel. „Jedenfalls kein Streich.“
    „Genau richtig!“ befand Fritz. „Die haben sich gestern aufgespielt wie kleine Angeber.“
    „Die Großen sind nur neidisch, weil wir Rollen gekriegt haben!“ behauptete Walter.
    Und Strehlau murmelte vieldeutig: „Kaum kommen liebe Gäste, schon drehen einige durch.“
    Dampfwalze sagte gar nichts. Doch er dachte nach. Das sah man ihm sofort an.
    Die lieben Gäste ließen sich trotz des schönen Wetters in der Burg nicht blicken. Sie drehten drunten am Hang, wo der Fluchtstollen mündet. Geregeltem Unterricht stand demnach nichts mehr im Weg.
    Während der zweiten Unterrichtsstunde wurde es drunten im Hof laut, so daß die Ritter in den Klassenzimmern die Hälse reckten. Nichts war zu sehen, wohl aber zu hören, das Klirren von Degen, die gegeneinander geschlagen wurden. Eine Fechtszene also.

    In der Pause eilten alle an die Fenster. An der Freitreppe standen der Rex und der Regisseur. Die beiden Schauspieler übten unter Aldos Anleitung.
    „Guten Morgen!“ rief Känguruh herauf. „Haben Sie gut schlafen?“
    „Nein“, rief Witzbold Klaus hinunter. „Wir haben sehr schlecht schlafen. Die Lehrer uns wecken immer wieder auf.“ Känguruh lächelte. Die Wortwitzelei über seine fehlerhafte Sprache konnte er nicht verstehen. Er rief hinauf: „Wir brauchen einige von die Große, Starke. Sie sind frei von die Unterricht, sagt ihre Direktor.“
    Mit groß und stark fühlte sich Dampfwalze persönlich angesprochen. „Wir kommen nur, wenn alle frei kriegen“, rief er hinunter.
    Känguruh redete mit dem Rex und sagte dann: „Okay.“ Johlend verließ die Ritterschaft den Klassentrakt und sammelte sich im Hof.
    „Eine Solidarität — oberprimstens !“ lobte Wa und klopfte Dampfwalze auf die Schulter.
    „Das hat einen sehr guten Eindruck gemacht“, raunte der Rex Ottokar und Stephan zu. „Ich hätte sowieso allen frei gegeben. Aber der Regisseur wollte sehen, wie ihr euch verhaltet. Er hat wohl gehört, daß wir hier unsere eigenen Vorstellungen von Schule haben.“
    Wa und die Regie-Assistentin suchten die größten und stärksten Ritter aus. Sie sollten, zusammen mit den vielen Männern, deren genaue Tätigkeit niemand erraten konnte, die Zugbrücke hochziehen helfen.
    Wa erklärte den Vorgang: „Die Fechtszene endet damit, daß die Brücke hochgezogen wird. Der eine ist draußen, der andere geht mit hoch, wa ? Damit’s schneller und leichter geht, haben wir ‘ne Übersetzung eingebaut, aber die geht immer noch schwer genug, wa ? Deswegen brauchen wir euch. Sie soll nämlich sehr schnell hoch. Wir drehen den Schluß zuerst, die Szene kommt danach.“
    „Nicht chronologisch“, bemerkte Mücke, der nicht mitzog. Daß beim Film nicht immer in der richtigen Reihenfolge gedreht wird, hatte Doktor Waldmann gestern ausführlich erklärt.
    „Was macht ihr denn da?“ herrschte Wa Eugen und Pummel an. Mit alten Konservendosen im Arm standen sie bei Kamera und Regisseur herum.
    „Wir verteilen Aschenbecher“, kam die Antwort. Sie löste betretenes Schweigen aus. Nur Wa murmelte etwas Unverständliches.
    Männer legten zwei Seile aus und probten mit den eingeteilten Rittern. Känguruh und der Rex schauten zu. Um sie herum standen die anderen, bereit, jederzeit mitzuhelfen, denn anfangs rührte sich die Brücke überhaupt nicht.
    Plötzlich wandte sich Känguruh an den Rex und fragte laut, daß alle es hören konnten: „Ich wissen nicht, warum unsere Linda gestern in der Folterkammer immer hat geniest. Glauben Sie, hier es wissen jemand?“
    „Fragen wir doch“, antwortete der Rex und wandte sich an die Umstehenden.
    Mit breitem Grinsen meldete sich Klaus und Andi. „Wir waren das. Wir haben ihr Niespulver in den Puder getan, weil sie immer ,Kinderchen’ zu uns sagt.“
    Känguruh verstand nicht alles, die Regie-Assistentin mußte es ihm übersetzen. Dann lachte er, daß sein spitzer Bauch rauf und runter kullerte, wie ein Adamsapfel. „ Wonderful ! Wonderful !“
    „Mieser Laden!“ brummte Wa. „So ein Kindergarten von Strebern! Wenn ein Lehrer was fragt, gibt man doch keine Antwort! Jedenfalls nicht die Wahrheit, wa ?“
    Mücke lachte ihn einfach aus. „Wir sind hier ehrlich. Auch mit den Lehrern. Macht

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